Heller, Frank (Hrsg.): Cthuloide Welten 16
Cthuloide Welten 16
Im typischen Cthulhu-Artwork gestaltet kommt auch die mittlerweile sechzehnte Ausgabe des von Cthulhu-Chefredakteur Frank Heller herausgegebenen Cthluloide-Welten-Magazins daher. Gleich beim Blick auf das Cover werden dem Leser die Top-Inhalte des 148 Seiten starken Magazins präsentiert. Doch der Blick in das Inhaltsverzeichnis offenbart, dass es noch einiges mehr zu entdecken gibt. In Punkto Aufmachung hat das Magazin seinen eigenen Stil bereits seit den frühen Ausgaben gefunden, und diesen nur marginal verfeinert insgesamt kann das Layout (wie immer) gut gefallen.
Den ersten größeren Artikel bildet eine von Kaid Ramdani und Ralf Sandfuchs geschriebene Stadtbeschreibung für Düsseldorf in den 1920er Jahren. Auf 17 Seiten präsentieren die Autoren ein gelungenes Portrait der rheinischen Metropole, die mit allerlei hilfreichen Informationen für Spielleiter aufwarten kann, die ihre Spielgruppe auf Investigationen in Deutschlands Altbierhauptstadt schicken wollen. Neben Informationen zu Geschichte, Örtlichkeiten, Personen und dem unvermeidlichen Karneval geht es natürlich auch um mögliche Verbindungen zwischen dem Cthulhu-Mythos und der Stadt Düsseldorf. Wie immer wird der Artikel mit haufenweise stimmungsvollen alten Fotografien ergänzt, was enorm zur guten Atmosphäre beiträgt.
Erneut werden dem Leser auch zwei Abenteuer geboten, eines davon (Blackout) für Cthulhu Now, das andere (Schwanengesang) für Cthulhu in den zwanziger Jahren. Auf 27 bzw. 25 Seiten bieten beide Abenteuer (für Magazinabenteuer) gut ausgearbeitete, sogar mit Handouts versehene Storys, an den geneigte Spielgruppen sicherlich ihren Spaß haben werden. Während Blackout die Spieler ins All (genauer gesagt auf die Raumstation ISS9 entführt, und damit einen recht ungewöhnlichen Handlungsort für Cthulhu-Szenarien anbietet, führt Schwanengesang die Spielgruppe passend zur Regionalbeschreibung nach Düsseldorf und bietet damit eher traditionelle Unterhaltung.
Ein weiterer höchst interessanter Artikel beschäftigt sich mit der Ermittlungsarbeit von Privatdetektiven in den zwanziger Jahren. Auf prall gefüllten 24 Seiten bietet der Autor Thorsten Erker eine ziemlich gute Zusammenfassung von allem wissenswerten Rund um die Detektivarbeit der damaligen Zeit. Neben Abschnitten über Beobachtungs- und Ermittlungsarbeit sind vor allem die Teile des Artikels interessant, die sich mit Ausbildung und Ausrüstung des Privatdetektivs befassen.
Doch wie immer sind es auch wieder einmal gerade die kleineren Artikel, die das überaus positive Gesamtbild des Magazins abrunden. Im vorliegenden Falle sind dies beispielsweise die lesenswerten Artikel über Harry Houdini, der Abschnitt über Mystery-Abenteuer (aus der Reihe Spielend leiten Spieler leiten), sowie die deutschen Übersetzungen der Vorstellung der Sekte der Yesiden (Die Gläubigen von Red Hook) und des für Cthulhu Now aufbereiteten Germaine Institutes, die beide aus dem englischsprachigen Schwestermagazin des Cthuloide Welten-Magazins, dem Worlds of Cthulhu stammen.
Insgesamt kann man nur festhalten, dass die neue Ausgabe der Cthuloiden Welten erneut eine Fülle an toll aufgemachten Artikeln und Abenteuer für das Rollenspiel in H.P.Lovecrafts Welt bietet und das zu einem verhältnismäßig geringen Preis. Insbesondere die Stadtbeschreibung und das Abenteuer zu Düsseldorf hinterließen bei mir einen ganz hervorragenden Eindruck, aber auch der Rest des Magazins wartet mit überdurchschnittlich gut gemachten Artikeln auf.
