Heyne Science Fiction Classics 50 - Titan 18-23
Die Heyne Science Fiction Classics
Folge 50: Titan Anthologiereihe
Folgen 18 - 23
Die Subreihe der Titan-Anthologien wurde mit sechs Bänden abgeschlossen, die drei von Brian W. Aldiss herausgegebene Anthologien präsentierten, aufgeteilt auf jeweils zwei Bände. Dieser englische Autor und Herausgeber (1925 – 2017) war eines der vielseitigsten Mitglieder der SF-Szene des 20. Jahrhunderts. Er begann seine Karriere mit eher konventionellen SF-Geschichten. Sein erster Roman Non-Stop schildert die Reise eines Generationenraumschiffes. Berühmt wurden dann der Roman The Long Afternoon of Earth (auf Deutsch: Am Vorabend der Ewigkeit bzw. Der lange Nachmittag der Erde) über eine Erde in Jahrmillionen mit veränderter Flora und Fauna, in der zwergenhafte Menschen ums Überleben kämpfen, sowie der Episodenroman Galaxies Like Grains of Sand (Deutsch: Das Ende aller Tage), der stark von Olaf Stapledon beeinflusst weit in die Zukunft hinausgreifende Episoden schildert. In den sechziger Jahren entdeckte Aldiss die New Wave für sich und verfasste eine Reihe eher schwer verdaulicher, experimentieller Werke, wie beispielsweise Barefoot in the Head (Deutsch: Barfuß im Kopf). Er kehrte aber wieder zur Mainstream-SF zurück und schuf in den achtziger Jahren mit der Helliconia-Trilogie ein hochgelobtes und preisgekröntes Werk, das die Entwicklung auf einem Planeten schildert, der durch seine exzentrische Umlaufbahn um die Sonne im Lauf der Jahrhunderte extreme Klimaänderungen durchmacht. Aldiss wurde mehrere Male mit den bedeutendsten internationalen SF-Preisen ausgezeichnet.
Neben seinem eigenen erzählerischen Werk gab Aldiss auch eine Reihe von Anthologien heraus. Dabei begnügte er sich nicht damit, die Geschichten einfach aneinanderzureihen, sondern begleitete sie mit verbindenden Texten und verband sie so, dass sie ein sinnvolles Ganzes ergaben. Bei den sechs von ihm herausgegebenen Titan-Bänden kann man diese Vorgehensweise gut beobachten.
Einen besonderen Platz in der SF-Geschichte hat sich Aldiss dadurch gesichert, dass er – zusammen mit seinem Co-Autor David Wingrove - mit Billion Year Spree (Deutsch: Der Millionen-Jahre-Traum), in der erweiterten Fassung Trillion Year Spree (Deutsch: Der Milliarden-Jahre-Traum) eine Literaturgeschichte der Science Fiction herausgab. Ich gestehe sehr gerne, dass mir dieses Werk viele Anregungen zu weiterer Lektüre und auch zu eigenem Schreiben gegeben hat. Das einzige Manko dieses vorbildhaften Werkes ist, dass Autoren aus dem nicht-englischsprachigen Bereich unterrepräsentiert sind, obwohl sich die Autoren sich sehr bemüht haben, auch solche Beispiele aufzunehmen. Die Konzentration auf den englischen Sprachraum ist ja nicht nur in der SF vorherrschend.
Anschließend der Überblick über die in den sechs Titan-Bänden versammelten Geschichten, welche großteils ihre Erstveröffentlichung in SF-Magazinen in den fünfziger Jahren hatten.
Titan 18:
R. A. Lafferty: Eine Sekunde der Ewigkeit: Boshel hat sich bei der Erschaffung der Ewigkeit ungeschickt verhalten, denn er hat durch sein Zögern den Zufallsfaktor eingeführt, der alles beeinträchtigt. Michael erkundigt sich, dann verhängt er die Strafe: Wenn man sechs Affen an sechs Schreibmaschinen setzt und sie lang genug schreiben lässt, werden sie sämtliche Werke Shakespeare genau wiederherstellen. Dann ist Boshels Wartezeit um. Wieviel Zeit verstreicht, kann man daran erkennen, dass ein kleiner Vogel seinen Schnabel an einem Stein wetzt. Wenn der Stein abgewetzt ist, weiß man immerhin, wieviel Zeit vergangen ist, aber dass die Aufgabe gelöst ist, kann man auch nicht sagen. Äonen vergehen. Die Affen schaffen es sukzessive, einzelne Wörter, dann ganze Sätze, dann eine ganze Seite, dann ein ganzes Werk abzuschreiben. Und schließlich scheint nach Abermilliarden Äonen die Aufgabe gelöst. Der Engel Kitabel ist fast durch, doch bei einem Vers in Phönix und Taube ist das g hängengeblieben und hat einen Doppelbuchstaben erzeugt. Doch die Hoffnung bleibt, und der Vogel hat auch die Hälfte des Felsens abgeschnitten.
Arthur C. Clarke: Die Besessenen: Nach Äonen der Suche hat der Schwarm endlich einen Planeten entdeckt, auf dem es sich lohnen könnte, sich niederzulassen. Der Schwarm teilt sich. Ein Teil, der die gesamte Erinnerung der Kollektivintelligenz mit sich trägt, treibt weiter durch die Unendlichkeit, der Ableger lässt sich auf dem Planeten nieder. Er besiedelt eine kleine Spezies von Echsen in der Hoffnung, das sie sich höherentwickeln und zu bewusstem Verstand kommen möge. Jahrmillionen vergehen. Aus den Echsen ist eine Säugetierart geworden, aber nach wie vor mit schwachem Verstand. Der Schwarm verliert irgendwann seine Lebenskraft und versinkt im Dunkel der Ewigkeit, aber er hinterlässt in den Tieren einen eigenartigen Antrieb, den sie nie verstehen werden. Kopfschüttelnd beobachtet ein Paar, wie sich die Lemminge die Klippen hinabstürzen und dem Meer zum Opfer fallen.
H. B. Fyfe: Tierschutz: Der Planet scheint verheißungsvoll für menschliche Besiedlung, wenn nicht die primitiven Bewohner wären, die möglicherweise degenerierte, zu Tieren herabgesunkene Abkömmlinge einer intelligenten Spezies sind. Der zur Überwachung der Fortschritte der Kolonie gelandete Inspektor Otis lässt aber aus Tierschutzgründen sofort die Jagd auf die Torangs verbieten, was Murren unter den Leuten der Kolonialanlage auslöst. Otis sucht nochmals die Ruinen auf und staunt, als er einem der Torangs gegenübersteht, der ihn in perfektem Terranisch anspricht. Die Außerirdischen nennen sich in Wirklichkeit Myrbs und stammen nicht von diesem Planeten. Jal-Ganyr hat Otis angesprochen, weil dieser erkannt hat, dass Ois geistig höhersteht als die anderen Menschen und deswegen die Reue und die Scham der Myrbs verstehen kann. Die Ruinen auf dem Planeten stammen nämlich nicht von den Myrbs, sondern von den Menschen, welche endlich in ihre frühere Heimat zurückgekehrt sind.
Michael Shaara: Da Capo: Das Raumschiff entdeckt nach langer Suche ein anderes Raumschiff, aber die tastenden Gedanken der Esper entdecken keine Regungen. Es muss sich also um ein Wrack handeln, dessen Bewohner gestorben sind. Als sich die Forscher dem Wrack nähern, nimmt es plötzlich Fahrt auf. Erneute Tastversuche der Esper ergeben, dass jetzt eine Besatzung aktiv ist. Sie müssen eine Möglichkeit gefunden haben, sich während der langen Reise in einen Scheintod zu versetzen, was sonst in der galaktischen Zivilisation noch unbekannt ist. Das zweite Raumschiff ist von Menschen besetzt, die auf der Suche nach anderen bewohnbaren Planeten endlich einen finden. Sie landen und nehmen ihn für die Erde in Besitz. Da erscheint ein zwergenhafter Mann – einer der Forscher vom anderen Raumschiff - und erklärt den Pionieren, dass der Planet bereits vergeben ist. Er gehört der galaktischen Zivilisation an. Die Planetenbevölkerung wurde im Zuge eines erbarmungslosen Krieges von Eroberern ausgelöscht, welche sich Antha nannten. Diese wurden dann von der vereinten Macht der galaktischen Völker besiegt und fast völlig vernichtet. Aber es scheinen einige überlebt zu haben, denn hier stehen die menschlichen Eroberer erneut. Das Schiff der Menschen wird vernichtet, aber wann kommen die Antha wieder?
