Blutiges - Unheimliches - Splatter (28. August 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
28. August 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Mum & Dad
(Mum & Dad)
mit Perry Benson, Dido Miles, Olga Fedori, Ainsley Howard, Toby Alexander, Micaiah Dring, Mark Devenport, Chris Roebuck, Clare Dyer, Penny Andrews, Arthur Fox, Kelly Lammond, Leon Lammond, Dena Smiles, Yvonne Varnier
Regie: Steven Sheil
Drehbuch: Steven Sheil
Kamera: Jonathan Bloom
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2008

Lena hat Schmerzen - doch sie kann nicht schreien. Sie wurde in einen Albtraum aus Folter, Mord und Perversion katapultiert, seit sie den Bus vom Flughafen in die Stadt verpasst hat. Eine nicht alltägliche Familie - Mama, Papa und die "adoptierten" Kinder Birdie und Elbie - hat sie aufgegriffen und nun muss sie irre, blutige und sadistische Spielchen über sich ergehen lassen. Sie hat nur eine Chance: Sie muss sich in den Wahnsinn ziehen lassen und ein Teil der Familie werden - oder sie muss sterben...

 

Und wieder einmal ein tolles Beispiel dafür, welch erstklassige Horrorfilme die Briten produzieren, denn auch dieses Werk von Regisseur Steven Sheil verfügt über einen sehr hohen Unterhaltungswert und ist so ganz nebenbei auch noch ein richtig fieser Horrorfilm über eine Familie, zu der man nun wirklich nicht gehören möchte. Leider ist die deutsche Veröffentlichung einmal mehr der Schere zum Opfer gefallen, so das die Geschichte um gut 3 Minuten geschnitten wurde. Dennoch entfaltet sich hier eine Menge Härte, die zwar nicht unbedingt visuell in Szene gesetzt wurde, denn hier müssen die Fans wohl oder übel auf eine deutschsprachige DVD warten, die wohl über Österreich kommen wird. Es ist die skurril anmutende Situation an sich, die hier im Haus von "Mum & Dad" vorherrscht und die einem schon manch kalten Schauer über den Rücken jagen kann. Da werden junge Menschen bis aufs Blut gequält, werden aber gleichzeitig als Mitglieder der Familie angesehen. Vor allem Lena (Olga Fedori) muss diese schmerzliche Tortur über sich ergehen lassen, denn ist sie doch das neueste Opfer der Psycho-Familie, bei der ganz klar die beiden Familien-Oberhäupter im Mittelpunkt stehen.

Ist schon Dido Miles in der Rolle der Mutter ein absoluter Höhepunkt, so wird sie lediglich noch von Perry Benson in der Rolle des Vaters übertroffen, denn seine Darstellung eines vollkommen gestörten Mannes ist als nahezu brillant anzusehen. Das Schauspiel wirkt dabei absolut authentisch und glaubhaft, so das einen nicht selten das Gefühl überkommt, er würde sich selbst spielen. Und so lebt dieser Film dann auch hauptsächlich von seiner absolut kranken und bedrohlichen Atmosphäre, die äusserst gelungen ist und die den Zuschauer förmlich in ihren Bann zieht. Es ist phasenweise schon grotesk wenn man sieht, was sich hier für Dinge abspielen und wie sich auch die anderen Kinder verhalten, von denen man eigentlich nicht erfährt, ob es sich um leibliche Kinder handelt, oder ob auch sie nur Opfer des psychophatischen Eltern-Paares sind.

Der visuelle Härtegrad hält sich in einem recht überschaubaren Rahmen, was bei einer Kürzung von gut 3 Minuten auch nicht anders zu erwarten war, doch sollte man die im Kopf des Betrachters entstehende Härte keinesfalls unterschätzen. Denn gerade, wenn man versucht, sich in die Rolle des Opfers hineinzuversetzen, kann man deren Schmerzen und Qualen fast schon körperlich spüren. Hinzu kommt die Tatsache, das es anscheinend keinerlei Fluchtmöglichkeit gibt, da die Türen verschlossen sind und die familie mit Argusaugen über ihre Opfer wacht, damit diese nicht auf dumme Gedanken kommen. Insbesondere der perfide Psycho-Terror der hier ausgeübt wird, geht einem schon ziemlich unter die Haut und lässt einen keinesfalls unberührt. Man fiebert vor allem mit Lena mit und hofft inständig, das sie eine Möglichkeit findet, aus ihrer Hölle auszubrechen.

