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Go West! - 9. Juni 2018

Go WestAuf nach ›Westen‹
9. Juni 2018

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

Folgt mir ...

Eine HeimstätteWounded Knee, die Badlands, eine Heimstätte und Wall
Ein trauriger Ort war heute das erste Ziel von mir, Karen Rogowski und unserer Gruppe. Wounded Knee. Hier fand das letzte Massaker der Indianerkriege statt, hier endeten die Plainskriege. Ende 1890 wurde hier die Lakota-Gruppe von Big Foot gestellt, die nach dem Mord an Sitting Bull in die Badlands von South Dakota geflüchtet war. Vorausgegangen war eine panikartige Hysterie seitens Regierung und Militär über die Geistertanzbewegung, die sich im Indianerland ausgebreitet hatte. Diese religiöse Erweckungsbewegung hatte bei den Reservationsverwaltungen Befürchtungen eines neuen Indianeraufstandes ausgelöst. Der Hintergrund dieser zutiefst friedlichen Bewegung war von den Behörden nicht verstanden worden. Sitting Bull, als Führer der Geistertanzreligion verleumdet, wurde bei dem Versuch, ihn zu verhaften, von Indianerpolizei ermordet.

Am Wounded Knee endete die Flucht der Lakota. Beim Versuch, die Krieger zu entwaffnen, kam es zu einem Mißverständnis, das eine fatale Gewaltspirale auslöste. Am Ende waren um die 300 Lakota tot, zwei Drittel davon Frauen und Kinder.

Das beste und exakteste Buch darüber schrieb der große amerikanische Historiker Jerome Greene unter dem Titel „American Carnage“ (Amerikanisches Blutbad).

Wir besuchten den Platz des Massakers und das Massengrab, das damals angelegt wurde.

Der Friedhof wird immer noch benutzt, daher finden sich hier auch Sioux-Veteranen aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg und frische Gräber. (Bild 298 - 303)

Von hier aus fuhren wir weiter in die Badlands, jenes Gebiet, durch das die Lakota-Gruppe der Geistertänzer unter Big Foot geflüchtet war, bevor sie den Wounded Knee Creek erreichte.
Dieses Gebiet als eine „Mondlandschaft“ zu beschreiben ist untertrieben. Diese Landschaft ist atemberaubend. Bizarre Felsformationen lassen versunkene Bilder von urzeitlichen Visionen aufkommen. So muß es bei der Erschaffung der Welt ausgesehen haben, bevor es Menschen gab. In den Badlands fühltman sich auf dem Weg zum Anfang der Schöpfung.

Wir hielten an zahlreichen Aussichtspunkten an, ließen die eindrucksvollen Ausblicke auf uns wirken und setzten unseren Weg fort. (Bild 304 - 312)

Wir stoppten an einem eher unauffälligen aber für die Geschichte des amerikanischen Westens wichtigen Ort – einer Prärieheimstätte. Am Rande der Badlands baute sich eim Heimstätter in der baumlosen Steppe eine Behausung, die halb in einen Hügel hineingegraben war. Dieses sogenannte Dugout war sein Heim bis 1949. Kein Strom. Kein fließend Wasser. Ein Fußboden aus gestampftem Lehm, als Tapeten alte Zeitungen.

Am 1.Januar 18563 war das Bundesheimstättengesetz der USA in Kraft getreten und brachte Millionen von besitzlosen aber fleißigen Siedlern in die wasserarmen Ebenen. Sie kultivierten riesige Ländereien und verwandelten den amerikanischen Westen in eine Kornkammer.

Die Prärieheimstätte am Rande der Badlands ist ein Beispiel für das Leben dieser Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes eine "neue Welt" bauten.

Die nächsten Nachbarn war eine Präriehund-Kolonie – und diese intelligenten und putzigen Tiere beherrschen noch heute die Plains. (Bild 313 – 319)

Die Nacht verbringen wir in Wall, eine der interessantesten Kleinstädte von South Dakota. Einst ein gottverlassener Fleck Erde in den Plains am Rande der Badlands. Bis das junge Ehepaar Hustead hier eine Drogerie eröffnete und beinahe verhungerte. Bis Ted Husteads Frau Dorothy die grandiose Idee hatte, ihren Mann ein Schild an den nahen Highway setzen zu lassen, auf dem „Kostenloses Eiswasser“ angeboten wurde. Von da an strömten Reisende, die den Ort vorher links liegen gelassen hatten, herein, erhielten ihr Eiswasser und kauften viele andere Dinge. Innerhalb weniger Jahre wurde aus der kleinen Husted-Drogerie ein Konzern. Heute hat Wall täglich mindestens 25.000 Besucher. Sie bekommen noch immer kostenloses Eiswasser. Sie bekommen noch immer einen Kaffee für 5 Cents. Aber sie können jede Menge andere Attraktionen in Wall genießen.

Die Geschichte von Wall und den Husteads ist unglaublich amerikanisch, sie ist eine jener Geschichten, die dieses Land so besonders machen. (Bild 320 – 323)

 


Zur EinleitungDie erste GruppeDie zweite Gruppe




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