Marc Jozefiak: Blutiges - Unheimliches - Splatter (21. März)
Blutiges - Unheimliches - Splatter
21. März 2009
Auch wenn auf dem DVD-Cover extra vermerkt ist, das es sich hier nicht um ein "Halloween-Rip Of" handelt, so sind doch viele Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen. Und trotzdem ist dieser Film vollkommen anders und das ist auch gut so. Geschickt wurden hier Slasher-Elemente mit denen des Psycho / Thrillers verbunden, in gewissen Passagen des Handlungsablaufs fühlt man sich auch stark an "High Tension" erinnert.
Gerade diese Mischung ist es, die "Frayed" so aussergewöhnlich macht und eine starke faszination auf den Betrachter ausübt. Von der ersten Minute an baut sich hier eine immense Spannung auf, die bis zum Ende auch nicht abreisst. Auch wenn man während des Films manchmal das Gefühl hat, das eigentlich vieles zu leicht zu durchschauen ist, so wird man doch am Schluß mit einem nicht unbedingt vorhersehbaren Showdown überrascht. Auch die Schauspieler tragen zum guten Gesamtbild bei, ihre dargebotenen Leistungen sind als gut zu bezeichnen und wirken nicht zu übertrieben, sondern durch die Bank sehr glaubhaft, jedenfalls habe ich persönlich das so empfunden.
Atmosphärisch kommt hier eine richtig dichte und herrlich bedrohliche Stimmung auf, so das man durchgehend vom gezeigten Geschehen gefesselt wird und den Blick kaum vom Bildschirm lösen kann, aus Angst, das man etwas verpassen könnte. Auch in Sachen Härte hat der Film eine Menge zu bieten, es geht phasenweise ziemlich hart und blutig zur Sache, vor allem der Anfang geht sehr unter die Haut und hinterlässt einen sehr nachhaltigen Eindruck. Nach der sehr harten Eröffnung der Geschichte sind die weiteren blutigen Szenen gut verteilt und nicht im Übermaß vorhanden, was ich als sehr gelungen empfinde, da man "Frayed" so nicht nur auf den Härtegrad reduziert.
Meiner Meinung nach ist hier eine wirklich tolle Mischung aus Horror-und Psycho / Thriller entstanden, die originell und extrem spannend in Szene gesetzt wurde und zu keiner Zeit langweilig ist. Vieles, das anscheinend klar auf der Hand liegt, erweist sich im Endeffekt doch als vollkommen anders, was wieder einmal ein Beweis dafür ist, das der erste Eindruck nicht immer der richtige sein muß. Ein Film, der Horror-Fans begeistern dürfte und für beste Unterhaltung sorgt.
Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel : Deutsch
Bild : 1,78:1 (16:9)
Laufzeit : 111 Minuten
Extras : Trailer, Bildergalerie, 3 Featurettes
Elmer
Normalerweise gehört Elmer ja zu einem älteren Ehepaar, das auch bei Brian im Haus wohnt, doch da er dort nur Hirn von Tieren zu essen bekam, hat er sich nach einer anderen Bleibe umgesehen und ist bei Brian fündig geworden. Zusammen erleben die beiden die skurrilsten und witzigsten Momente und sorgen so für absolut kurzweilige Unterhaltung.
Regisseur Frank Henenlotter hat hier eine wahre 80 er Jahre Trash-Perle geschaffen, die es nun endlich auch ungeschnitten auf DVD zu bewundern gibt. Die absolut gelungene Mischung aus Horror-und Komödie mit einer großen Portion Trash bringt einen hier doch sehr oft zum lachen, dafür sorgt schon allein unser kleiner Titelheld. Elmer sieht wie eine zu groß geratene Bratwurst aus und kann sogar sprechen. Vor allem die vorhandenen Dialoge mit Brian zählen zu den Highlights, es gibt sogar Situationen, in denen der garstige Parasit sein Gesangstalent unter Beweis stellt. Brian kommt einfach nicht mehr von dem kleinen Fiesling los und ergibt sich in seine Abhängigkeit, nur um immer weiter die Drogen-Flüssigkeit von Elmer zu bekommen.
