Anderson, Kevin J.: Metal Swarm - The Saga of the Seven Suns 6
Metal Swarm
Die Klikiss sind zurück und im Spiralarm bricht endgültig die Hölle los.
Die Menschen: Nach seiner Flucht von der Erde sagt sich König Peter endgültig von der Hanse los. Gemeinsam mit den Clans der Roamer, den Bewohnern von Theroc und einer ganzen Reihe von Kolonialwelten, die von der Erde in Zeiten der Krise im Stich gelassen wurden, gründet er ein neues Bündnis. Der zunehmend größenwahnsinnige Vorsteher der Hanse, Basil Wenzeslas, schäumt vor Wut. Nicht bereit, die neue Union zu akzeptieren, setzt er alles dran, die abtrünnigen Planeten wieder unter die Kontrolle der Hanse zu bringen und bringt die menschliche Rasse dabei an den Rand des Abgrunds.
Die Ildiraner: Die Hydroger sind besiegt, doch der Preis für den Sieg war hoch. Zu hoch? Die Solare Flotte ist so gut wie vernichtet, und als mit den Faeros ein neuer Feind auftaucht, der den Drogern in Sachen Stärke um einiges überlegen ist, scheint das Ende des einst so mächtigen Sternenreichs gekommen zu sein. Denn die im Inneren von Sonnen lebenden Faeros werden angeführt von einem Feind des Weisen Imperators: seinem Bruder Rusa'h...
Die Klikiss: Nach jahrtausendelangem Schlaf sind die Insektoiden Außerirdischen erneut erwacht und bereit zu kämpfen. Einst von ihrer eigenen Schöpfung, den gewaltigen Klikiss-Robotern, besiegt, setzen die Aliens nun alles dran, diese Gefahr ein für alle mal zu beseitigen. Und alles, was ihnen dabei im Weg steht, wird gnadenlos ausgelöscht...
Die hier kurz beschriebenen Handlungsstränge sind nur drei von vielen, die die Geschichte von »Metal Swarm« ausmachen. Zahlreiche weitere Storylines erwarten den Leser und lassen ihn eintauchen in ein faszinierendes und äußerst vielschichtiges Universum.
Autor Kevin J. Anderson beweist erneut, dass komplex und kompliziert nicht zwangsläufig dasselbe bedeuten müssen. Die Geschichte, die »Metal Swarm« zugrunde liegt, ist zweifelsohne umfangreich, und Leser, die die ersten fünf Romane nicht kennen, werden ihre liebe Not damit haben, in das Buch hinein zu finden. Wer allerdings die Vorgängerromane gelesen hat, wird der Handlung ohne Mühe folgen können.
Und was für eine Handlung das ist! Anderson greift in die Vollen und macht kaputt, was nur kaputt zu machen ist. Mag das Buch auch ein wenig schwerfällig beginnen, erweist sich die Geschichte von Kapitel zu Kapitel als zunehmend fesselnder. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso dramatischer werden die Geschehnisse und umso stärker wird die emotionale Beteiligung beim Leser. »Metal Swarm« ist einer jener Romane, bei denen die Wendung mit den Helden mitfiebern tatsächlich angebracht ist. Insbesondere die Szenen um den paranoiden Basil Wenzeslas sind geradezu überwältigend. Selten bekommt man in Romanen eine Figur geboten, die man als Leser derart abgrundtief verachtet, obwohl der Vorsitzende der Hanse selbst davon überzeugt ist, das Richtige zu tun.
Natürlich hat die Unmenge an vorhandenen Storyarcs auch ihre Nachteile. Während einige Handlungsbögen restlos zu begeistern oder zu schockieren wissen, sind andere eher uninteressant Ich für meinen Teil konnte etwa relativ wenig mit den Storylines um die grüne Priesterin Nira oder jenen um Jess Tamblyn anfangen. Doch zum einen ist das Geschmackssache; andere Leser werden gerade diese Handlungsstränge mögen. Zum anderen tut dies der Qualität des Romans keinen Abbruch, gibt es doch genug andere Geschichten, die für Unterhaltung und Spannung sorgen.
Die Darstellung der Protagonisten ist wieder einmal rundum gelungen. Erneut darf man sich auf ein illustres Figurenensemble mit nicht minder illustren Charakteren sowie auf überzeugende Charakterentwicklungen freuen. Auch sprachlich ist der Roman wieder einwandfrei und garantiert so ein emotional aufrüttelndes, aber sonst unbeschwertes Lesevergnügen.
»Metal Swarm« ist ein mehr als würdiger vorletzter Band der »Saga of the Seven Suns«. Andersons Space Opera gehört zweifellos zu dem Besten, was das Genre je hervorgebracht hat; die meisten anderen Science-Fiction-Sagas muten dagegen wie Kinderkram an. Wer ein mitreißendes, völlig unvorhersehbares Sci-Fi-Abenteuer der Superlative erleben will, der sollte unbedingt zu Andersons Epos greifen!
Prädikat: Uneingeschränkt empfehlenswert.