Weeks, Brent: Shadow's Edge - The Night Angel Trilogy 2
Shadow's Edge
Als dem Gottkönig zu Gehör kommt, dass Kylar das sagenumwobene schwarze Ka'kari ein mächtiges, magisches Artefakt, das seinem Träger Unsterblichkeit verleiht in seinem Besitz hat, veranlasst er eine Auftragsmörderin und alte Feindin Kylars, den einstigen Berufskiller zu töten. Zeitgleich beginnt er seine Schreckensherrschaft in Cenaria City, die insbesondere die Armen der Armen zu spüren bekommen.
Die Zustände in den Slums der Stadt werden immer schlimmer. Schließlich beschließen die letzten noch lebenden Mitglieder des Rats der Unterwelt, etwas zu unternehmen. Sie wollen den Gottkönig ermorden lassen. Doch dazu benötigen sie die Hilfe des vielleicht besten Assassinen, den die Welt je gesehen hat: Kylar Stern...
Unterdessen kämpft Logan, der rechtmäßige König von Cenaria, in den tiefsten Tiefen des Verlies seiner eigenen Burg ums Überleben. Gefangen in einem Schlund ohne Möglichkeit, zu entkommen, eingesperrt mit Verbrechern, die schlimmer sind als so mancher Dämon, droht er von Tag zu Tag mehr, seine Menschlichkeit zu verlieren...
Fans des erstens Buchs der Saga sollten sich auf eine Überraschung gefasst machen: »Shadow's Edge« unterscheidet sich merklich von seinem Vorgänger. Nicht nur, dass sich die Figuren durch die furchtbaren Ereignisse der letzten Wochen spürbar verändert haben. Zudem ist die Geschichte, die Brent Weeks im zweiten Band seiner Saga zum Besten gibt, deutlich düsterer als jene aus »The Way of Shadows«, gleichzeitig aber auch reicher an klassischen Fantasyelementen. Man merkt der Story an, dass sie sich stark weiterentwickelt hat. Ob einem das wirklich gefällt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden; mir jedenfalls hat die durchgemachte Entwicklung der Handlung sehr zugesagt.
»Shadow's Edge« ist nicht nur düsterer als Teil eins der Trilogie, sondern auch deutlich brutaler und gnadenloser. Es geht sogar so weit, dass man ohne Übertreibung behaupten kann, Weeks überschreitet in seinem Roman so manche Grenze, allen voran die des guten Geschmacks. Ich will nicht zu viel verraten, aber Leser mit schwachen Nerven und zumindest halbwegs klaren Verhältnissen in Sachen Gut und Böse seien gewarnt: »Shadow's Edge« ist ein Buch, das so manches mal zu schockieren und zu entsetzen weiß.
Kritisch anzumerken wäre, dass Weeks mit Gottkönig Ursuul einen Finsterling in den Mittelpunkt stellt, der nicht wirklich überzeugen kann. Die Figur ist einfach nicht stark genug, so dass man als Leser allenfalls Verachtung für ihn übrig hat. Zudem fällt auf, dass Weeks es in Hinsicht auf Sex ein wenig übertreibt. Es ist nicht so, dass alle paar Seiten diverse Charaktere miteinander in die Kiste hüpfen. Nichtsdestotrotz denken verschiedene Figuren allzu häufig an ihre körperlichen Begierden, und das in den unmöglichsten Szenen. Ein paar Beschränkungen in dieser Hinsicht hätte dem Roman nicht geschadet.
Dennoch, trotz mancher fast schon unmenschlicher, teilweise durchaus ekliger Szenen und etwas sehr viel Anspielungen auf die körperlichen Freuden, ist »Shadow's Edge« ein Fantasyroman, den man unbedingt gelesen haben sollte. Ambivalente Charaktere, schockierende Wendungen und nicht zuletzt Weeks grandioser Erzählstil mal lakonisch, mal bitter ernst machen das Buch zu einem Atem beraubenden Fantasytrip, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Gelungen ist ebenfalls die Perspektive, aus der die Handlung geschildert wird: Statt Königen oder einfachen, anständigen Bauern, wie dies in Fantasyromanen sonst häufig der Fall ist, stehen Huren, Mörder und der Abschaum der menschlichen Gesellschaft im Mittelpunkt des Geschehens. Das sorgt dafür, dass der Roman entsprechend düster und mitunter auch niederträchtig daherkommt und man die Ereignisse aus einer Sicht erfahren darf, wie man sie sonst nur selten geboten bekommt
Was den Roman zudem zu zu einem wirklich außergewöhnlichen Buch macht, sind jene Szenen, die ich zuvor als die Grenzen des guten Geschmacks überschreitend beschrieben habe. Weeks macht nicht einfach da weiter, wo andere Schriftsteller aufhören; oftmals tut er sogar einen Schritt darüber hinaus. So manche Szene ist wirklich unvorstellbar grausam, zieht einen aber dennoch unaufhaltsam in ihren Bann. Es kommt nicht oft vor, dass es einem Autor gelingt, den Leser so sehr mit seinen Figuren mitleiden und mithoffen zu lassen.