Elmers Hunger auf Gehirne scheint gar unersättlich und so kommt es, dass nicht wenige Menschen von ihm ausgesaugt werden und so um ihr Leben kommen. So ist es schon fast selbstverständlich, dass es in diesem Film auch ziemlich hart und blutig zur Sache geht, was man aber gar nicht so empfindet, da alles mit extrem viel Humor angemischt wurde. Da ist es dann auch kein Wunder, das man den kleinen fiesen Elmer sogar sympathisch findet, obwohl er selten etwas Gutes im Sinn hat.
Neben der haarsträubenden Story, den witzigen und manchmal skurrilen Dialogen, sehr viel Blut und einem gesunden Maß an Härte gibt es auch noch einige nette Effekte zu sehen, vor allem dann, wenn Brian unter dem Einfluss des Saftes steht. Aus heutiger Sicht mögen sie zwar eher zum schmunzeln anregen, passen aber perfekt in einen Film der 80 er. Ganz generell wir das Feeling dieser Zeit sehr gut zur Geltung gebracht, sei es nun durch die musikalische Untermalung oder durch die Klamotten.
Insgesamt gesehen ist Elmer schon ein kleiner Kultfilm des Genres, den jeder Fan gesehen haben sollte. Einen solch coolen und charmanten Parasiten wie diesen hier bekommt man nicht alle Tage zu sehen und das nun endlich auch ungeschnitten und in guter Qualität.
Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch 2.0 Mono
Bild : 1:1,85 (4:3)
Laufzeit : 82 Minuten
Extras : Originaltrailer, Kinotrailer
Sie findet heraus, dass dort vormals ein brutaler Kindermörder namens Edgar Crowe sein Unwesen trieb und vermutet, dass dessen untote Seele durch diese Residenz spukt. Doch schon längst hat sich Crowe der jungen Frau bemächtigt und benutzt sie als Gehilfin zum Bau eines grausamen Folterinstruments. Anna sieht sich nun der Herausforderung gegenübergestellt, diesen Horror zu beenden - ohne das Leben ihrer Schwester in Gefahr zu bringen...
Regisseur Brett Sullivan ist es gelungen, mit "The Chair" einen wirklich guten und fesselnden Horrorfilm zu kreieren, der die Geisterhaus-Thematik ganz hervorragend zum Ausdruck bringt. Sehr gekonnt wird hier ein sehr straffer Spannungsbogen aufgebaut und es entfaltet sich eine düstere und sehr bedrohliche Stimmung, die durch gezielt eingesetzte Schockmomente noch zusätzlich unterstützt wird. So ist es kein Wunder, das einem hier einige wirkliche Gänsehautmomente beschert werden und ein sehr schönes Grusel-Feeling entsteht.
Man sollte sich allerdings nicht von dem "Keine Jugendfreigabe" Siegel täuschen lassen, das hier etwas deplaciert wirkt, denn bis auf 1-2 Szenen gibt es hier keine Härte oder Brutalität zu sehen. Diese Tatsache ist aber meiner Meinung nach als durchaus positiv zu bewerten, denn irgendwie hätte das nicht richtig in diesen Film hineingepasst. Der hier entstehende Horror ist vielmehr von der subtilen Art und steigert sich immer mehr zu einem stark beklemmenden Gefühl, dem man sich als Betrachter den gesamten Film über nicht entziehen kann.
Vor allem der überzeugenden darstellerischen Leistung von Alanna Chisholm (Danielle) ist es auch zu verdanken, das man von dem Geschehen fasziniert wird, denn ihre Darstellung der "Besessenen" ist einfach nur toll und wirkt mehr als realistisch. gerade die Passagen, in denen sie sich ohne es selbst zu merken verändert. sind ein absolutes Highlight des Films. Trotz der Besessenheit wirkt sie beherrscht und irgendwie abgeklärt, auch wenn manchmal die aufsteigende Agressivität zum Ausdruck kommt. So kommt es auch, das ihre Schwester zwar eine Veränderung in ihrem Wesen bemerkt, aber das drohende Unheil trotzdem nicht kommen sieht.
