The Spirit
The Spirit
Sin City und 300 sind zwei äusserst beeindruckende Filme nach Vorlagen von Frank Miller (bei Sin City führte er auch Co-Regie) entstanden sind und allein schon durch ihre geniale Optik nachhaltig im Gedächtnis des Zuschauers hängenbleiben. Allerdings ist es gerade diese Optik die bei vorliegendem Film in der Art wie bei "Sin City" gewählt wurde, die es extrem erschwert, dieser Comicverfilmung etwas Positives abzugewinnen. Der künstliche Look kommt zu keiner Zeit so richtig zur Geltung und kann noch nicht einmal ansatzweise die Faszination auslösen, wie es bei "Sin City" der Fall war. Doch ganz generell handelt es sich bei The Spirit um einen gänzlich misslungenen Film, da kann auch die Tatsachen nichts dran ändern, das Stars wie Samuel L. Jackson, Eva Mendes oder Scarlett Johansson mit von der Partie sind. Denn in darstellerischer Hinsicht bekommt man absolute Schonkost serviert, allerdings gibt die äusserst albern umgesetzte Story auch nicht gerade viel her, als das die Akteure die Möglichkeit hätten, durch brillantes Schauspiel zu überzeugen.
Vollkommen überzeichnete Charaktere und eine schon als dümmlich zu bezeichnende Geschichte sorgen für recht wenig Unterhaltungswert, denn wer hier ein actiongeladenes Spektakel erwartet, der sieht sich dieser Hoffnung doch äusserst schnell beraubt, vielmehr wird man mit jeder Menge extrem platten Humor und dämlichen Dialogen gelangweilt, die dem Geschehen wohl so etwas wie Witz und Charme verleihen sollen, aber letztendlich genau das Gegenteil bewirken. Für mich galt bisher immer Dick Tracey als die schlechteste Comicverfilmung überhaupt, jedoch reiht sich vorliegendes Werk nahtlos an, denn schlechter und uninspirierter geht es kaum. Wenn man wenigstens einen gewissen Spannungsaufbau oder eine gelungene Grundstimmung erkennen könnte wäre das ja alles halb so schlimm und man könnte sogar über das fehlende Tempo in der Erzählweise hinwegschauen, jedoch wartet man leider ganzzeitig vergebens auf einen gelungenen Spannungsbogen und die vorhandene Grundstimmung wirkt größtenteils eher befremdlich, als das ein stimmiges Gesamtbild entstehen würde, an dem man sich erfreuen könnte.
Meiner Meinung nach hat sich Miller mit diesem Murks absolut keinen Gefallen getan und auch die Schauspieler dürften nicht unbedingt mit Stolz den Titel "The Spirit" in ihrer Filmografie stehen haben, handelt es sich doch um alles andere als ein Ruhmesblatt, mit dem man prahlen könnte. Das Furchtbarste aller offensichtlichen Defizite die dieser Film zu Hauf beinhaltet, ist aber ganz eindeutig die künstliche Optik, die so gar nicht zum tragen kommt und auch überhaupt nicht zu der teils grotesken Story passt. Wenn die Macher wenigstens ein temporeiches - und actionreiches Geschehen präsentieren würden, witzige Dialoge und eine dreckige Atmosphäre geschaffen hätten, dann würde es vielleicht etwas anders aussehen, aber in diesem platten und vollkommen witzlosen Stenario ist der optische Look viel eher als ein großer Fremdkörper anzusehen, an dem man als Betrachter keinerlei Freude hat.
"The Spirit" ist letztendlich ein zutiefst sinnbefreiter Film, den sich Frank Miller auch durchaus hätte sparen können. Obwohl ich eigentlich immer sehr gerne Comicverfilmungen sehe, ist dieses doch das mit Abstand dümmlichste Filmchen, das in den letzten jahren auf den Markt gekommen ist. Selbst eingefleischte Fans dürften kaum Begeisterung für diesen Müll entfachen können, der weder innovativ, überraschend oder unterhaltsam daherkommt, sondern den Zuschauer lediglich konstant mit einem extrem langweiligem Plot konfrontiert, der aber auch so gar nichts zu bieten hat, was nachhaltig im Gedächtnis hängenbleibt. Lediglich Freunde einer langatmigen und actionlosen Story und vollkommen überzeichneter wie auch dämlicher Charaktere könnten diesem abstrusen Machwerk eventuell etwas abgewinnen.
Fazit: Sorry Herr Miller, aber dieser Schuß ging ganz eindeutig nach hinten los. Die Sin City Optik funktioniert nun nicht jedes mal automatisch, man braucht auch die passende Geschichte dazu. Und das dies in vorliegendem Film eindeutig nicht der Fall ist, merkt man von der ersten bis zur letzten Minute. Hinzu kommt noch erschwerend der Aspekt, das man hier ganz eindeutig Humor und übertriebene Albernheit miteinander verwechselt hat, was den Film auch nicht unbedingt aufwertet.
Kommentare
Zitat: Würde ich mal überarbeiten...
Harantor sagt: ist geschehen und korrigiert
Aber Geschmäcker sind ja verschieden.
The Spirit erspare ich mir da gerne.