So kommt es dann zum Ende des Filmes auch zu einem unvermeidlichen Showdown, bei dem "Mum & Dad" dann auch feststellen müssen, das nicht immer alles so geschieht, wie sie es gerne hätten und das ihre "Kinder" auch aufmüpfig werden können, da sie sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Um zu erfahren, wie das alles genau passiert, sollte man sich diesen gelungenen Film natürlich selbst anschauen, denn es lohnt sich wirklich. Wer natürlich auf einen etwas gesteigerten Härtegrad wert legt, der muss auf die Ösi-DVD warten, die sicher nicht lange auf sich warten lässt. Insgesamt gesehen bekommt man aber auch mit dieser deutschen VÖ einen äusserst sehenswerten Genre-Beitrag serviert, der ganzzeitig extrem kurzweilig daherkommt und durch eine sehr kranke Grundstimmung und ausgezeichnete Darsteller jederzeit zu überzeugen weiss.

Fazit: Auch wenn "Mum & Dad" bei uns schon fast selbstverständlich nur geschnitten erscheint, ist dieser Film absolut sehenswert. Die hier vorherrschende äusserst kranke Stimmung und erstklassige Schauspieler sorgen für ein tolles Seherlebnis, an dem eigentlich jeder Fan seine Freude haben sollte. Mir jedenfalls hat der Film ausgezeichnet gefallen und ich fühlte mich die ganze Zeit über bestens unterhalten.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: Interview mit dem Regisseur, Cast & Crew beim Frightfest, Behind the Scenes, Trailer, Biografien, Bildergalerie

 

 Der Werwolf von Washington
(The Werewolf of Washington)
mit Dean Stockwell, Katalin Kallay, Henry Ferrentino, Despo Diamantidou, Thayer David, Nancy Andrews, Clifton James, Biff McGuire, Jack Waltzer, BenYaffee, Jane House, Beeson Carroll, Jacqueline Brookes, Barbara Spiegel, Thurman Scott
Regie: Milton Moses Ginsberg
Drehbuch: Milton Moses Ginsberg
Kamera: Robert M. Baldwin
Musik: Arnold Freed
FSK 16
USA / 1973

Der Reporter Jack Whittier hatte eine Affäre mit der Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten und wird daraufhin nach Ungarn entsendet, wo er von einem Werwolf gebissen wird. Als man ihn wieder nach Washington D.C. transferiert, ergattert er einen Job als Mitarbeiter der Pressestelle im Weißen Haus. Es dauert nicht lange, bis die ersten übel zugerichteten Leichen in Washington D.C. auftauchen ...

 

Bei vorliegendem Film handelt es sich definitiv um einen nicht ganz ernst zu nehmenden Vertreter des Werwolf-Films, vielmehr wird der Zuschauer mit einer größtenteils schon skurrilen und trashigen Horror-Komödie zu tun. Dafür stehen allein schon die ziemlich naiv dargestellten Verwandlungsszenen, die nicht unbedingt über einen qualitiv hohen Standard verfügen, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Auch der Wolf selbst erinnert doch vielmehr an einen stark behaarte und ziemlich großen Hund, der die Fähigkeit besitzt, aufrecht zu gehen. So sollte man dann auch die Auftritte der mordenden Bestie eher von der lustigen Seite aus sehen, denn wirklich harte Szenen darf man nicht erwarten. Es geht doch äusserst blutarm und seicht zur Sache, wer also auf einen härteren Vertreter seiner Art hofft, der ist bei diesem Film an der falschen Adresse.

Das eigentliche Highlight der Geschichte, die phasenweise schon sehr abstrus erscheint, sind ganz eindeutig die eher schlechten darstellerischen leistungen und die teils vollkommen sinnbefreiten Dialoge. Wenn man hört, was insbesondere die Politiker hier stellenweise äussern, dann kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Inhalte der Gespräche sind so übel und witzig, das man aus dem lachen phasenweise nicht herauskommt und sich so köstlich über soviel Dilletantismus amüsieren kann. Ganz generell tragen die Darsteller ihr Möglichstes dazu bei, die Geschichte so unterhaltsam und witzig wie möglich zu halten und größtenteils gelingt ihnen das auch sehr gut. Wenn man sich nur allein die Mimik des Hauptdarstellers Dean Stockwell kurz vor der metamorphose anschaut, fällt es dabei ziemlich schwer, ein Schmunzeln zu unterdrücken, erinnert sie doch vielmehr an totale Gesichtsentgleisung.