Auch das Ende des Films ist perfekt gewählt und rundet das insgesamt sehr gute Gesamtbild von "The Chair" ab, es ist zwar nicht besonders überraschend, aber doch absolut passend und folgerichtig. So kann man zu dem Fazit kommen, das man es hier mit einem wirklich gelungenem Horrorfilm zu tun hat, der durch seinen gelungenen Spannungsbogen und die dichte und düstere Geisterhaus-Atmosphäre vollends zu überzeugen weiss. Wer allerdings aufgrund des KJ-Siegels einen harten und brutalen Schocker erwartet, der könnte ziemlich enttäuscht sein. Auf jeden Fall aber ist der Film beste Horror-Unterhaltung der subtilen Art, der Grusel-Fans begeistern und überzeugen dürfte.
Vertrieb : Splendid
Sprache / Ton : Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel : Deutsch
Bild : 1,85:1 (16:9)
Laufzeit : 89 Minuten
Extras : Behind the Scenes, Audiokommentar, Trailer Trailershow, M. Zymytryk kommt zurück
Mit diesem sehr vielversprechenden Satz, der auf der Rückseite geschrieben steht, versucht man, den Film schmackhaft zu machen. Nun muß man aber ganz nüchtern feststellen, das die Freitag der 13.-Reihe wohl niemals 10 Teile umfassen würde, wenn die einzelnen Filme die Qualität des hier vorliegenden hätten.
Sicher, zum einmaligen anschauen ist dieses Werk durchaus geeignet, doch zu mehr reicht es allerdings nicht. Das größte Problem ist, das hier zu keiner Zeit so etwas wie echte Spannung aufkommt, geschweige denn eine düstere oder gar bedrohlich Stimmung von dem Film ausgeht. Das mag auch zu einem gewissen Anteil an den wenig überzeugenden Schauspielern liegen, die phasenweise recht künstlich und aufgesetzt agieren, aber eigentlich ist es die gesamte recht lieblos in Szene gesetzte Geschichte, die hier nicht punkten kann.
Man wird irgendwie das Gefühl nicht los, das hier mal so eben auf die Schnelle ein Low Budget-Slasher abgedreht wurde, nur um irgend etwas im Kasten zu haben, das man vermarkten kann. Selbst mit einem geringen Budget hätte Regisseur Brian Katkin hier mit etwas Fantasie und etwas talentierteren Darstellern einen gelungenen Film abliefern können, was ihm aber leider nicht gelungen ist.
Auch die wenigen etwas blutigeren Szenen wirken eher billig, wenn nicht sogar teilweise dilletantisch, da hat fast jede reine Amateur-Produktion qualitativ mehr zu bieten. Wenn man es also streng nimmt, dann gibt es bei diesem Film keinen Punkt, der wirklich überzeugen konnte, was eigentlich zu bedauern ist, denn Potential wäre ganz bestimmt vorhanden gewesen. Aber anstatt dieses auszuschöpfen, hat man lieber ein Werk produziert, das über unteres Mittelmaß nicht herauskommt und nicht lange im Gedächtnis haften bleibt.
Vertrieb : Ascot Elite
Sprache / Ton : Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel : Deutsch
Bild : 1.33:1 (4:3)
Laufzeit : 87 Minuten
Extras : Trailer, Bildergalerie
Als man mit Lieutnant Yoo unerwartet einen weiteren Überlebenden findet, hofft man, die Geschehnisse aufklären zu können. Doch seine Aussagen bedeuten für die Männer nur eines. Auch sie befinden sich in akuter Lebensgefahr. Und selbst ihre Waffen können dem mörderischen Aggressor kaum gefährlich werden.
Bei asiatischen Horrorfilmen denkt man wohl fast automatisch an Werke wie "Ring" oder "Ju-On", da man in den letzten Jahren mit Geisterfilmen aus Fernost schon fast überschwemmt wurde. Doch "The Guard Post" von Regisseur Kong Su-chang bildet da eine wirklich sehr angenehme Ausnahme. Hier geht es einmal nicht um irgendwelche Geisterkinder, die unter den Betten hervorkriechen, oder aus dem Fernseher steigen, hier wird einem klaustrophobischer Horror der harten Art präsentiert.