Poul Anderson: Der Sternenplünderer: Die Tage der ersten mächtigen interstellaren Menschheitszivilisation sind lange vorüber. Hilflos müssen John Henry Reeves und seine Gefährtin Kathryn nach heftigem Kampf die Gefangennahme durch die außerirdischen Gorzuni über sich ergehen lassen. Sie werden auf das Schiff der Invasoren verschleppt, das neue Sklaven zu ihrer Zentralwelt bringen soll. Nachdem die beiden Atomtechniker sind, werden sie dem Wartungspersonal für das Schiff zugeteilt, denn die Eroberer fliegen zwar mit Raumschiffen durchs All, haben aber nicht die geringste Ahnung von der zugrundeliegenden Technik, die sie den Menschen geraubt haben. Manuel Argos ist der oberste der Sklaven, er hat sich einen Vertrauensposten bei den Gorzuni erarbeitet. Er wartet auf die Chance zum Aufstand und sabotiert zusammen mit den Neuankömmlingen den Antrieb. Die irdischen Meuterer bringen das Schiff unter ihre Kontrolle und fliegen zum Heimatplaneten der Gorzuni. Dort bombardieren sie die Hauptstadt und bringen den technisch unerfahrenen Eroberern eine vernichtende Niederlage bei. Das Schiff setzt seinen Rachefeldzug auf weiteren Welten der Gorzuni fort, bevor es zur Erde zurückfliegt. Argos ist der geborene Anführer, er wird auf den Trümmern des alten Imperium ein neues aufbauen. Seine Gefährtin hat er bereits, es ist Kathryn, die sich dem Stärkeren zuwendet.
Die Geschichte gehört zum Zyklus der Technischen Zivilisation und schildert Ereignisse, die sich nach dem Zusammenbruch der ersten interstellaren menschlichen Zivilisation (der großen Zeit der Sternenhändler) zutragen und zum Entstehen des ersten Sternenimperiums der Menschheit führen, dessen Spätphase in der populären Serie um Dominic Flandry geschildert wurde.
Isaac Asimov: Die Stiftung: Das galaktische Imperium liegt im Sterben. Dies ist der Ausgangspunkt für einen Plan, den der geniale Wissenschaftler Hari Seldon auf Trantor, der Zentralwelt des Reiches, mit Hilfe der neuen Wissenschaft der Psychohistorik entwickelt hat. Der Tausendjahresplan Seldons kann den Untergang des Imperiums zwar nicht verhindern, aber den Zeitraum bis zum Wiederaufbau der galaktischen Zivilisation zu einem neuen Zusammenschluss von dreißigtausend auf tausend Jahre verkürzen. Zu diesem Zweck gründet er zwei Stiftungen an entgegengesetzten Enden der Galaxis, die eine auf dem Randplaneten Terminus, die andere auf einem unbekannten Planeten mit Namen „Star's End“. Als Tarnung für die Erste Foundation dient die Sammlung allen Wissens in einer „Encyclopaedia Galactica“, welche auf Terminus situiert wird, wo dafür 150000 Wissenschaftler arbeiten. Fünfzig Jahre nach der Gründung kommt es wie von Seldon vorausberechnet zur ersten Krise, denn mehrere Randprovinzen, die zwischen Terminus und dem Zentrum liegen, erklären ihre Unabhängigkeit vom Reich. Anacreon möchte sich Teminus einverleiben, und der Aufsichtsrat der Stiftung, der nur die Enzyklopädie im Sinn hat, unternimmt nichts gegen die drohende Invasion. Bürgermeister Salvor Hardin nimmt mit einem Putsch dem Aufsichtsrat die Macht aus der Hand. Er wird Terminus in der Folge zu einem galaktischen Machtfaktor aufbauen, um die Zeit des Interregnums nach dem Auseinanderfallen des Reiches bis zum erneuten Wiederaufstieg zu überbrücken.
Das ist die erste der Erzählungen, die den Foundation-Zyklus bilden, der nach den Magazinausgaben in Buchform zu einer Trilogie zusammengefasst wurden. Foundation ist das wohl berühmteste Beispiel für ein galaktisches Imperium in der SF-Geschichte und darf deswegen in dieser Anthologie auf gar keinen Fall fehlen. Zusammen mit den Robotergeschichten bildet diese Serie die Grundlage für Asimovs Popularität.
Alex Apostolides and Mark Clifton: Wir sind zivilisiert! Trotz der Warnungen des Ethnologen Dr. Berkeley landet Captain Griswold direkt auf einer Kreuzung der Marskanäle und nimmt den Planeten für die Erde in Besitz. Als die primitiven Marsianer vorrücken, um das Hindernis für ihre Bewässerung zu beseitigen, gibt er Feuerbefehl.
Die Feier zur Besitznahme des Mars wird in einem riesigen Stadion abgehalten. Admiral Griswold nimmt stolz den ihm verliehenen Orden in Empfang. Da landet ein unbekanntes Raumschiff auf der Rasenfläche. Einer der Außerirdischen steigt aus, lässt mit einem Winken eines Tentakels eine Flammensäule aufschießen und deutet dann mit den Tentakeln in alle Himmelsrichtungen, um die Erde in Besitz zu nehmen, trotz der Proteste, dass die Menschen intelligent und zivilisiert seien.
Titan 19:
Cordwainer Smith: Das Verbrechen und der Ruhm des Kommandanten Suzdal: Kommandant Suzdal wird bei einer Weltraumexpedition von den Bewohnern des Planeten Arachosia gefangengenommen. Die Klopten sind Nachkommen von irdischen Kolonisten. Durch ein unbekanntes Phänomen sind alle ihre Frauen an Krebs erkrankt. Alle überlebenden haben sie zu Männern umoperiert und eine rein männliche Gesellschaft geschaffen, welche einen pathologischen Hass auf die ursprüngliche Menschheit auf der Erde entwickelt hat und sie angreifen will. In seiner Not schickt Suzdal durch einen Zeitverzerrer eine Kapsel mit Katzen zwei Millionen Jahre zurück in der Zeit auf den Mond von Arachosia. Die Katzen entwickeln dort eine eigene Zivilisation und helfen in der Gegenwart Suzdal zu entkommen und kämpfen gegen die Klopten. Zurück auf der Erde wird Suzdal für sein Verbrechen zu lebenslangem Exil auf den Planeten Shayol verbannt. Außerdem ist die Geschichte nicht wahr.
Die Geschichte zählt zu Cordwainer Smiths (d. i. Paul Myron Anthony Linebarger) Zyklus Instrumentality of Mankind, einer der originellsten, aber auch rätselhaftesten Schöpfung eines Science Fiction-Universums.
Alfred Coppel: Der Rebell von Walkür: Der Kriegsfürst von Walkür Kieron und seine Mitstreiter sind verbittert, denn seit Wochen gelingt es ihnen nicht, zum Kindkaiser Toran vorgelassen zu werden, um ihre Beschwerden wegen der drückenden neu verhängten Steuern vorzubringen. Unter dem alten Kaiser, dessen Streiter sie waren, wäre das undenkbar gewesen. Aber die Kaiserinwitwe Ivane und ihre Berater, unter ihnen der schleimige Erste Raumlord Landor, haben für die Barbarenkrieger, die mit Schwertern kämpfen und keine Ahnung von der Technik ihrer Raumschiffe haben, nur Verachtung übrig. Und was ist mit Alys passiert, Torans Schwester? Sie hatte ihren Vater geliebt – und auch Kieron, aber das weiß er nicht, denn bei ihrer letzten Begegnung war sie erst zwölf. In der Halle der Tausend Kaiser begegnet Kieron einer jungen Frau, die er zuerst nicht erkennt. Es ist Alys, die jetz zwanzig ist. Sie steht unter Bewachung, weil sie und ihre Stiefmutter in gegenseitiger Abneigung verbunden sind. Alys berichtet vom Zauberer Geller von den Marschen, der Ivane berät und unheilvollen Einfluss auf sie ausübt. Er kommt vom Planeten Kalgan. Seltsamerweise will Kieran genau dorthin, denn der Lord von Kalgan hat zu einer Versammlung der Lords der Außenwelten eingeladen, um ein gemeinsames Vorgehen gegen die Steuereintreiber zu besprechen. Kieron reist ab, er lässt aber seinen Paladin Nevitta und eine Kompanie seiner besten Krieger hier, um Alys zu beschützen, zu der Kieron nunmehr auch in Liebe entflammt ist.
