Beyond the Veil (1) Die Seánce
Düster geht es zu, in der neuen Serie von Maritim. Das Dortmunder Label beschreitet mit Beyond the Veil keine neuen Wege, sondern liefert eine neue Geschichte mit den altbekannten Genres. Das Feld des Krimi wird hier ansatzweise bedient, vor allem aber der Gruselbereich. Was da bei der Seánce geschieht ist schon sehr phantastisch und unheimlich. Diese Folge zeichnet sich vor allem durch die unheimlichen Szenen aus. Atmospärisch dicht möchte sich sie bezeichnen, obwohl ich in keiner Sekunde das Gefühl hatte, einem Hörspiel unserer Zeit zu lauschen. All zu dumpf klingt der Ton, und die Musik, die Sounds und Geräusche sind derart spärlich und leise eingespielt, wie man das eigentlich nur aus Hörspielen der 70er Jahre kennt. Und so ähnlich klingt auch dieser erste Teil. Zugegeben sorgt das auch für einen gewissen Charme, und so mancher Hörspielfan wird sich in alte Zeiten zurück versetzt vorkommen, doch jeden Gruselgeschmack dürfte die Serie nicht treffen.
Die Handlung selbst hat mich bisher nicht vom Hocker gehauen, sondern eher gelangweilt. Der Einstieg war zwar ganz gut: Der Reporter interviewt den alten Mann im Heim, der dann die Seánce beschreibt. Doch spätestens danach lahmt die ganze Geschichte etwas. Die Erzählungen wirken etwas müde. Auch wenn dieser Greis viel zu erzählen hat. Ich denke jedoch, dass man dies wohlwollend betrachten muss, da es sich um die erste Folge handelt. Und da es sich um eine Serie handelt, die weiter erzählt wird, kann noch viel passieren, und man benötigte den ersten Teil quasi um die Figuren aufzubauen. Zwar könnte man das phantasievoller machen, aber nicht immer gelingt das auf Anhieb.
Die Sprecher sind ein weiterer Pluspunkt dieses Hörspiels. Lutz Riedel erlebt man als Erzähler. Mal eine ganz andere Seite von Butler Parker. Jürgen Kluckert spielt den Tattergreis sehr schön grantig, und wenn es auch unglaubhaft ist, dass sich so ein alter Mensch benimmt, ist es dennoch spaßig ihn anzuhören. Eine Art unfreiwilliger Humor. Mit Andreas Fröhlich, Reent Reins, Udo Schenk und Stephan Schwartz hat man einige weitere Stars an Bord.
Das Cover - nun da hat sich Maritim bisher nie mit Ruhm bekleckert. Eine Ausnahme dürfte die Holmes und Preston Aberdeen-Reihe sein. Doch sonst bediente man sicher eher bescheidener Mittel. Und das die Cover nicht immer passten zur Story, auch daran hatte man sich gewöhnt. Das Artwork für diese Serie hingegen ist alles andere als modern oder gar schön. Ich finde es eher abschreckend und zum Kauf ermutigt es nicht gerade.
Fazit: Dröge Handlung mit einigen Höhepunkten zu Beginn. Glänzende und toll agierende Sprecher, einige unheimliche Szenen, recht düster im Gesamtpaket.