(Fast) eine Dekade Unheimliches - Vampir-Horror-Roman

Die Vampir-Horror-Roman-Reihe
Im September 1972 erschien Heft 1 "Vampire unter uns" von Hugh Walker. Es gab zwar im Zauberkreis-Verlag seit 1968 innerhalb der Silber-Krimi-Reihe die Subserie "Silber-Grusel-Krimi", aber die wurde damals noch alleine von Dan Shocker mit Larry Brent-Abenteuern gestaltet. Erst nachdem Pabel im September 1972 die VHR als zweiwöchentlich erscheinende Reihe gestartet hatte, traute man sich im Zauberkreis-Verlag im Januar 1973 auch, die Silber-Grusel-Krimi-Reihe als eigenständige Serie herauszubringen.
Aber zurück zur Vampir-Horror-Roman-Reihe, die bis Nr. 23 zweiwöchentlich erschien. Mit Start der Subserie "Dämonenkiller" als Heft Nr. 23 "Die Geburt des Bösen" von Ernst Vlcek am 17.07.1973 erschien dann die Serie (bis zu ihrem Ende im Oktober 1981) von da ab wöchentlich.

Da die Vampir-Horror-Roman-Reihe 451 Ausgaben umfasste und 9 Jahre von September 1972 bis Oktober 1981 -, lief, könnte man die Serie in 9 Blöcke à 50 Romane einteilen.
Die ersten 50 Hefte standen im Zeichen von Kurt Luif alias Neal Davenport (4 Titel, davon 3 DK-Romane) / James R. Burcette (Frankenstein-Triologie + 3 Solo-Romane), also insgesamt 10 Romane und Hubert Straßl 9 Romane. Dazu kam Ernst Vlcek mit 4 Romanen (3 unter Ernst Vlcek und einer unter Paul Wolf) und 23 Übersetzungen.
Kurt Luif war für Kurt Bernhardt - dem damaligen Chefredakteur vom Pabel-Moewig - der Spezialist für Horror, nachdem er für ihn drei Anthologien für Heyne zusammengestellt hatte. Mehr könnt ihr im Interview mit Kurt Luif erfahren, der darin über die damalige Zeit selbst berichtet.
Der Hauptautor der Bände 51 - 100 war Walter Appel alias Earl Warren mit 9 Romanen. Die Dämonenkiller-Serie, die vierwöchentlich im Vampir erschien, in der Gestalt der beiden DK-Autoren Neal Davenport und Paul Wolf, war mit je 5 Romanen beteiligt. Frank Sky brachte es auf 4 Titel und die Übersetzungen kamen auf 12 Titel. Für die Zeit nach der DK-Eigenständigkeit brauchte der Pabel-Verlag noch weitere Autoren. Natürlich sprach man seine Hausautoren an. H. G. Francis als Frank Sky und Hanns Kneifel alias Hivar Kelasker aus dem SF-Bereich versuchten es. Die Krimi-Autoren wie z. B. Hans E. Ködelpeter alias Cedric Balmore und Walter Appel alias Earl Warren waren auch nicht abgeneigt, und dann tauchten auch Autoren wie Günter Dönges alias Gay D. Carson und Holger Friedrichs alias Al Frederic auf.
Die ersten 50 Hefte standen im Zeichen von Kurt Luif alias Neal Davenport (4 Titel, davon 3 DK-Romane) / James R. Burcette (Frankenstein-Triologie + 3 Solo-Romane), also insgesamt 10 Romane und Hubert Straßl 9 Romane. Dazu kam Ernst Vlcek mit 4 Romanen (3 unter Ernst Vlcek und einer unter Paul Wolf) und 23 Übersetzungen.
Kurt Luif war für Kurt Bernhardt - dem damaligen Chefredakteur vom Pabel-Moewig - der Spezialist für Horror, nachdem er für ihn drei Anthologien für Heyne zusammengestellt hatte. Mehr könnt ihr im Interview mit Kurt Luif erfahren, der darin über die damalige Zeit selbst berichtet.