Auf dem Planeten Kalgan versammelt Kriegslord Freka seine Kollegen um sich und ruft zum Aufstand gegen den Kaiser aus. Kieron vertraut Freka aber nicht, denn er vermutet eine Intrige und erbittet Bedenkzeit. In seinen Gemächern wartet sein Gefolgsmann Nevitta, ihm nachgeflogen ist, weil auf dem kaiserlichen Planeten von Männern mit kalganischem Wappen ein Anschlag auf Alys verübt worden war. Alys ist auch hier, Kieron nimmt sie in die Arme und drückt seine hießen Lippen auf die ihren. Im Hof taucht plötzlich Landor auf, der kaiserliche Höfling. Die Intrige wird immer klarer. Kieron lässt Landor gefangennehmen, unter Folterandrohung gesteht dieser die Verschwörung und dass mittlerweile der Kindkaiser von Ivanes Hand gestorben ist. Sie will zusammen mit Freka herrschen. Die Truppen Frekas dringen ein, und Kieran kämpft verzweifelt gegen den Verräter. Er wird gefangengenommen und von Freka verhört. Dabei befreit er sich und stößt Freka einen Dolch in die Brust, aber dieser scheint unverwundbar zu sein und verlässt das Gefängnis unbeschadet. Kierons Getreue und Alys befreien ihren Kriegsherr und Geliebten aus der Gefangenschaft. Kieron begibt sich auf die Suche nach dem Zauberer Geller, welcher der Schlüssel zur ganzen Situation ist. Doch die Sucher kommen zu spät, Geller wurde bei einem Aufstand der Bevölkerung vom Mob zerrissen. In den Ruinen seines Hauses findet Kieran ein Buch, in der etwas über die Züchtung von Androiden steht. Jetzt wird vieles klar.
Die Freunde fliegen zum kaiserlichen Planeten, wo Ivane die Macht übernommen hat. Vor den versammelten Sternenkönigen beschuldigt Kieran sie des Mordes und Verrats. Im Kampf gegen Freka erscheint dieser wieder unverwundbar zu sein, bis ihn Kieran in Stücke haut. Die anderen Kriegsherren erkennen, dass Ivane tatsächlich einen Homunculus auf ihre Seite genommen hatte. Damit ist ihr Leben verwirkt, sie rammt sich selbst den Dolch in die Brust. Alys ist die neue Kaiserin und Kieran ihr erster Gefolgsmann. Doch als Untergebener darf er seiner Liebe zu ihr nicht nachgeben, deshalb bittet er darum, Abschied nehmen zu dürfen.
Die Geschichte vereint Motive von A. E. Van Vogts Atom-Imperium, Isaac Asimovs Foundation und Edmond Hamiltons Sternenkönigen und macht daraus eine anachronistische Wikinger-SF-Abenteuergeschichte, bei der die Augen der halbwüchsigen Leser strahlen. Ernst nehmen kann man die Saga nicht, aber das wusste der Autor selbst. Die Urfassung der Erzählung war unter dem Pseudonym Robert Cham Gilman als Teil einer vierteiligen Serie erschienen. Man kann also (zumindestens auf Englisch) nachlesen, ob das unglückliche Liebespaar später nochmals zusammenfand.
Idris Seabright: Sternenstaub fällt vom Himmel: Der Erdenmensch Kerr entwickelt eine Zuneigung zu Rhysha, der Frau des Vogelvolkes, die wunderbar singen kann. Das ist ein Skandal, denn die Ngayir sind die verachteten Reste einer Rasse, die der Eroberung durch die Erdmenschen zum Opfer gefallen ist. Die Vogelleute werden nur noch dazu gebraucht, dass sie sich gegenseitig in Hahnenkämpfen umbringen, bei denen die Menschen Wetten auf den Überlebenden abschließen. Kerr möchte erreichen, dass die Vogelmenschen zu einem neu entdeckten Planeten auswandern dürfen, scheitert aber mit seiner Initiative an den Gesetzen, die das verbieten. Vor dem Abschied singt Kerr für Rhysha noch eine Arie aus der Zauberflöte, Taminos Bild an Paminas Bildnis. Zum erhofften Wiedersehen kommt es nicht mehr, Rhysha ist bereits tot. Sie hat ihm eine Nachricht hinterlassen, dass sie ihn noch einmal gerne singen gehört hätte.
Clifford D. Simak: Der Einwanderer: Nur die Besten der Besten dürfen nach Kimon auswandern, und alle Welt beneidet Seldon Bishop, dass er es geschafft hat. Man benötigt einen Intelligenzquotieten von mindestens 160, Jahre des Studiums und ein hervorragendes Examen, um genommen zu werden. Was auf Kimon mit den Auswanderen wirklich passiert, weiß man nicht, denn von den Ausgewanderten kommen nur nichtssagende Briefe. Bishop soll und will das ändern. Allerdings erlebt er einen eigenartigen Empfang in seiner neuen Heimat, und es ist mühevoll für ihn, einen Job zu finden. Schließlich geht er zur Arbeitsvermittlungsstelle und bekommt einen Job als Gesellschafter für die Kinder einer Familie. Sukzessive findet er die Wahrheit heraus. Die Einwohner von Kimon sind der Menschheit in jeder Hinsicht derart überlegen, dass sie Menschen nur zur Unterhaltung für ihre Kinder benötigen, quasi als Haustiere. Das ist für die Einwanderer zwar entwürdigend, aber auf der anderen Seite können sie in einem derartigen Luxus leben, dass keiner zur Erde zurückkehren will. Aber Seldon findet den Ausweg. Er entwickelt rudimentär parapsychologische Kräfte, die ein Anzeichen dafür sind, dass er den ersten Schritt zur geistigen Weiterentwicklung macht. Die Kimoniander erkennen seinen Entwicklungsschritt, und Seldon darf jetzt zur Schule gehen. Vielleicht finden die Kimonianer doch jemand in der Galaxis, der es so weit bringen wird wie sie.
James White: Leibarzt: Dr. Conway vom Orbit Hospital wird zu einem erstaunlichen Patienten gerufen. Er ist fünfhundert Kilo schwer und schaut wie eine riesige Birne mit fünf Tentakeln aus. Die Spezies ist unbekannt. Der Patient scheint ein Verbrecher zu sein. An Bord seines Schiffes war eine zweite Person, die verschwunden ist. Es seiht so aus, dass der Patient den anderen gefressen hat. Er hat ein Hautproblem, aber die Versuche, die befallenen Stellen zu entfernen, schlagen auf seltsame Weise fehl. Mit Hilfe von telepathischen Diagnostikern kommt Conway der Sache auf die Spur. Der Patient ist ein extrem langlebiges Lebewesen, dass von Planetenbevölkerungen wie ein Halbgott verehrt wird. Er hat im wahrsten Sinn des Wortes einen Leibarzt, denn dieser ist ein amöbenhaftes Lebewesen, der seinen Körper bewohnt. Allerdings kannte der Doktor die Hautveränderungen nicht und hat versucht, die Hilfe der Orbit Hospital-Leute abzuwehren. Nachdem das Missverständnis geklärt ist, steht einer erfolgreichen Behandlung nichts mehr im Weg.
In Folge 47 dieser Serie wurde William Morrisons Landarzt vorgestellt, eine Geschichte, welche möglicherweise James White bei seinen Geschichten um Sector General beeinflusst hat, die wohl berühmteste Serie um Weltraummediziner. Im Unterschied zu Morrison, der nur eine einzige diesbezügliche Erzählung schrieb, machte White aus dem Thema eine lesenswerte Serie, von der in Deutsch zehn Bände im Heyne-Verlag erschienen sind.
Hal Lynch: Pensionsalter: Die Patrouille bringt einen erfolgreichen Einsatz auf dem Planeten Uriel hinter sich. Die Unruhestifter werden betäubt und eingesammelt. Nach erfolgreicher Rückkehr gibt es eine zackige Parade, zumal der Chef auch aus Altersgründen aus der Patrouille ausscheidet. Es ist sooo ungerecht, dass ein so erfolgreicher Kommandant den Ruhestand antreten muss, aber so sind die Gesetze einmal, und das Pensionsalter ist sogar noch vorverlegt worden. Das hat gute Gründe, denn nach dem fünfzehnten Lebensjahr sinkt einfach das Interesse an der Patrouillenarbeit und die erwachsen werdenden Jugendlichen wenden sich anderen Gebieten zu.
Pete Adams and Charles Nightingale: Pflanzzeit: Randy zieht das große Los, denn er entdeckt einen Planeten, auf dem es eine Menge junger Damen gibt, die sich ihm sehr offenherzig zuwenden. Dass die Prinzessinnen nach erfolgter Vereinigung gleich das Interesse an ihm verlieren, stört ihn nicht, weil sich dann gleich die nächste Dame zur Besteigung anbietet. Er staunt aber nicht schlecht, als er im Bordcomputer die Information findet, dass es sich bei den Damen in Wirklichkeit um Pflanzen handelt, die sich durch artfremde Partner mittels einer Scheinkopulation bestäuben lassen. Also deswegen waren die Mädchen überhaupt nicht gesprächig. Egal, Randy nimmt Pflanzenschoten in seinem Schiff mit, macht ein Geschäftsmodell aus seiner Entdeckung und eröffnet auf dem Planeten Bergia die Freudengärten von Rosy Lee.
