Mark Brandis (24) Blindflug zur Schlange
Blindflug zur Schlange
Mark Brandis (24)
Mark Brandis kämpft auf eigene Rechnung. Es geht ihm darum einen Freund zu retten. Der Einstieg ist wie immer vielversprechend und atmosphärisch sehr dicht. Mark Brandis ist trotz den inhaltlichen Schwächen einiger Storys sicher die beste SF-Hörspielserie. Auch wenn es davon nicht so viel gibt, so kenne ich nur den Rhodan aus den 80er Jahren, der da nahe heran käme. Aber da war es zumindest zum Teil spannender. Auch im "Blindflug zur Schlange" fehlt etwas das Tempo, obwohl sonst alles stimmt. Klasse Charaktere, wie die Schlange. Ein gut aufgelegter Moralist namens Brandis und die Figuren aus seinem Dunstkreis. Dazu dann die packende Weltraumatmosphäre, die sich von der ersten Sekunde an auf den Hörer überträgt. Ein Gefühl, als schwebe man im Raum. Dafür sorgt nicht nur der längst vertraute Klangteppich, den man seit je her geboten bekommt.
Trotz der etwas behäbigen Handlung hat die Story aber Qualitäten. Vor allem sind es erneut die Charaktere, denen hier viel Raum zur Entfaltung geboten wird. Besonders das Thema der Freundschaft zwischen Brandis und Grisha wird beleuchtet.
Michael Lott ist ein hervorragender Sprecher und für eine Heldenrolle optimal. Wenn man ihn sich im Weltraum auch nicht so unbedingt vorstellen kann, so hat er doch einen sehr hohen Wiedererkennungs- und Identifikationswert. Gleiches gilt für David Nathan, der als Side-Kick eine Art Abo in Hörspielen zu haben scheint. Nette und interessante Gäste wie Dietmar Wunder und Marco Göllner runden das Ensemble geschmackvoll ab.
Die Covers waren in der Serie bisher alle nicht so wirklich beeindruckend. Doch so richtig schlecht natürlich auch nicht. Einen Preis kann man damit jedoch nur schwerlich gewinnen - und auch das aktuelle Bildchen wirkt furchtbar nichtssagend, obwohl man schon die rasende Schwebebahn damit verbinden kann.
Fazit: Brandis bleibt wie er war. Emotional und moralisch. Ein Held der sanfteren Art. Auch die Geschichten bleiben weiterhin seicht.