Geschickt wird die sehr gut in Szene gesetzte Story Stück für Stück vorangetrieben, wobei nie zuviel verraten wird und der Betrachter durch geschickt eingesetzte Rückblenden und falsch gelegte Fährten in die Irre geleitet wird. So hält sich der straff gezogene Spannungsbogen konstant hoch und sorgt dafür, das man zu keiner Zeit das Interesse am Geschehen verliert. Dazu trägt auch die ausgezeichnete Grundstimmung des Films bei, die von Anfang an sehr bedrohlich und düster ist und sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr verdichtet. Man spürt richtiggehend die Angst, die bei sämtlichen Beteiligten um sich greift und sehr realistisch und ausdrucksstark dargeboten wird.
Die Ähnlichkeiten zu John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" sind hier unübersehbar, nur das hier als Location ein Militärbunker und keine Kontrollstation in der Arktis vorhanden ist. Und gerade die dunklen und langen Gänge in diesem Bunker sorgen dafür, das diesem Werk ein klaustrophobischer Touch anhängt, der phasenweise ein stark beklemmendes Gefühl in einem auslöst. Hinzu kommt auch, das es draussen in Strömen regnet, was noch zusätzlich auf das Gemüt schlägt.
Im darstellerischen Bereich wird hier meiner Meinung nach sehr gute und überzeugende Kost serviert und auch die Dialoge können sich sehen lassen. Es gibt keinerlei überflüssig in die Länge gezogene Dialog-Passagen, bei denen man das Gefühl bekommt, das sie lediglich dazu dienen, um die Story unnötig zu dehnen. Das Wesentliche wird auf den Punkt gebracht, vieles wird hinterfragt, doch die Antworten, die alles erklären, bekommt man erst zum Ende serviert. Und genau das ist es, was "The Post Guard" so auszeichnet, das er bis zur letzten Sekunde faszinierend und absolut spannend ist und beste Unterhaltung bietet.
Die vorhandenen Splatter/Gore Szenen sind nicht im Übermaß vorhanden, was einen weiteren Pluspunkt darstellt. Dafür sind die Effekte manchmal recht derbe und strahlen extreme Härte aus. Insgesamt gesehen kann man feststellen, das man hier ein wirklich mehr als gelungenes und teilweise sogar innovatives Gesamtpaket serviert bekommt, das sich kein genre-Fan entgehen lassen sollte.
Vertrieb : Splendid
Sprache / Ton : Deutsch / Koreanisch DD 5.1
Untertitel : Deutsch
Bild : 2,35:1 (16:9)
Laufzeit : 120 Minuten
Extras : Behind the Scenes, Aufbau der Guard Post Station, Making Of der Spezialeffekte, Trailer
Man kann nicht behaupten, dass Regisseur Stewart Hendler mit diesem Film etwas vollkommen neues geschaffen hätte, vielmehr hat er altbewährte Zutaten zusammengemischt und dem ganzen eine tolle Verpackung verpasst. Das Endergebnis ist ein wirklich fesselnder Horror-Thriller, der einen in seinen Bann zieht und zu fesseln vermag. Tatsächlich könnte man annehmen, das es sich hier um eine indirekte Weiterführung der Omen-Filme handelt, das schon allein aufgrund der Tatsache, wie sehr sich die beiden Hauptfiguren Damien und David doch ähneln und das nicht nur in der Optik.
Vor allem der mehr als gelungene Spannungsaufbau ist es, der diesen Film so faszinierend macht. Nachdem eigentlich die Geschichte eher etwas ruhiger beginnt, wird die Spannungsschraube nach und nach immer fester gezogen und man merkt mit der Zeit, das man den Blick einfach nicht mehr vom Bildschirm lösen kann. Der auslösende Zeitpunkt dafür kommt, als der kleine unscheinbare David beginnt, das Geschehen an sich zu reißen und das Spiel nach seinen Regeln zu gestalten. Dieser Junge, der übrigens von Blake Woodruff absolut brillant gespielt wird, jagt einem so manchen eiskalten Schauer über den Rücken. Gerade seine eiskalte, fast teilnahmslose, aber doch sehr bestimmte Art wirkt manchmal sogar geradezu verstörend und von Böswilligkeit durchzogen. Selten ging von einem Kind in einem Film eine solch faszinierende und gleichzeitig furchteinflössende Präsenz aus wie hier.