Titan 20:
John D. MacDonald: Flucht ins Chaos: Die Rebellion von Andro, dem dritten Sohn des Herrschers Shain, ist gescheitert. Der Imperator gibt den Befehl, den aufsässigen Sprößling zu töten. Fünfmal ist Andro bereits entkommen, das sechste Mal würde es ihm aber nicht gelingen, wenn nicht eine unbekannte Macht zu seinen Gunsten intervenieren würde und ihn den Häschern entzieht. Seine Wirklichkeit ist nur eine in der Raum-Zeit-Probabilität, und die Zentrale arbeitet unermüdlich daran, die Verbindung zwischen allen 26 Dimensionen zu verstärken und neue Parallelwelten der Gemeinschaft zuzuführen. Agentin Calna berichtet der Direktion von ihrem Einsatz und davon, dass sie Andro befreit hat, weil sie die bisherigen Bemühungen zur Weiterentwicklung von Andros Kontinuum nicht als gescheitert akzeptieren wollte. Calna wird suspendiert, weil sie ihre Befugnisse überschritten und mit ihrer Aktion riskiert hat, dass die verschiedenen Kontinua auseinanderbrechen. Sie findet aber nicht mit ihrer Absetzung ab und entflieht gemeinsam mit dem wiederbelebten Andro. Gemeinsam starten sie einen neuen Aufstand gegen den Diktator. Ihre Einmischung führt dazu, dass Ära 4, Andros Dimension, und weitere Kontinua sich von der Gemeinschaft lösen. Mehrere Agententeams sind draußen verloren und können nicht mehr in die Zentrale zurück. Da erlöschen die Sterne. Eine übergeordnete Macht hat eingegriffen, bevor das Gewebe der Kontinuen ganz zerrissen wärd. Agentin Calna sitzt in der Direktion, berichtet vom gescheiterten Aufstand Andros und dass sie irgendeine dunkle Erinnerung hat, ihn entgegen ihrer Direktiven gerettet zu haben. Auch der Direktor verspürt ein eigenartiges Gefühl, eine Halberinnerung an Vorgänge, die es nie gab. Möglicherweise ist das eine Folge des primitiven Erbes, das in allen Menschen steckt. Früher war alles so einfach, als man in der dritten atomaren Ära nur eine einzige Ebene steuern musste.
A. E. van Vogt: Versteck: Als das Erdschiff kommt, zerstört sich die Wetterstation auf dem Meteoriten samt ihrem Beobachter, um den Eroberern möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Doch das schlägt fehl, denn die Abgesandten Seiner Majestät haben technische Möglichkeiten, welche die Wiederherstellung von Watcher ermöglichen. Er wird ins Leben zurückgerufen und befragt, denn das Sternenreich der Erde duldet keine separaten Regierungen. In der Magellanischen Wolke gibt es aber ein unabhängiges Reich der 50 Sonnen mit 70 besiedelten Planeten und 30 Milliarden Bewohnern. Das Reich wurde von dem Wissenschaftler Joseph Dell gegründet, dem Erfinder der perfekten Roboter, welche weitab vom Reich der Erdmenschen eine eigene Zivilisation aufgebaut haben.
Die Geschichte wirkt fragmentarisch- Das ist kein Wunder, denn es handelt sich um den Prolog zum Roman The Mixed Men (Deutsch: Das Reich der fünfzig Sonnen). Ohne die weiteren Abschitte ist das Werk nur von mäßigem Interesse.
Algis Budrys: Die Lehrer: Die Kolonisten von der Erde ziehen ab. Der Planet Voroseith ist bereits überbevölkert, und so ist es nur logisch, dass sich die ursprünglichen Einwohner hier selbstständig weiterentwickeln und weitere Planeten in der Galaxis besiedeln. Der Abschied ist für viele der Erdmenschen schwierig, denn sie sind hier geboren und haben viele Freundschaften mit den einheimischen Vorossei geschlossen. Trotzdem ist der Schritt alternativlos. Die Erdmenschen haben den Einheimischen auf friedliche Art die galaktische Zivilisation nähergebracht, und ein weiteres Volk hat die Reife erreicht, in diese einzutreten.
James Blish: Pieps: Agent Josef Faber beginnt sich zu wundern, warum der Dienst immer sofort zur Stelle ist, wenn es brenzlig wird, und gleich eingreift. Gibt es im Dienst Gedankenleser oder kann man in die Zukunft schauen? Erst jüngst gab es die Geschichte im Pferdekopfnebel, wo ein Pulk Raumschiffe von Aufständischen angedonnert kam, aber bereits von einer Armada von Schiffen des Dienstes erwartet und gleich abgefangen wurde. Faber geht zu seinem Chef und äußert seine Vermutung. Damit hat er eine neue Stufe seines Reifegrades erreicht, die ihn im Dienst eine Stufe höher steigen lässt. Krasner, Jos Chef, erzählt ihm die ganze Geschichte. Der Dienst ist tatsächlich unfehlbar, seit Dr. Wald den Diracsender erfunden hat, mit dem verzögerungsfreie Kommunikation zwischen den Stenen möglich ist. Mit jeder Funkübertragung, die über den Dirac-Sender läuft, wird ein Pieps mitgeschickt, der alle jemals bereits oder auch in der Zukunft über Dirac gesendeten Nachrichten enthält. Es muss nur noch die jeweilige Nachricht herausgefiltert werden, die man haben möchte, dann weiß man alles. Das bedeutet allerdings auch, dass die Zukunft determiniert ist und alle Versuche, sie zu ändern, nur zur Rechtfertigung der eigenen Aktivitäten dienen. Zeitlich weiter entfernte Nachrichten abzuhören macht keinen Sinn, denn sie sind zu weit weg, um sie wirklich verstehen zu können. Es gibt ein ehernes Gesetz im Dienst: Es darf nie der Todestag eines Agenten gesendet werden, das würde zu Problemen führen. Aber sonst hat der Dienst alles im Griff.
Mack Reynolds: Verkauft: Es herrscht große Aufregung, als das erste außerirdische Raumschiff auf der Erde landet. Ein menschlich aussehendes Besatzungsmitglied mit grüner Haut steigt aus und hinterlässt eine Botschaft, dass in genau einem Monat der Graff mit einer wichtigen Botschaft für die Erde wiederkommen wird. Er dreht sich um und verschwindet im Raumschiff, welches abfliegt. Exakt einen Monat später landet tatsächlich wieder ein Raumschiff, und tatsächlich kommt der Graff. Er stellt sich als der Verwalter der Erde vor, das zum Garthis-Imperium gehört. Er hat sich noch nicht vorgestellt, weil die Erdmenschen auf einer sehr primitiven Stufe stehen. Nun wurde die Erde aber verkauft, und der Graff hält es für seine Pflicht, das den Menschen mitzuteilen. Er warnt sie vor dem Käufer, denn dieser wird kurzes Federlesen machen, wenn die Erdlinge nicht spuren. Mitsprache gibt es keine, denn was hatten die amerikanischen Ureinwohner oder die australischen Aborigines zu sagen gehabt, als die Europäer kamen?
Avram Davidson: Der Prämienjäger: Orel besucht seinen alten Onkel, der als Prämienjäger in der Wildnis lebt. Es wäre bereits lange nicht mehr notwendig gewesen, weiterhin Jagd auf die wilden Tiere zu machen, denn es gäbe fortschrittlichere Methoden sie auszurotten beziehungsweise die Zahl klein zu halten. Aber so geht es auch, und die aufgewendeten Mittel für die Fallensteller sind gering. Würde man die Tiere waschen und rasieren, dann würden sie eine seltsame Ähnlichkeit mit ihren Jägern zeigen, abgesehen dass sie außenliegende Ohren und nur fünf Finger an jeder Hand haben.
Fredric Brown: Aufgeschoben: Die Xandorianer sind auf Raubfahrt, denn ihre Sklavenrasse ist kurz vor dem Aussterben. Der dritte Planet eines Systems mit einer gelben Sonne scheint verheißungsvoll. Die Außerirdischen landen in einer Stadt und entführen aus einem Gebäude zwei Musterexemplare. Es sind lebendgebärende Säuger, wie prädestiniert als Sklaven. Aber die Überprüfung der Wesen ergibt, dass sie die Mindestanforderung an Intelligenz nicht erfüllen. Enttäuscht ziehen die Außerirdischen ab. Vielleicht sind die Einheimischen in einer Million Jahre weiter? Beim „Milwaukee Star“ verzichtet man darauf, die Geschichte über das rätselhafte Verschwinden von zwei Affen aus dem Zoo bringen, denn für die nächste Ausgabe der Zeitung gibt es spannendere Meldungen.