Genial ist darüber hinaus das Ende des Romans. Hier zieht Weeks noch mal alle Register und weiß dank packender Wendungen in der Story und so mancher faustdicker Überraschung zu verblüffen. Viel interessanter kann ein Finale eigentlich nicht sein; nach einem solchen Ende kann man gar nicht anders, als sich auf dem kommenden Band der Trilogie zu freuen.
»Shadow's Edge« ist, trotz einiger Schwächen, ein großartiges Fantasyabenteuer, das, anders als sein Vorgänger, auch eine Vielzahl genretypischer Elemente aufweist. Dabei bleibt der Roman aber immer originell und wagt sich an Themen heran, die sonst nur selten angeschnitten werden. Weeks Machwerk ist die perfekte Lektüre für alle, die Greg Keyes' »The Kingdoms of Thorn and Bone« oder Brandon Sandersons »Mistborn«-Trilogie verschlungen haben. Ein nervenaufreibender Trip, den man so schnell nicht vergisst!
Bislang liegt »The Night Angel Trilogy« ausschließlich in der amerikanischen Fassung vor. Man kann nur hoffen, dass sich schnellstmöglich ein deutscher Verlag findet, der die Bücher hier auf den Markt bringt. Alles andere wäre ein großer Verlust für die Fantasylandschaft des deutschen Sprachraums.
Kommentare
Ich hab nicht genau Verstanden was der Gegenstand "Ka´kari" sein soll.
Ich suche schon ewig lange, hab aber bis jetzt nur ein Englisches Forum gefunden wo auch von anderst Farbigen "Ka´kari" die rede ist.
Es scheint aber insbesondere um den schwarzen zu gehen den Kylar besitzt.
Kann mir jemand genaueres erläutern?
Danke im Vorraus.
LG
Ka'kari
Created by Ezra the Mad, based on the Black ka'kari that he discovered, and given to the Six Champions. They are described as a glowing, metallic balls. When the user desires, the ka'kari covers their body like a second skin and gives them power over a specific element. This is activated by crushing said metallic ball which becomes a liquid and then covers the body. They also grant the user immortality, although they can still be killed in a way unaffiliated with the powers of their ka'kari. For example, the bearer of the silver ka'kari could be drowned or burned to death. The only known way of completely destroying a ka'kari is with the sword Curoch, as demonstrated by Kylar's destruction of the white ka'kari. However, while discussing the ka'kari with Garoth Ursuul, Neph Dada states that he believes a high amount of elemental power could be used to damage the ka'kari, and that this may have happened to the red and blue ka'karis.
[edit] Black Ka'kari
The original ka'kari, found by Ezra. He tried to replicate it but was only able to make inferior copies. Not much is known about it, but it is ancient and extremely powerful. It is sentient in nature, able to engage in small talk with Kylar and Durzo, as well as offer them advice. Furthermore, it also has a sarcastic sense of humor, similar to Durzo's, presumably from spending seven hundred years with him. The black ka'kari, like all ka'kari, chooses its user. The black ka'kari chose Acaleus Thorne and Kylar Stern because of their love of companionship, as the black ka'kari's abilities are based on love. It chose Acaelus Thorne over Ezra and Jorsin Alkestes, as Acaelus lived for the brotherhood shared in battle. After Durzo chose to let Vonda, a woman he was involved with die, the ka'kari abandoned him, as his ability to love was gone. It is known as the Devourer and the Sustainer; it devours everything it touches, including magic, items or clothing, except for the bearer (And certain rare magical items such as Iures the Staff of Law and, presumably, Curoch the Sword of Power). The black ka'kari allows the bearer to become perfectly invisible to everyone except mages. It is also able to bring the bearer back to life after being killed. In doing so, the sacrifice of new life is ending another's, this person being someone the bearer loved, either as friend or loved one. This death is not immediate but it is imminent.
Hoffe das hilft Dir weiter