Doch auch die anderen Schauspieler sind hier zu loben, sie verleihen dem Geschehen durch ihre ausdrucksstarken und durch die Bank überzeugenden Leistungen ein hohes Niveau und tragen nicht gerade unwesentlich zu einem mehr als guten Gesamtbild bei. Ihrem Leistungen ist es auch zu verdanken, das die hervorragende Atmosphäre noch intensiver beim Betrachter ankommt, denn neben der unheimlichen Dichte kommt auch der Horror, den sie erleben, glaubhaft zum Ausdruck. Die in den Minen wiedergespiegelte Angst, das Entsetzen und die Fassungslosigkeit über das Erlebte kommen so stark und glaubhaft zum Ausdruck, das man es vor dem Bildschirm förmlich selbst fühlen kann.
Whisper ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine Geschichte verpacken kann, die einem subtilen Horror der besten und spannendsten Art serviert. Hier wurde keine Härte und kein Blut gebraucht, um den Zuschauer zu fesseln, es brauchte nur eine gute Story, tolle Darsteller, einen sehr guten Spannungsaufbau und eine geniale Atmosphäre. Hört sich viel an, sind aber eigentlich nur die Grund-Elemente für eine mehr als gelungene Produktion.
Prom Night
Der Killer ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und will sich nun an allen rächen, die sich ihm und seiner krankhaften Liebe zu Donna engegenstellen und zwar ausgerechnet in der Nacht des Abschlussballs. Jetzt stellt sich nicht mehr die Frage, wer Prom Queen wird, sondern: Wer wird diese Nacht überleben?
Diese Neuauflage des Slasher-Klassikers von 1980 musste sich ja nun wirklich hauptsächlich negative Meinungen gefallen lassen, teilweise wurde kein gutes Haar an diesem Film gelassen. Nachdem ich nun endlich auch dieses Werk gesehen habe, stelle ich mir ehrlich gesagr die Frage, warum das der Fall ist? Sicher, Prom Night ist kein Genre-Highlight und bietet auch keinerlei Innovation, aber warum wird so oft behauptet, das hier keinerlei Spannung und Atmosphäre vorhanden wäre? Denn gerade diese beiden Dinge sind hier sehr wohl vorhanden und das auch nicht zu knapp.
Für einen Slasher ist der Film ziemlich unblutig, was aber nicht weiter schlimm ist, denn die Geschichte wird sehr flüssig und meiner Meinung nach auch spannend erzählt. Auch wenn man von Anfang an den Mörder kennt, ist das hier keineswegs ein Nachteil, trotzdem baut sich die Spannung gut auf und kann sich auch konstant die ganze Laufzeit über hochhalten. Hinzu kommt eine, wie ich finde, doch recht bedrohliche Grundstimmung, die durchaus zu fesseln vermag.
Darstellerisch gibt es natürlich keine besonderen Höhepunkte zu verzeichnen, die Schauspieler sind die für einen Film dieser Art typischen Jungdarsteller, die allesamt extrem gutaussehend sind, wie man es von Slashern ja auch gewohnt ist. Alle liefern solide Leistungen ab, ohne sich dabei besonders hervorzutun. Generell gesehen ist Prom Night ein nahezu perfekter Genre-Beitrag, denn es werden sämtliche Klischees bedient, die man sich nur vorstellen kann. Und gerade diese Tatsache verleiht hier den ganz besonderen Reiz und sollte eigentlich das Interesse eines jeden Fans wecken. Ganz besonders die teilweise total unlogischen Verhaltensweisen einiger Beteiligter sind doch das Salz in der Suppe und verleihen diesen Filmen ihren ganz besonderen Charme.