Titan 21:
Gardner F. Fox: Heut nacht erheben sich die Sterne! Der Aufrührer Red Angus ist aus dem Gefängnis in der Zitadelle entkommen, in der der Diktor von Karr residiert. Der Hierarch, der Anführer der Wissenschaftler, will ihn anstiften, den Diktor zu töten. Die Alternativen sind für Angus unerfreulich, und so sagt er zu. Doch seine Verkleidung wird erkannt, sein Anschlag misslingt und er wird erneut gefangengesetzt. Moana, die Konkubine des Diktors, bürgt aber für ihn. Sie verfolgt eigene Interessen, denn ihr Bruder ist den Folterknechten des Diktors zum Opfer gefallen. Moana führt Angus zum Weisen Stasor, der ihm den Auftrag erteilt, das Buch von Nard zu suchen, das jenseits des Meeres von Car Carolan hinter dem Land der lebenden Flammen versteckt ist. Er geht an Bord eines golden schimmernden Kugelschiffes und macht sich auf die lebensgefährliche Reise. Jenseits des Binnenmeeres steigt er aus und legt den weiteren Weg zu Fuß zurück. Am Ende seiner Kräfte erreicht er Nard, wo ihn bereits Stasor erwartet. Endlich hat ein Mensch den Weg geschafft. Das Buch von Nard birgt alle Geheimnisse einer extrem fortgeschrittenen Wissenschaft, es ist ein unermesslicher Schatz. Stasor macht mit Angus eine Reise durch Zeit und Raum und führt ihn auf verschiedene Planeten der Galaxis, darunter auch die Erde, aus deren Trümmer nach einem atomaren Krieg die Menschen zu den Sternen gezogen sind und auch Karr besiedelt haben. Mit dem Wissen, das ihm Stasor mitgibt, wagt Red Angus den erneuten Aufstand gegen den Diktor. Unter Verwendung der Schwarzen Tümpel von Karr, in denen konzentrierte radioaktive Strahlung verborgen ist, zerbläst die Truppe des Diktors zu Nichts. Der Diktor fällt dem Schwert von Angus zum Opfer, und auch das Ende des Hierarchen, der die Macht übernehmen wollte, ist gekommen. Das Volk von Karr kann sich durch die Segnungen der Technik, die ihm jetzt zur Verfügung gestellt werden, endlich aus Not und Elend emporheben, und unter der Führung von Red Angus und seiner geliebten Moana zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Interessant, dass der Herausgeber Aldiss, der durchaus ein Intellektueller war, eine derartig haarsträubende Geschichte aus der Schublade für Schundgeschichten herauszug und in seine Anthologie aufnahm. Sie erweckt Erinnerungen an Der Rebell von Walkür. Beide Geschichten erschienen ursprünglich im Magazin Planet Stories, in dem auch Größen wie Ray Bradbury und Leigh Brackett romantische Planetenabenteuer unterbrachten.
Harry Harrison: Begegnung am Ende: Die Besatzung des Forschungsschiffes ist beinahe fassungslos, als sie auf dem neu entdeckten Planeten eine technische Einrichtung auffindet. Es handelt sich um ein teleskopartiges Gebilde, das auf einen bestimmten Stern zeigt. Zudem entdecken die Forscher auch eine komplett fremde Schrift, die mit keiner irdischen vergleichbar ist. Hat man jetzt endlich – nach Jahrtausenden der Suche – die erste nichtmenschliche Rasse in der Galaxis entdeckt? Das Forschungsschiff reist zu dem Stern, der durch das verlassene Teleskop angezeigt wird. Dort stoßen sie tatsächlich auf entfernt menschenähnliche Wesen. Die Begegnung verläuft friedlich, und die beiden Gruppen tauschen eine Reihe von Informationen aus. Der Austausch von Gensequenzen ergibt aber, dass weite Teile des Genoms der beiden Spezien identisch ist. Die Menschheit hat ihre Schwesterspezies wiedergefunden, die vom Heimatplaneten aus in die andere Richtung vorgedrungen ist und jetzt nach Millionen Jahren ihre Reise um die Milchstraße vollendet hat. Die Abkömmlinge der Menschheit sind also allein in der Milchstraße, aber es gibt ja noch Milliarden anderer Sterneninseln zu erforschen.
Poul Anderson: Herr über tausend Sonnen: Beim verzweifelten Sezessionskrieg gegen das aufstrebende Sternenreich der von der Erde abgefallenen Janyards stoßt der irdische Leutnant John Laird auf Überreste der Kultur der Vwyrddaner, einer ausgestorbenen vormenschlichen Rasse, die vor Millionen Jahren die Galaxis beherrschte. Von den Janyards verfolgt, setzt Laird einen vwyrdanischen Helm auf, der an eine Apparatur angeschlossen ist. Das hat unerwartete Folgen, denn der Geist von Drayesh, einem der Alten, übernimmt die Gewalt über seinen Körper. Drayesh, der einst Herr über tausend Sonnen war, gelingt es, sich den Janyards als fremde Intelligenz zu offenbaren und bietet sich als ihr Verbündeter an. Er interessiert sich für die Raumschiffskommandantin Joana Rostov, was bald auf Gegenseitigkeit beruht. Drayesh gibt den Janyards technische Konstruktionsgrundlagen für neue übermächtige Waffen. Die Aufständischen rücken Richtung Sonnensystem vor. Doch im Innern des Männes kämpfen die beiden Persönlichkeiten um die Beherrschung des Körpers, und Laird gelingt es, sich durchzusetzen. Durch seinen Eingriff wird das Schiff der Angreifer mit seinen mächtigen Waffen zerstört, und die Erde behält im Konflikt die Oberhand. Laird und Drayesh verschmelzen letztendlich zu einer mächtigen neuen Persönlichkeit, welche die Erinnerung der beiden Personen in sich vereint, und Joana ist an seiner Seite.
F. L. Wallace: Der große Vorfahr: Ein Raumschiff mit Angehörigen von unterschiedlichen menschenartigen Spezies mehrerer Planeten, die sich zum Teil sogar untereinander paaren können, ist in der Unendlichkeit unterwegs. Sie sind auf der Suche nach dem großen Vorfahren, jener geheimnisvollen Spezies, die als Ursprung des Lebens gilt und Spuren hinterlassen hat. Es gibt Probleme an Bord, denn die hydroponische Lufterneuerungsanlage funktioniert nicht zufriedenstellend. Das beeinträchtigt besonders den außerirdischen Bänderich Taphette, der das Schiff pilotiert. Als Ursache für die Probleme stellen sich kleine parasitäre Tiere heraus, die das Schiff infiltriert haben. Sie sind schlau und können nicht ausgerottet werden. Das Schiff entdeckt schließlich ein Sonnensystem, in dem sie auf einem Planeten riesige Artefakte finden. Sind das Hinterlassenschaften der geheimnisvollen Vorfahren? Tatsächlich finden die Forscher eine Maschine, die von den Verschwundenen hinterlassen wurde und alle Informationen liefert. Der Grund für das Auswandern der riesigen schneckenhaften Wesen war eine Plage, ein Ungeziefer, ein schlaues Säugetier, das mit den Schiffen der Vorfahren mitreiste und sich überall ausbreitete. Es konnte trotz aller Bemühungen nicht ausgerottet werden. Es waren die Vorfahren der Menschen, denen die Schnecken wichen.
Roger Dee: Die Störenfriede: Das Siedlerraumschiff von der übervölkerten Erde ist zu einem erdähnlichen Planeten unterwegs, um eine neue Kolonie aufzubauen. Da wird das Raumschiff von einem anderen Raumschiff gestoppt, auf dem sich ein T'sai befindet, ein Angehöriger des mächtigsten Volks der Galaxis. Der T'sai stellt den Erdlingen ein Ultimatum, ihm zu beweisen, warum sie würdig sein sollten, eine leere Welt zu beanspruchen, und zieht sich wieder zurück. Die führenden Offiziere des Raumschiffs diskutieren heftig, wie sie das bewerkstelligen könnten, den mächtigen Außerirdischen von ihren Ambitionen zu überzeugen. Der Vertreter der Kolonisten scheint hilflos, doch er ist es in Wirklichkeit nicht. Die Kolonisten meutern, nehmen die Besatzung gefangen und landen auf dem neuen Planeten, um vollendete Tatsachen zu schaffen und dem T'sai trotzig gegenüberzustehen. Dieser ist von der Vorgehensweise überzeugt, denn die T'sai sind seit langer Zeit auf der Suche nach einer galaktischen Spezies, die ihr Erbe antreten könnte, damit sie sich endlich zurückziehen können.
