Gaiman, Neal - Die Messerkönigin (Hörbuch)
Ich muss gestehen Neil Gaiman ist mir nach wie vor kein Begriff, ich hatte mäßige Erwartungen an die Sache, und ging dementsprechend ans Anhören ran.
Überraschenderweise allerdings war ich gleich von der ersten Geschichte Ohne Furcht und Tadel hell auf begeistert. Witzig und charmant umgesetzt lauschte ich der Geschichte einer älteren Dame die unverhofft auf Sir Galahad trifft, seines Zeichens Ritter der Tafelrunde und stets auf der Suche nach dem Heiligen Gral.
Als nächster Track wurde mir Der Preis serviert, die schauerliche Geschichte eines jungen Mannes und seines Katers, bei der auch der Teufel eine Rolle spielt. Spannend und wahrlich gruselig rübergebracht, gehört diese Story zu meinen Favoriten des Hörbuchs.
Erfreulicherweise folgte mit Die Trollbrücke gleich noch eine dritte, interessante Erzählung. Vielleicht nicht ganz so spannend oder witzig wie die Vorgänger, aber durchaus unterhaltend und mit für mich überraschendem Ende, das einen auch ein wenig zum Nachdenken anregt.
Die folgenden Kurzgeschichten auf den CDs zwei und drei ließen für mein Gefühl dann ein wenig nach. Zwar waren auch die noch sehr unterhaltend, hatten aber deutlich weniger Charakter als die zuvor gehörten. Da aber Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind, mögen diese vielleicht andere Hörer mehr beeindrucken als mich. Trotz allem kann ich über die Geschichten Charlotte, Shoggot's Old Peculiar und Der Goldfischteich und andere Geschichten nichts Negatives äußern. Zum Teil recht skurril kommen die Protagonisten daher, und wenn es nicht die sind, dann kann man doch etwas an ihren Geschichten etwas Schräges finden, und das ist durchaus positiv zu bewerten. Dafür, daß ich kaum etwas von Die Messerkönigin erwartet hatte, wurde ich alles in Allem gut unterhalten, und das ist ja auch das, worauf es ankommt.
Die Gesamtumsetzung des Hörbuchs finde ich ziemlich gelungen. Die an einigen Stellen eingespielten Musikstücke fand ich sehr passend und waren nach meinem Geschmack. Oliver Rohrbeck macht sich selbst als Sprecher mal wieder alle Ehre, und auch alle anderen Mitwirkenden (Komponisten und Musiker, die im Inneren des kartonierten Digifile ausführlich erwähnt werden) haben ihre Sache sehr gut gemacht.
Die Gesamtspielzeit von ca. dreieinhalb Stunden vergeht wie im Flug, und ist, um meine Empfehlung heute einmal etwas anders auszudrücken, keine verschwendete Zeit.