Einen wirklichen Spannungsbogen oder gar eine bedrohliche Grundstimmung sollte man bei diesem Film nicht unbedingt erwarten, dafür ist die Geschichte auch gar nicht ausgelegt, denn es stehen ganz eindeutig die trashig-witzigen Momente im Mittelpunkt und von denen gibt es wahrlich genug zu sehen. Und so werden insbesondere die Freunde trashiger Horror-Komödien voll auf ihre Kosten kommen, wohingegen Freunde der ernst umgesetzten Werwolf-Thematik nicht fündig werden. Es ist aber wirklich extrem unterhaltsam, dem phasenweise grotesk erscheinenden Szenario zu folgen und einem Werwolf im Smoking bei seiner nächtlichen Jagd zu folgen, bei der diverse Menschen ihr Leben lassen müssen.

Insgesamt gesehen bekommt man es mit einem Genre-Vertreter zu tun, der ganz sicher kein Meisterwerk darstellt, dafür aber so ungemein unterhaltsam daherkommt und einen ganz eigenen Charme entwickelt, dem so mancher erliegen wird. Tricktechnisch werden dabei Effekte serviert, wie man sie schon bei "The Wolfman" aus dem Jahre 1941 gesehen hat und über die man aus heutiger Sicht lediglich schmunzeln kann. Wirre Dialoge und bewust schlechte Schauspieler tun ihr Übriges, um dem Zuschauer einen äusserst kurzweiligen und bestens unterhaltenden Film zu präsentieren. Leider ist die Bildqualität der deutschen DVD nicht gerade berauschend, was für Perfektionisten sicherlich ein Nachteil sein dürfte. Dennoch kann man dieses trashige Werk bedenkenlos weiterempfehlen, man muss lediglich wissen, auf was man sich einlässt.

Fazit: Für mich persönlich ist "Der Werwolf von Washington" schon eine kleine Perle des Trashfilms, die sich jeder echte Fan einmal zu Gemüte führen sollte. Denn so skurril und trashig ist die Werwolf-Thematik wohl selten bearbeitet worden, so das man hier einen wirklich ziemlich aussergewöhnlichen Vertreter seiner Art zu sehen bekommt.

 

 All Souls Day: Dia de los Muertos
(All Souls Day: Dia de los Muertos)
mit Marisa Ramirez, Travis Wester, Nichole Hiltz, Laz Alonso, Laura Harring, David Keith, Julia Vera, Danielle Burgio, Mircea Monroe, Jeffrey Combs, Elie Cornell, Noah Luke, David Figlioli, Danny Trejo
Regie: Jeremy Kasten
Drehbuch: Mark A. Altman
Kamera: Christopher Duddy
Musik: Joe Kraemer
Keine Jugendfreigabe
USA / 2005

Der kleine mexikanische Ort Santa Bonita war schon immer ein Hort des Bösen. Alle 50 Jahre, am traditionellen Tag der Toten, öffnet sich das Tor zur Hölle, welches der finstere Großgrundbesitzer Vargaz Diaz Ende des 19. Jahrhunderts aufstieß, um ewiges Leben zu erhalten. An diesem Tag erheben sich die Toten aus ihren Gräbern, was nur durch ein Menschenopfer verhindert werden kann. Doch davon ahnen Joss und Alicia nichts, als sie die Zeremonie versehentlich stören. Das junge amerikanische Pärchen, das sich eigentlich nur auf der Durchreise befand, steuert unversehens auf einen furchtbaren Alptraum zu, bei dem die aufgebrachten Bewohner Santa Bonitas das kleinste Problem darstellen. Ein altes Hotel erweist sich schließlich als letzter Zufluchtsort vor der unvermeidlichen Invasion der Zombies am Tag der Toten...

 

Laut dem Text auf der Rückseite des DVD-Cover kann der Zuschauer durchaus die Hoffnung hegen, es hier mit einem harten und atmosphärisch stimmigen Zombiefilm zu tun zu bekommen, allerdings erfüllt sich diese Hoffnung im Endeffekt nur teilweise, da das Werk von Regisseur Jeremy Kasten (Twilight Thirst, Wizard of Gore) zwar über eine wirklich gelungene Atmosphäre verfügt, sich aber im Bezug auf den Härtegrad doch merklich zurückhält. Denn im Prinzip präsentieren sich erst in den letzten gut 20 Minuten des Filmes einige Passagen, die etwas blutiger geraten sind und auch etwas Splatter-und Gore enthalten. So werden also wahre Gorehounds hier wohl eher nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen und letztendlich etwas enttäuscht sein, wobei man aber fairerweise anmerken sollte, das es sich insgesamt gesehen um keinen schlechten Film handelt.