Wie schon erwähnt, geht es ziemlich unblutig zur Sache, bis auf einige wenige Tötungsszenen, die aber nicht besonders hart sind, gibt es in dieser Beziehung eigentlich sehr wenig zu sehen. Vielleicht ist auch das einer der Gründe, warum so viele Leute von dieser Produktion enttäuscht sind. Jedenfalls bekommt man einen durchaus kurzweiligen und spannenden Teenie-Slasher geboten, der längst nicht so schlecht ist, wie viele Meinungen ausdrücken. Aber im Endeffekt ist natürlich alles mal wieder Geschmackssache.
Zuerst einmal sollte man wirklich anmerken, das Amber Heard in der Rolle der Mandy Lane wohl wirklich so ziemlich das Heißeste ist, was in der letzten Zeit über den heimischen Bildschirm gelaufen ist. Die Frau hat eine Ausstrahlung, die allein schon ausreichend ist, um das Interesse des Betrachters zu wecken. Gerade die Tatsache, das sie unnahbar und eher schüchtern wirkt, kommt sehr gut zum Ausdruck und man kann sich gut vorstellen, das die Jungs nach ihr verrückt sind. So ist es dann auch, jeder will sie haben, aber es scheint sie keiner zu bekommen.
Regisseur Jonathan Levine hat in der ersten Filmhälfte eine vielleicht etwas zu langsame Erzählweise gewählt, denn diese Zeitspanne zieht sich doch etwas in die Länge, bevor eigentlich wirklich etwas passiert. Ich möchte nicht behaupten, das der Film in dieser zeit langweilig ist, aber man hat nicht unbedingt das Gefühl, das man einen Horrorfilm sieht. Dieser Zustand ändert sich dann aber doch ziemlich schlagartig und man bekommt auch auf einmal eine vollkommen andere Atmosphäre präsentiert. Was in den ersten 30-45 Minuten noch eher an einen eher belanglosen Teenie-Film erinnerte, der eine Party-Stimmung verbreitet hat, wird schlagartig und urplötzlich zu einem Horror-Thriller, der sich durch eine sehr dichte und vor allem bedrohliche Atmosphäre auszeichnet. Nichts ist mehr zu spüren von der losgelösten Stimmung, viel eher geht auf einmal die pure Angst um.
Gerade dieser fast ansatzlose Übergang ist es, der meiner Meinung nach diesen Film auszeichnet, die Spannungsschraube wird innerhalb kürzester Zeit mit einem Ruck festgezogen, so das man kaum eine Chance hatte, sich als Betrachter darauf einzustellen. Man wird aus einer ziemlich gelösten Sichtweise der Geschichte mit ungeheurer Wucht in ein Horror-Szenario gedrängt, dass durchaus überzeugend in Szene gesetzt wurde. Vergessen ist der erste, etwas lockere Teil des Films, von nun an herrscht eine beklemmende Stimmung, die jedenfalls auf mich übergesprungen ist und mich nicht mehr losgelassen hat.
Auch der Härtegrad steigt rasant an, ohne das der Film dabei unnötig hart wirkt. Die vorhandenen Effekte sind nicht übermäßig vorhanden, besitzen aber eine gute Qualität und sind teilweise ziemlich hart ausgefallen. Ich finde, hier wurde genau die richtige Mischung gefunden, was ja in vielen Filmen nicht immer der Fall ist. Und dann ist da noch das doch überraschende Ende, das man nicht unbedingt vorhersehen konnte, jedenfalls habe ich nicht unbedingt Anhaltspunkte für diesen Schluss des Films gesehen. Dennoch ist er passend gewählt und im nachhinein hätte man es durchaus erahnen können, vielleicht wollte ich es auch nur nicht wahrhaben.
So kann man zu dem Fazit kommen, das hier ein guter Horrorfilm entstanden ist, der zwar keineswegs perfekt ist und auch nicht besonders innovativ. Aber man wird mit einem Wechselbad der Gefühle konfrontiert, das sehr gut inszeniert wurde und zu überraschen weiß. Horror-Fans dürften hier auf ihre Kosten kommen und allein schon Amber Heard ist es wert, das man sich dieses Werk wenigstens einmal ansieht.