Titan 22:
Charles Beaumont and Chad Oliver: Das letzte Wort: Claude Adams ist der letzte Mensch auf der Erde. Es weiß aber Rat, denn er hat sein Physikbuch konsultiert und mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen eine Zeitmaschine gebaut, mit der er zwei Millionen Jahre in die Vergangenheit springt. Dort ist er zwar der erste Mensch, er findet aber gleich eine verrostete Roboterfrau, die er mit einem Kännchen Öl wieder in Betrieb setzt. Die Frau führt ihn zu einem Raumschiff, das vom Mars kommt. Das mit Holz angetriebene gebaute Schiff funktioniert nicht mehr, aber Claude kann das richten, indem er einheizt. Die dankbaren Marsianer fliegen ab und hinterlassen dafür die Roboterfrau für Claude. Bald bekommen die beiden einen Sohn, der sich ordentlich entwickelt. Wie in vielen anderen Ehen läuft es auf die Dauer nicht mehr so toll, und Claude möchte abhauen. Claude verabschiedet sich vom Sohn und steigt in die Maschine. Als er in der Zukunft ankommt, ist er aber nicht allein, denn Eva ist als blinder Passagier mitgefahren. Pech! Sie sind in einer Stadt gelandet, wo sie gleich wegen unsteten Aufenthalts festgenommen und ins Kittchen gesteckt werden. Es herrscht hier eine Maschine, welche von den Marsianern als Dank für die Rettung durch einen Erdmenschen hier installiert worden ist. Wer das wohl war? Der nachgekommende Sohn weiß Rat, denn man muss der Maschine nur den Stecker ziehen, und alles zerfällt zu Staub. Adam, Eva und Sohn sind jetzt die ganze Zivilisation. Jetzt gilt es, für Sohn eine Frau zu machen, damit der Stamm weiter wächst.
In den fünfzehn Seiten ist Platz genug für drei Romane und zehn Lachkrämpfe.
John Scott Campbell: Film des Todes: Ein Wissenschaftler erfindet eine Substanz, die Kettenmoleküle bildet, die sich wie ein unsichtbarer Film über Wasser legen. Eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten sind vorstellbar. Allerdings passiert bald ein Unglück, denn ein Schiff mit achttausend Tonnen Z-Säure, wie der neue Stoff genannt, sinkt im Ozean und die Säure legt sich über die Oberfläche des Meeres – undurchdringlich, keine Verdunstung mehr zulassend. Bald kommt es zu katastrophalen Auswirkungen auf das Klima, denn es gibt keinen Regen mehr. Trinkwasser wird rationiert, Kriege zwischen den verdurstenden Völkerschaften sind zu erwarten. Da kommt Hilfe von unerwarteter Seite. Ein anderer Wissenschaftler entdeckt durch Zufall die Kettenreaktion des bisher als stabil angesehenen Elements Blei. Alle Bemühungen zur Eindämmung der atomaren Bewaffnung sind obsolet geworden, denn der weltfremd-naive Wissenschaftler hat seine Entdeckung ausgeplaudert, womit der weltweiten Produktion von Blei-Atombomben nichts mehr im Weg steht. Doch wird mit diesem Riesenproblem endlich eine Lösung für das andere Riesenproblem gefunden. Die Bleibomben werden dazu eingesetzt, das Ozeanwasser wieder zum Verdunsten zu bringen, bis sich die Z-Säure wieder zersetzt hat und der natürliche Kreislauf des Wasserw wieder in Gang kommt. So haben die beiden Wissenschaftler, die beide für sich die Vernichtung der Menschheit hervorrufen konnten, zusammen als der wunderbarste Zufall der Menschheit Großes bewirkt.
Howard Fast: Die Wunde: Endlich wurde eine sinnvolle Verwendung für die vielen Atombomben gefunden. In den Tiefen der Erde sind riesige Mengen von Öl in Schieferschichten gebunden, und wenn Löcher tief hinunter gebohrt und die Atombomben gezündet werden, wird das Erdöl auch den entstehenden Druck nach oben herausgepresst, wo es leicht gewonnen werden kann. Eine innovative Variante des Fracking ist das also. Einige Leute machen mit dem Investment in die richtigen Firmen eine Menge Geld. Es wird eine neue Tiefenbohrung gemacht, die alles bisherige in den Schatten stellt und riesige Mengen des schwarzen Goldes zu gewinnen verspricht. Und tatsächlich: Nch erfolgter Zündung der Bombe schießt eine riesige Fontäne aus Öl mit mindestens dreißig Meter Dicke zweihundert Meter hoch in die Luft. Doch die Flüssigkeit ist nicht schwarz, sondern rot. Es ist das Blut unseres Mutterplaneten Erde, das aus der klaffenden Wunde herausströmt. Wird die Erde verbluten?
Die Geschichte hat mit der in Folge 6 vorgestellten Erzählung Als die Erde schrie (When The World Screamed) von Arthur Conan Doyle manche Ähnlichkeit.
Philip K. Dick: Der goldene Mann: Ein Vertreter erkundigt sich in einer kleinen Stadt nach der Johnson-Farm. Er sucht den abgelegenen Betrieb auf und ist dem Hausherren durch sein Herumschnüffeln gleich verdächtig. Dafür gibt es einen guten Grund, denn die Familie versteckt seit achtzehn Jahren seinen mutierten Sohn. Cris hat eine goldene Haut, ist nur mit dem Wort wunderschön zu beschrieben, aber ein seltsames Wesen. Er spricht nicht, kommuniziert mit den anderen nur durch seine Verhaltensweise und geht immer seiner geheimnisvollen Wege. Er hätte längst der Behörde gemeldet werden müssen, die Mutanten gnadenlos ausmerzt. Doch jetzt ist das Geheimnis aus irgendwelchen Gründen aufgekommen, und die Polizei sucht nach Cris. Dieser könnte leicht durch seine besonderen Fähigkeiten fliehen, aber er geht aus unbekannten Gründen freiwillig mit. Die Untersuchungen durch die Behörden ergeben ein Rätsel, denn es stellt sich heraus, dass Cris kein Mensch ist. Er denkt überhaupt nicht, sondern funktioniert rein vegetativ. Er kann nicht getötet werden, denn er besitzt die Fähigkeit der Präkognition und weicht allen Versuchen aus, ihn zu töten. Und er besitzt noch eine Fähigkeit: Der goldene Gott wirkt auf Frauen unwiderstehlich. So verhilft ihm Anita, die Direktorin der Semantikagentur, zur Flucht und lässt sich von ihm schwängern. Wenn seine Gene dominant sind, werden seine Nachkommen das Erbe des Homo sapiens antreten.
Allen Kim Lang: Gastexperte: Der Besucher vom Mars ist hier, um den Menschen zu helfen. Er hat zwar bereits verschiedene tödliche Krankheiten wie die Tollwut, Masern und alle Erkältungskrankheiten ausgerottet, aber was er jetzt vorschlägt, ist Blasphemie. Er will nämlich nicht mehr Symptone bekämpfen, sondern die Wurzel des Übels, nämlich die Überbevölkerung der Erde. Er wird einfach zwei Milliarden Menschen liquidieren – schnell und schmerzlos. Nach langem Zögern stimmen der Sekretär und seine zwei Mitarbeiter ab, der Deal ist gemacht. Am nächsten Tag sind alle weiblichen Wesen auf der Erde tot, das restliche Problem wird sich dann von selbst erledigen.
Diese bitterböse Geschichte erschien erstmals 1951. In den nicht ganz siebzig Jahren seither hat sich die Erdbevölkerung fast verdoppelt.
Richard Stockham: Das Tal: Das Forschungsschiff kommt von der Reise durch die Galaxis auf die Erde zurück. Die Fahrt war ein Fehlschlag, es konnten nirgendwo besiedelbare für Menschen geeignete Welten gefunden werden. Doch auch auf der Erde leben als Folge der Atomkriege nur noch wenige Menschen in ihren Habitaten, abgeschlossen von der feindlichen Umwelt. Die führenden Politiker wollen den Bürgern die Nachricht über das lebensfeindliche Weltall nicht zumuten und setzen die beiden Forscher fest. Doch der Mann und die Frau wollen nicht bleiben, sie fliehen in die Wüste hinaus, den Tod vor Augen. Hoffnung keimt auf, als sie in einer Senke ein Tal finden, in dem sich wieder Pflanzen regen. Die Erde erwacht hier zu neuem Leben. Die beiden werden bleiben und ein Haus bauen.
