Dorian Hunter (5) Der Griff aus dem Nichts
Der Griff aus dem Nichts vertone EUROPA 1985 als Experimente des Schreckens. Es geht um Dr. Fuller, einem weiteren Bruder Dorian Hunters, der in Hollywood sein Unwesen treibt. Er macht grausame Experimente mit Menschen, in denen er Ihnen bei plastischen Operationen grausame Entstellungen zufügt.
Zu den Opfern gehört Lorna Blue, deren Bekanntschaft Dorian gleich zu Beginn macht. Allerdings ist Lorna weniger grausig entstellt, als mehr mit übermenschlichen Kräften ausgestattet.
Die Lokation Hollywood nimmt der Story etwas von der Düsternis, die in den Folgen 1-3 noch typisch war. Doch das tut dem Gesamtwerk recht gut und schafft Abwechslung. Dennoch wird es auch hier zeitweise recht düster und unheimlich.
Das merkt man insbesondere, als sich Dorian und Jeff im Sanatorium des Grauens aufhalten, um Fuller zu stellen.
Die Sprecher sind gut gewählt, und irgendwie habe ich mich wie in der EUROPA-Produktion von 1985 gefühlt. Ein bisschen nur, aber das hat zwei Gründe. Zum einen wird Jeff Parker hier, wie auch bei EUROPA von Andreas von der Meden gesprochen und hat stellenweise einen recht ähnlichen Text, und auch Dorothy Melone wird hier wie seinerzeit bei EUROPA von Katja Brügger gesprochen. Der zweite Grund liegt bei der Umsetzung. EUROPA hat damals trotz der kurzen Geschichte doch eine recht orginelle Umsetzung hinbekommen, die hinhaltlich kaum von dieser hier abweicht.
Dennoch ist diese moderne Produktion natürlich die Bessere. Da kommt viel dazu, Sprecher, Layout und Spannungsaufbau etc. Ausserdem ist es gut, dass man mit Patrick Bach für Dr. Fuller eine relativ junge Stimme gewählt hat. Schließlich sollen ja im selben Alter wie Dorian sein. Bei EUROPA wirkten alle Brüder wesentlich älter.
Nicht so toll fand ich die Besetzung von Bea Kopyto, da sie in Teil 1 die Gräfin sprach. In der Lorna-Rolle konnte ich sie hier deshalb nicht so recht akzeptieren. Das gleiche gilt für Iris Artajo, die hier eine kurze Einlage hat, in Folge 1 aber Lilian sprach, und die taucht auch später in der Serie noch auf. Ferner freut es mich, dass Utz Richter mit von der Partie ist, der Professor Merthus aus Macabro s (EUROPA). Wirklich glänzend.
Die Musik von Joachim Witt ist sehr passend und unterstützt die Story in Punkto Spannung und Atmosphäre. Allerdings werden häufig nur die selben Stücke verwendet, Etwas mehr Abwechslung wäre vielleicht ganz schön.
Paralell zu dieser Folge 5 ist übrigens eine Musik-Maxi-CD erschienen, die den Dorian-Hunter-Theme in verschiedenen Versionen beinhaltet. Die Songs sind teilweise wirklich glänzend. Könnte man auch mal als Bonus-Tracks auf die Hörspiele packen. Es ist ein Gemisch aus düsterer Musik, mit Hörspielszenen. Dank Joachim Witt hört man die Neue deutsche Welle eindeutig heraus. Man muss das einfach mal hören.
Die Umsetzung und die Story stimmen also. Am Ende ist es jedoch etwas verwirrend. Starb Fuller nun, oder nicht? Lief Fuller auch in der Gestalt von Hopper herum, oder warum hat vorher niemand seine Entstellungen erkannt? Da hätte mehr erklärt werden müssen. Aber alles Andere war super!
Fazit: Spannung und Grusel in einem wahren Splatter-Thriller aus der Dorian-Hunter-Serie. Nur das lange Warten auf Folge 6 ist negativ.