Es verhält sich eigentlich wie so oft bei vielen Filmen dieser Art, das eine recht interessante Geschichte erzählt wird, die auch genügend Potential enthält, um wirklich etwas daraus zu machen. Gleichzeitig stösst man aber auch auf das eigentliche Problem dieses Werkes, denn das vorhandene Potential wurde nicht annähernd ausgeschöpt, so das letztendlich ein Film übrigbleibt, der hauptsächlich von seiner dichten und teils bedrohlichen Grundstimmung lebt, für einen echten Zombiefilm aber ganz eindeutig zu wenig Action bietet. Und dennoch haben die Macher des Filmes es geschafft, den Zuschauer durch einen gut gelungenen Spannungsbogen bei Laune zu halten, der einem jederzeit das Gefühl vermittelt, das in den nächsten Minuten etwas passiert. Bis es dann aber wirklich soweit ist, vergeht doch eine geraume Zeit, die mit einigen doch schon fast langatmig erscheinenden Nichtigkeiten überbrückt werden soll.

Man selbst ertappt sich dabei immer wieder dabei, wie die Vorfreude auf das anscheinend folgende Zombie-Spektakel stetig ansteigt, um dann aber wieder in sich zusammenzuffallen, bis dann endlich gut 20 Minuten vor dem Ende endlich etwas passiert und man doch noch für die aufgebrachte Geduld belohnt wird. Es verhält sich wirklich ziemlich komisch mit dem Geschehen, denn obwohl sich die Geschichte über eine Stunde lang phasenweise recht zäh gestaltet, steht man selbst unter Spannung und fiebert auch der Auflösung des Ganzen entgegen, die sich auch erst kurz vor Schluß offenbart und die ganzen Zusammenhänge plausibel erscheinen lässt. Wenn man in den ersten beiden Dritteln etwas mehr Zombie-Action eingebaut hätte, wäre hier zwar immer noch kein Meisterwerk entstanden, wohl aber ein sehr guter Zombiefilm, der Fans des Genres bestimmt voll überzeugt und ganzzeitig kurzweilig unterhalten hätte.

Da dies aber leider versäumt wurde, muss man sich letztendlich mit einem Film zufriedengeben, der durchaus seine starken Momente hat und insbesondere atmosphärisch absolut überzeugen kann, in seiner Gesamtheit aber nicht über das Mittelmaß hinauskommt. Daran sind teilweise auch die recht blassen und nicht übermäßig authentischen Schauspieler dran schuld, die stellenweise seltsam farblos erscheinen und sich auch im Bezug auf logisches Verhalten nicht gerade hervortun. Das äussert sich vor allem in der Passage, in der man den Versuch startet, den Zombies mit dem Auto zu entkommen, denn hier wird ein Verhalten an den Tag gelegt, das ziemlich schwer nachzuvollziehen ist. Trotz der aufgezähleten und teils offensichtlichen Defizite handelt es sich um einen Genre-Beitrag, den man sich gut anschauen kann, da hat man insbesondere unter den Zombiefilmen schon weitaus schlechtere Vertreter zu Gesicht bekommen. Schade ist lediglich wieder einmal die Tatsache, das viel mehr möglich gewesen wäre, als der Film im Endeffekt zu bieten hat.

Fazit: "All Souls Day" verspricht leider mehr, als der Film letztendlich präsentiert und dennoch schafft er es irgendwie, den Zuschauer zu faszinieren, was in erster Linie an seiner ausgezeichneten Atmosphäre liegt. Hinzu kommt ein cleverer Spannungsaufbau, der Vieles erhoffen lässt, aber im Endeffekt nicht Alles bietet. Mit etwas mehr Action und besserer Ausschöpfung des vorhandenen Potentials wäre hier ein richtig guter Zombiefilm entstanden, so aber handelt es sich "nur" um einen sehenswerten, aber keineswegs überdurchschnittlich guten Genre-Vertreter, der aber sicherlich auch seine Fan-Gemeinde finden wird, dessen bin ich mir sicher.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Making Of, Faces of Death (Make Up Effects), Jailhouse Rock, Audiokommentar

 

 Swamp Devil - Der Fluch des Monsters
(Swamp Devil)
mit Bruce Dern, Cindy Sampson, Nicolas Wright, Robert Higden, Allison Graham, James Kidnie, Bronwen Mantel, Kwasi Songui, Marie-Pier Gaudet, Jenna Wheeler-Hughes, Marc V. Denis
Regie: David Winning
Drehbuch: Gary Dauberman
Kamera: Daniel Vincelette
Musik: James Gelfand
FSK 16
Kanada / 2008