William Tenn: Drunten bei den Toten: Der Krieg gegen die insektenhaften Eoti nimmt immer verzweifeltere Ausmaße an. Die Gegner haben den Vorteil einer unvorstellbar hohen Reproduktionsrate, sodass die Menschen alles unternehmen müssen, um neue Kämpfer zu rekrutieren. Nachdem mit den natürlichen Methoden nicht mehr nachkommt, ist man auf die Idee verfallen, nicht nur zu Schrott geschossene Raumschiffe zu recyceln, sondern auch die Kämpfer, welche zu Todes gekommen sind, als Rohmaterial für neues Fleisch zu verwenden. Die ersten Versuche haben Zombies erzeugt, aber die neue Generation ist nicht übel. Der Kommandant des Schleuderkommandos lernt seine neue Mannschaft kennen, alles recycelte Jungs. Allerdings ist er überrascht, als sie ihm in offener Feinschaft begegnen. Sie mögen die Realos nicht, weil sie von ihnen Zombies oder auch Büchsenfleisch genannt werden. Als der Kommandant das in Abrede stellt, erklären sie ihm, dass sie trotzdem die Realos hassen, weil ihnen das Wesentliche des Menschseins verwehrt worden ist - die Keindrüsen, deswegen sind sie keine vollwertigen Menschen, die sich fortpflanzen könnten. Auch als der Kommandant ihnen erklärt, dass das nicht möglich war, weil die Keimdrüsen das komplexeste am menschlichen Organismus sind und man nicht geschafft hat, sie neu aufzubauen oder zusammenzuflicken, rücken sie nicht von ihrer Aversion ab. So erklärt ihnen der Kommandant, dass er bei seinem letzten Einsatz nicht nur einen Arm verloren hat, für welchen er einen neuen angeflickt bekommen hat, nein, die radioaktive Strahlung hat auch seine Fortpflanzungsorgane unwiederherstellbar zerstört. Endlich heißen die Toten den Kommandant als ihren Papa in ihrem Kreis willkommen.
R. A. Lafferty: Bei den haarigen Erdenmenschen: Den Kindern ist fade, und die Eltern beschließen, sie zu den Menschen zu senden, damit sie wieder einmal einen halben Tag lang Kinder sein dürfen. Gesagt, getan, und der Spielplatz wurde gestürmt. Lonnie stieß gleich Wenzeslaus vom Thron und wurde Kaiser, Lonnie kämpfte mit seinen Truppen gegen den Bruder und bald kam Jobst und belebte das Schlachtgeschehen. Deutschland, Frankreich und Italien wurden zu Klump geschlagen. Die Mädchen spielten andere Rollen, Königinnen, Abtissinnen, Heilige und andere große Damen. Sie erfanden Melodramen und spielten sie mit den Eretzi durch. Die Männer ergötzten sich derweil an den Schlachten. Gallipoli, Konstantinopel, Lepanto und viele andere wären ohne die Eingriffe der Kinder wohl anders ausgegangen. Viele Erfindungen, die heute gescheiten Eretzi zugeschrieben werden, stammen in Wirklichkeit von den Kindern, wie der Sextant, das Teleskop oder der Magnetkompass. Schließlich war der Nachmittag vorbei, und mit ihm verschwanden auch die Kinder. Sie haben auch einiges Gute hier vollbarcht, aber Mitgefühl hatten sie mit ihren Spielzeugen nie.
Fritz Leiber: Später als Sie glauben: In uralten geologischen Schichten entdecken Forscher Überreste einer Zivilisation, die vor einer unglaublich langen Zeit die Erde beherrscht hat. Das ist ein Trost, denn die Suche nach außerirdischen Zivilisationen ist erfolglos geblieben. So konzentrieren sich die weiteren Forschungen danach, weitere Informationen über diese vorzeitliche Rasse zu gewinnen. Es werden Fortschritte bei der Entzifferung der Schrift gemacht, die hinterlassen wurde. Die prähistorischen Bewohner der Erde wurden in mehreren Sprachen RATTEN genannt.
Titan 23:
Henry Kuttner: Die Zeitfalle: Der Archäologe Kent Mason verirrt sich auf einer Expedition und landet durch Zufall am Ziel seiner Träume, die uralte geheimnisumwobene Ruinenstadt Al Bekr. Ein Gewitter kommt auf, als er zwischen zwei Obeliskenstümpfen steht, die aus einer fremdartigen Legierung bestehen. Da schlägt ein Blitz schlägt ein und eine seltsame Flamme schleudert Kent weit in die Vergangenheit in die Zeit von Al Bekrs Blüte. Hier hat ein Wissenschaflter aus ferner Zukunft seine Zelte aufgeschlagen, um seine Experimente zu machen. Er hat das Volk versklavt und die Prinzessin Alasa, die rechtmäßige Herrscherin, gefangengenommen. Auch andere Versprengte aus der Zukunft gibt es hier, welche durch die Manipulationen des zwergenartigen Greddor Khon ebenfalls hier gelandet sind. Die eine ist die fremdartig-schöne silberne Priesterin Nirvor mit ihren zwei Leoparden. Der andere ist Murdach, den Greddor-Khon gefangenhält. Kent gewinnt in dem Sumerer Erech einen Freund, der ihm treu zur Seite steht. Greddor Khon will ihn als Gehilfen gewinnen, denn die Einheimischen können ihn mit ihrem barbarischen Wissen nicht bei seinen Experimenten unterstützen. Nirvor hasst Kent, nachdem er ihre Annäherungsversuche angeekelt zurückweist. Kent ist nämlich bereits in Alasa verliebt, die von Erech befreit wurde. Zusammen mit Murdach, Erech und Alasa nutzt Kent die kurzzeitige Abwesenheit des Meisters und besteigt sein Zeitschiff. Die Verbündeten landen in einer anderen Zeitdimension in einer sterbenden Welt, wo sie von Pflanzenmenschen gefangengenommen werden. Die Gorichen wollen die Menschen für ihre Experimente benutzen, ziehen Alana mit ihren Tentakeln aus und begrabschen sie. Sie sind im Kampf gegen die Todeslosen, zombieartige Wesen. Die Freunde nutzen einen Angriff der Todeslosen und fliehen. Bald geraten sie in einen Kampf mit einer gefräßigen Riesenameise. Sie fliehen weiter mit ihrem Schiff durch die Zeit, landen im südamerikanischen Dschungel und werden beinahe Opfer eines Indianerstamms, bei dem es einen Machtkampf um die Herrschaft gibt. Das Ende der Auseinandersetzung ist blutig, denn ein von der Priesterin Yana beschworenes riesiges Reptil erscheint aus der Tiefe und verschlingt eine Menge der Indianer. In letzter Sekunde entkommen die Freunde wieder. und landen erneut in einer anderen Zeitperiode, wo sie in einem riesigen Turm in Glaszylindern schlafende Menschen finden. Murdach erkennt die Zeit, in der sie gelandet sind. Es ist Nirvors Heimatperiode, in der Tiermenschen gezüchtet wurden und sich die Menschen aus Angst vor Strahlungsausbrüchen der Sonne in den ewigen Schlaf legten. Sie hinterließen aber eine gefährliche Waffe, die Unbesiegbare Kraft. Ein uralter Chinese weist ihnen den Weg. Allerdings werden die Freunde erneut gefangen, denn der Meister ist in seinem Zeitschiff aufgetaucht Sie sollen nun dem Gericht der Tiere unterliegen. Die schöne Priesterin Nirvor ist in Wirklichkeit ein Leopard, der durch Wissenschaftler einen menschlichen Körper erhalten hat. Bevor die Freunde zerfleischt werden können, entkommt Kent. Er dreht die Druckpumpe im Zeitschiff so hoch, dass der dünne Schädel des zwergenhaften Wissenschaftlers zerplatzt. Der Unheimliche hat sein Ende gefunden! Die Tiermenschen werden mit dem Hitzestrahler unschädlich gemacht. Die Gefahr ist beinahe gebannt, aber jetzt muss noch Murdach unschädlich gemacht werden, der in Wirklichkeit ähnliche Pläne wie der Meister hatte und sich zum Herrscher einer Zeitperiode machen wollte. Nun aber kann Kent endlich in seine eigene Zeit zurückkehren, allerdings in Begleitung von Alasa und Erech, denn die Prinzessin will ihren Geliebten nie mehr verlassen und auch Erech hält in seiner alten Heimat nichts mehr.
Jack Vance: Die Menschen kehren zurück: Die Erde ist hat die Zone der Kausalität verlassen. Raum und Zeit gehorchen keinen gesetzmäßigen Abläufen mehr. Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben. Organismen, welche sich um Logik, Zeitabluf oder Himmelsrichtungen nichts scheren, sind die vorherrschende Spezies und machen Jagd auf die Relikte. Auch Alpha schätzt das Fleisch der Relikte als Nahrung, aber wenn es gerade passt, wird auch ein Artgenosse nicht verschmäht, was bei einem misslungenen Angriff auf ein Relikt Beta passiert. Einige der letzten lebenden Organismen schweben mit einem Floß durch die Luft, als von einem Moment auf den anderen der blaue Himmel wiederkehrt. Die Menschen erkennen, dass die Erde wieder aus der Nichtkausalität herausgetreten ist. Die Orgnismen sind jetzt hilflos und sterben unter den rächenden Steinwürfen der Menschen oder auch im Versuch, Felsen zu essen. Die Menschen beginnen wieder Pläne zu machen.
