Pevel, Pierre: Drachenklingen
Drachenklingen
So kommt es, dass der alternde Würdenträger sich einer Gruppe von Spionen und Fechtmeistern besinnt, die ihm schon einmal wertvolle Dienste geleistet haben. Nachdem die Spezialtruppe vor fünf Jahren aufgelöst wurde, ist sie weitestgehend dem Vergessen anheim gefallen und könnte gerade deswegen zur besten Waffe Richelieus im Kampf gegen den Geheimbund der Drachen werden.
So kommt es, dass die Klingen des Kardinals erneut zur Klinge greifen und einem Feind gegenübertreten müssen, der ihnen ihr ganzes Können abverlangt...
Was kommt dabei heraus, wenn man ein temporeiches Mantel- und Degen-Abenteuer, jede Menge Intrigen, Verschwörungen und Ränkespiele sowie einen guten Schuss phantastischer Elemente in Form von Drachen und Drachenmagie in einem einzigen Roman unterbringen möchte? Nun, entweder man erhält ein enorm buntes und reichlich bizarres Kuriositätenkabinett voll schwer verdaulicher Attraktionen, oder aber man bekommt ein packendes, fantasievolles Abenteuer voll Action, Spannung und überraschender Storylines geboten. Bei Pierre Pevels »Drachenklingen« ist glücklicherweise letzteres der Fall.
»Drachenklingen« gilt als das bislang erfolgreichste Buch des französischen Fantasyautors. Wer den Roman gelesen hat, den wundert das nicht. »Drachenklingen« ist ein aufregendes Abenteuer, das dank der gekonnten Mischung einiger hochwertiger, im richtigen Verhältnis gemixter Zutaten zu begeistern weiß.
Zutat 1: die Handlung. Sie ist wirklich erstklassig. Ein komplexes, aber immer nachvollziehbares Gespinst aus Intrigen, reichlich Action, unvorhergesehene Wendungen und eine gute Prise Humor, all das erwartet den Fantasyfreund, wenn er sich auf Pevels spannendes Machwerk einlässt. Der Autor liefert eine ganze Reihe gut durchdachter Storylines ab, die sich nach und nach zu einem gelungenen Gesamtbild zusammenfügen. Ob Fantasyliebhaber, Fan von Verschwörungsthrillern oder Freund rasant inszenierter Mantel- und Degen-Geschichten hier kommt jeder auf seine Kosten.
Zutat 2: die Protagonisten. Der ein oder andere Charakter mag ein wenig stereotyp daherkommen, doch ernsthaft schaden tut dies dem Roman nicht. Pevel versammelt eine illustre Gesellschaft unterschiedlicher Figuren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Dass dabei so manche Figur nicht das ist, was sie auf den ersten Blick zu sein scheint, ist ein willkommener Bonus, der für einige handfeste Überraschungen sorgt.
Zutat 3: die Fantasyelemente. »Drachenklingen« ist in erster Linie ein Abenteuerroman und erst in zweiter Linie ein Fantasyepos. Selbst ein eingefleischter Fantasyfan wie ich muss bereits nach wenigen gelesenen Seiten zugeben, dass der Autor hier die richtige Wahl getroffen hat. Statt eines übertrieben phantastischen Spektakels bekommt man so nämlich ein tempo- und actionreiches Abenteuer geboten, das durch die phantastischen Elemente perfekt ergänzt und bereichert wird.
Zutat 4: die Atmosphäre. Pevel versteht es, bei seinen Lesern das Gefühl von Abenteuer und Aufregung hervorzurufen, das die Mantel- und Degengeschichten einst so berühmt und bis heute beliebt gemacht hat. Während der Lektüre meint man sich regelrecht ins Frankreich des 17. Jahrhunderts zurückversetzt und hat keine Mühe, alle störenden Einflüsse von außen auszublenden und sich voll und ganz auf die fesselnde Mission der Klingen des Kardinals einzulassen.
»Drachenklingen« ist ein im weitesten Sinne in sich abgeschlossenes Abenteuer, das zugleich allerdings den Auftakt zu einer Reihe von Romanen um die Spezialtruppe Richelieus und ihren Kampf gegen die Drachen darstellt. Ich für meinen Teil kann nur hoffen, dass Heyne sich schleunigst dem nächsten Band der Saga widmet und ihn baldmöglichst in deutscher Übersetzung herausbringt.
Pierre Pevels »Drachenklingen« ist eine Geschichte, die Fantasy- und Abenteuerfans gleichermaßen überzeugt. Kurzweilig, humorvoll, spannend und mit einer intelligenten Handlung versehen ist das Buch ein Werk, das man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte. Nicht nur für Drachenliebhaber ein echtes Muss!
Kommentare
Ist es auch, glaub mir. Ein wirklich tolles Buch! Sollte man unbedingt gelesen haben.