Die junge Melanie wird gebeten zu ihrer alten Geburtsstadt Gibbington zu kommen, da ihr Vater Howard in ernsten Schwierigkeiten stecken soll. Bei ihrer Ankunft erklärt man ihr, dass der kleine Ort von einer Mordserie erschüttert wurde und Howard der Hauptverdächtige ist. Zusammen mit ihrem alten Bekannten Jimmy versucht sie nun ihren Vater vor dem Sheriff und seinen Männern in den weitläufigen Sumpfgebieten aufzuspüren. Als Melanie ihren Vater findet, wird ihr schnell klar, dass er nicht der Mörder sein kann. Doch etwas lauert da draußen im Sumpf. Ein Wesen, das nach gnadenloser Rache an Howard trachtet. Und ausgerechnet Melanie scheint dieses Wesen zu ihrem Vater geführt zu haben...

 

Bei "Swamp Devil" handelt es sich um recht unterhaltsame TV-Unterhaltung, das inhaltsmäßig schon etwas an Wes Craven's "Das Ding aus dem Sumpf" erinnert. Sicherlich ist die hier erzählte Geschichte etwas anders gestrickt, wer aber Filme dieser Art zu schätzen weiss, kann hier durchaus auf seine Kosten kommen. Besondere Höhepunkte sollte man dabei allerdings nicht erwarten, denn damit kann diese Low Budget Produktion in keiner Phase aufwarten. Vielmehr wird man mit einer Story konfrontiert, die größtenteils recht interessant erzählt wird und auch wenn das Erzähltempo sich in überschaubaren Grenzen hält, kommt während des Geschehens keine Langeweile auf, was man getrost als Pluspunkt anführen kann.

Leider hat Regisseur David Winning seine Geschichte etwas zu vorhersehbar in Szene gesetzt, denn ziemlich schnell kann sich der Zuschauer denken, in welche Richtung das Geschehen läuft, so erfährt man auch recht zeitig, was es mit dem Sumpfmonster auf sich hat und wer dahinter steckt. Dadurch entsteht natürlich zu keiner Zeit so etwas wie echte Hochspannung, zu durchschaubar sind die Abläufe und Zusammenhänge, die sich einem präsentieren. Dennoch übt der Film eine gewisse Faszination auf den Betrachter aus, der trotz vorhersehbarem Plot gespannt die Szenerie verfolgt, in der immer mehr Menschen dem Monster zum Opfer fallen. Dies geschieht allerdings auf äusserst unspektakuläre Art und Weise, man sollte also keinerlei harte oder blutige Passagen erwarten, denn bis auf 2-3 kleinere Szenen wird in dieser Beziehung nichts geboten.

Kommen wir zum Monster selbst, das ehrlich gesagt eher belustigend als gefährlich erscheint, die Effekte sind nicht unbedingt die besten und so verleiht der "Swamp Devil" der Geschichte auch eine leicht trashige Note, die dem Gesamtbild allerdings ganz gut zu Gesicht steht. Auch die darstellerischen Leistungen sind für einen Film dieser Art vollkommen ausreichend, auch wenn man sicherlich keinen neuen Oscar-Anwärter zu Gesicht bekommt. Zwar gibt es auch hier einmal mehr einige recht unlogische Verhaltensweisen der Protagonisten zu sehen, aber irgenwie erwartet man das schon fast zwangsläufig in solchen Filmen, da einem ansonsten wirklich etwas fehlen würde.

Letztendlich ist "Swamp Devil" ganz sicher kein Genre-Beitrag, der besonders nachhaltig im Gedächtnis hängenbleiben wird, doch bietet der Film durchaus ansehnliche Unterhaltung für zwischendurch. Wer einen netten Mix aus Horror-und Fantasy zu schätzen weiss, der sollte ruhig zugreifen, denn es gibt genügend Genre-Kollegen, die weitaus schlechter unterhalten.

Fazit: Sicherlich erfüllt diese Werk keine höheren Ansprüche, bietet aber einen netten Genre-Mix, der größtenteils kurzweilig unterhalten kann. Natürlich muss man einige Abstriche machen, doch insgesamt gesehen offenbart sich ein Film auf gutem TV-Niveau, der jederzeit für einen gemütlichen Filme-Abend bestens geeignet ist. Mit etwas mehr Fantasie und einem höheren Budget hätte man sicherlich noch eine Menge mehr bewerkstelligen können, aber auch so ist eine Sichtung dieses Werkes nicht unbedingt vergeudete Zeit.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow

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