Brian W. Aldiss: Die Häresien des Riesigen Gottes: Die Erde wird von einem riesigen Gott heimgesucht. Es ist eine Echse von viertausend Meilen Länge, welche sich auf den Planeten legt und sie halb umschließt. Das Erscheinen des Riesigen Gottes verursacht Naturkatastrophen und Klimaänderungen unvorstellbaren Ausmaßes. Es entsteht eine neue Religion, welche den Gott anbetet, von der sich wie bei Religionen üblich, bald etliche häretische Gemeinden abspalten. Eine erneute Krise bricht aus, als der Gott verschwindet und das Meer in die Dellen strömt, die sein Verschwinden hinterlassen hat. Doch der Gott kehrt zurück, und neue Katastrophen stehen der Erde bevor. Ganze Völker gehen unter, und der Großteil der Überlebenden bekehrt sich endlich zur Religion des Gottes. Widerspenstige müssen bedauerlicherweise verbrannt werden. Mehrere Kreuzzüge dienen zur weiteren Verbreitung des Heils. Der Gott bewegt sich, das führt zum Untergang des heidnischen Amerika. Nach einer weiteren Verlagerung bricht wieder Chaos auf der Erde aus. Am Ende verläßt der Gott die Erde, welche durch seinen Einfluss ihre Bahn verlassen und in einen tiefen Winter gefallen ist. Vielleicht können ihn aber zusätzliche Menschenopfer wieder günstig stimmen, sodass er zurückkehrt, bevor den Menschen die Luft in den Nasen einfriert.
Arthur C. Clarke: »Wenn ich dich je vergesse, Erde ...«: Vater macht mit seinem Sohn Marvin einen Ausflug zu seinem zehnten Geburtstag. Das erste Mal in seinem Leben geht Marvin nach außen. Die beiden nehmen dafür ein Oberflächenfahrzeug und fahren mit flottem Tempo über die staubige Ebene des Mondes. Marvin blickt zum Himmel und sieht staunend schräg über sich die Halberde, wie sie radioaktiv phosphorizierend, gleichsam drohend herableuchtet. Es wird Jahrhunderte benötigen, bis die Bewohner der Mondsiedlung wieder Besitz von ihrem einstigen Heimatplaneten ergreifen werden können.
John W. Campbell, Jr.: Nacht: Der Versuch, die Schwerkraft zu besiegen, scheint für Bob fatal geendet zu haben. Seinen Kollegen gelingt es aber, den leblos Zurückgekehrten rechtzeitig wiederzubeleben. Seine Erzählung klingt phantastisch. Nach Einschalten der Spule baute sich das Feld auf und paralysierte Bob sofort, er musste zuschauen, wie die Intensität immer höher ging, viel höher als es geplant war. Das Flugzeug schien abzustürzen, die Sonne bewegte sich wie rasend. Der Flug endete in einem Land unter einer blutroten Sonne mit einer riesigen Mauer um die Welt. Es dämmerte Bob, dass er in fernster Zukunft gelandet war. Bob entdeckte eine tote Stadt, die voll mit Maschinen war. Nach etlichen Versuchen gelang es ihm, mit einer Maschinenintelligenz Kontakt aufzunehmen. Sie erzählte ihm, dass die Maschinen die Erben der Menschheit seien, welche bereits vor langer Zeit ausgestorben war. Jetzt schien auch ihr Ende gekommen, denn die letzte Energie war am Versiegen. Bob schaltete zuletzt seine Sauerstoffventile ab, weil er bei klarem Verstand sterben sollte, doch jetzt ist er mitten unter seinen Kameraden wieder erwacht, während am Ende der Zeit die letzten Kerzen erlöschen.
Diese Erzählung zählt zu jenen, welche John W. Campbell unter dem Pseudonym Don A. Stuart in einem Stil verfasste, der sich deutlich von dem seiner Space Operas unterschied.
Auch in der dritten seiner in die Reihe der Titan-Kurzgeschichtensammlungen aufgenommen Anthologien hat Brain W. Aldiss mit Die Zeitfalle eine Geschichte aufgenommen, die alle Klischees bedient, die der Science Fiction anhaften, welche in den Pulpmagazinen erschienen ist – Schund aus der untersten Schublade, in der eine actionreiche Szene mit Cliffhanger von der nächsten gejagt wird. Hier findet man tatsächlich die so oft zitierte Szene, in der ein Monster der Schönheit mit seinen Tentakeln die letzen Fetzen vom Leib zieht und sich dann an ihrem Körper ansaugt. Der Autor der Geschichte hat das für die lüsternen Augen von dreizehnjährigen Jungen geschrieben, und der Herausgeber möglicherweise unter dem Gesichtspunkt in die Sammlung aufgenommen, dass man nicht alles ernst nehmen soll. So eine Geschichte kann man nur als Klischee-Klassiker bezeichnen. Einer seriösen Beschäftigung mit dem Genre SF tut man mit einer solchen Auswahl natürlich nichts Gutes. Dabei ist gegen abenteuerliche Geschichten überhaupt nichts einzuwenden, es muss ja nicht alles intellektuell hochgestochen sein. So fällt die Gesamtbilanz der Aldiss-Anthologien etwas durchwachsen aus. Nicht nur die infantilen Storys sind mir unangenehm aufgefallen. Auch jene Geschichten, die später Teil von Romanen wurden, wie Die Stiftung von Isaac Asimov oder Versteck von A. E. van Vogt sind unbefriedigend, weil sie ohne die damit zusammengehörenden weiteren Erzählungen einfach unfertig wirken und deswegen für sich allein keineswegs als Klassiker zu kategorisieren sind. Daneben gibt es aber durchaus Erzählungen, die man gerne in einer Klassiker-Bibliothek stehen hat wie die bitterbösen Storys Wir sind zivilisiert! oder Drunten bei den Toten. Sehr gut gefallen haben mir auch Leibarzt (Sector General ist eine meiner Lieblingsserien), Die Lehrer, Pieps (obwohl mir die Idee der determinierten Zukunft überhaupt nicht gefällt), Begegnung am Ende, und ganz besonders Der goldene Mann.
Es waren noch weitere von Brian W. Aldiss herausgegebene Bände in der Titan-Reihe geplant. Im Vorwort des ersten der sechs Bände war noch von den Anthologien Space Operas, Space Odyssees die Rede, aber dazu kam es nicht mehr, denn Band 23 war der letzte Titan-Titel. Schade, aber der Publikumszuspruch war wahrscheinlich nicht mehr im ausreichenden Maß vorhanden, um die Reihe weiterzuführen. Die Bände 21 – 23 bekamen eine modernisierte Aufmachung. Auf Titel- und Rückseite des Bandes war kein Hinweis mehr auf die Zugehörigkeit zu den Heyne Science Fiction Classics, nur noch auf dem Bandrücken stand „Science Fiction Classics“ und auf der Titelseite im Bandinneren stand als Untertitel „klassische Science Fiction-Erzählungen“. Deswegen habe ich diese Bände auch in meine Zählung der Heyne Science Fiction Classics aufgenommen. Es stand mittlerweile das Ende der gesamten Classics-Reihe bevor. Möglicherweise war der Grund dafür eine Änderung des Publikumsgeschmacks. Während in den ersten Jahren der Reihe die Aufmachung als Classic einen guten Verkaufserfolg garantierte, war das zum Schluss möglicherweise eher hinderlich – wurden die Werke als veraltet, betulich, wenig spannend empfunden? Aber das ist natürlich Spekulation, für die ich keine Beweise habe. Heute haben wir einige Jahrzehnte zusätzlichen Abstand zu den herausgegebenen Titeln, und viele davon würden jetzt wahrscheinlich nur noch Kopfschütteln auslösen, wenn man sie nach wie vor als Klassiker bezeichnen möchte.
Bibliographie
1982
1983
Kommentare
Die Geschichte spielt nicht lange nach der Zeit Dominik Flandrys und des Terranischen Imperiums. Sie schildert im Gegenteil die Geburt dieses Imperiums und der Dynastie der Argoliden aus der Asche der Polesotechnischen Liga David Falkayns und Nicholas van Rijns.
Danke für den Hinweis! Ich habe die Startseite der Geschichte nicht genau genug gelesen. Die falsche Angabe wird richtiggestellt.