Und gerade Holger Friedrichs [später auch bekannt als DK- und Seewölfe-Autor Roy Palmer] alias Al Frederic war in den Bänden 101 - 150 die Nummer 1 der Autoren mit 9 Titeln. Ihm folgte das Trio Cedric Balmore, Earl Warren und Gay D. Carson mit je 7 Titeln. Die Anzahl der Übersetzungen betrug 6 Romane. Nach Band 100 wurden die Übersetzungen immer weniger, denn es kamen noch andere deutsche Autoren dazu. Nachdem die DK-Ära mit Band 17 (Vampir-Horror-Roman 87 "Das Dämonenauge" von Neal Davenport) zu Ende ging, dauerte es wieder einige Zeit, bis eine längere Subserie innerhalb der Vampir-Reihe erschien. Es gab zwar von Frank Sky einen wiederkehrenden Helden, aber eine längere Subserie kam erst mit den Frankenstein-Bänden ab Vampir-Horror-Roman Nr. 148 Frankenstein kommt wieder von Donald F. Glut auf.

Die Bände 201 - 250 der Vampir-Horror-Roman-Reihe wurden von den Barnabas, der Vampir-Übersetzungen von Marilyn Ross mit 8 Titeln geprägt. Diese Sub-Serie startete mit Vampir-Horror-Roman-Nr. 211 Sein erstes Opfer und endete mit Band 253. Earl Warren und George Gauthier brachten es auf jeweils 7 Titel. Nummer 4 war John P. Vanda. Cedric Balmore hatte in dieser Dekade einen Schwächeanfall. Er brachte es nur auf 3 Titel, genauso wie Al Federic, der danach aus dem Autoren-Team von Vampir ausschied. Vermutlich war er zu stark bei der Serie Seewölfe eingespannt. Auch Günter Dönges alias Gay D. Carson verabschiedete sich. Lag es daran, dass die 2. Ausgabe von Silber-Krimi startete und er lieber wieder Krimis schrieb?




Man kann die Vampir-Reihe in vier Abschnitte einteilen. Die ersten hundert Hefte brachten so viele sehr gute Romane hervor, dass in der Dämonenland-Reihe später viele der ersten Hefte neu aufgelegt wurden. Außerdem war da noch die Subserie DK, über die man nicht viele Worte verlieren muss. Die nächsten hundert Hefte waren nicht mehr so stark wie die ersten, aber vielfach besser als fast alles, was bei Kelter, Bastei oder Zauberkreis erschien. Die Hefte zwischen 200 und 300 waren noch besserer Durchschnitt - siehe Hexenhammer. Nach Band 300 konnten zwar sehr viele Newcomer ihre ersten Arbeiten veröffentlichen, aber die Qualität der Inhalte ließ immer stärker nach, während die LKS-Seiten immer besser wurden.
Nachdem Pabel-Moewig bei anderen Serien (Playboy-Taschenbücher) viel Geld in den Sand investiert hatte, wurden alle Serien auf den Prüfstand gestellt.

Ich denke heute mit ein wenig Wehmut an die Reihe, denn die damalige Leserkontakt-Seite war - neben der vom Dämonenkiller - eine der besten, denn im Gegensatz zu anderen Serien wurden hier auch Kritik und Anregungen gebracht, und nicht nur Lobhudeleien wie bei anderen Serien. Aber auch interessante Artikel und Hintergrundwissen wurden gebracht. In der Anfangszeit waren mir die Film-Seiten von Manfred Knorr (dem damaligen Redakteur von Vampir-Film-Magazin und heutigen Chefredakteur von TV-Serien-Highlights und Movie-Star) angenehm aufgefallen. Die späteren Infos von Hubert Straßl über Fantasy waren auch nicht zu verachten, und während der LKS-Zeiten von Rainer Delfs kam das Thema DK-Neuauflage richtig zu tragen. In der Vampir-Reihe startete ich meine Karriere als Leserbriefschreiber, und wenn ich nach über 30 Jahren meine Briefe von damals nochmals lese, muss ich schmunzeln.
© by Uwe Schnabel 2011
Kommentare
Das ist wahr. Die dürften zu den gewalttätigsten Romanen der Reihe gehören, vor allem der letzte.