Dan Shockers Larry Brent - Zombie-Insekten
Dan Shockers Larry Brent
Zombie-Insekten
von Christian Montillon
Zombie-Insekten
von Christian Montillon
Fernab von jeder Neuausrichtung wird hier ein Roman vorgelegt, der in der besten Tradition der so erfolgreichen Heftroman-Serie zu Papier gebracht wurde. Es fehlen in diesem Abenteuer zwar X-GIRL-C alias Morna Ulbrandson und X-RAY-7 alias Iwan Kunaritschew, aber diese beiden Protagonisten werden durch die Chinesin Su Hang alias X-GIRL-G ohne Probleme wettgemacht. Auch der Wortwitz zwischen Larry Brent und Su Hang kommt nicht zu kurz, sodass sich doch der eine oder andere Schmunzler auf die Wangen zaubert, wenn der »alte« Schwerenöter wiederum seinen Charme versprüht, aber eben von seiner Kollegin nett, jedoch konsequent abgeblockt wird.
Was bei C. M.s erstem Roman dieser Reihe (Marmortod) noch zu kurz kam, wird hier ordentlich vertieft: die Charakterisierung und Gefühlsschilderung der Nebencharaktere. Auch hier erreicht der Autor die Dimension seines Vorgängers, das heißt, C. M. hat seine Hausaufgaben in diesem Punkt ordentlich gemacht. Und man kann auch mit der weiblichen Protagonistin Danielle White mitleiden, mitzittern, sich mitfürchten ob des Horrors, dem sie ausgesetzt wird, nachdem ihr Freund, der sie in einem normalerweise geschlossenen Park vernaschen wollte, von den Zombie-Insekten kaltblütig ermordet wurde, weil er »unbrauchbar« war. Ebenso mit dem jungen Ehepaar John und Sally Gordon, die mit dem größten Horror ihres Lebens konfrontiert werden. Einziges Manko ist hierbei, dass diesen »Nebenschauplätzen« diesmal beinahe zu viel Platz eingeräumt wurde, aber nichtsdestotrotz erhält hiermit die Story eine weitaus größere Tiefe als z. B. »Marmortod«.
Aber auch der Clou mit Sheriff Anthony Bertram, der mit dem Wiener Kommissar Sachtler befreundet ist, mit dem Larry Brent schon einige Fälle gemeinsam gelöst hat, ermöglicht es C. M. hervorragend, in wenigen Sätzen wieder einen Bezug zu den Heftromanen herzustellen respektive zu den »historischen« Abenteuern Larrys, die ja doch schon einige Jahrzehnte früher stattfanden. Aber wie das eben so ist bei dieser Gattung von Serienhelden: sie altern nicht. Aber Hand aufs Herz: Wer will schon einen Rentner namens Larry Brent in durch Alzheimer, Parkinson und/oder Rheuma beeinflusste Aktionen erleben? Also, lassen wir das mit dem natürlichen Alterungsprozess mal außen vor und nehmen wir die Historie als vor Kurzem passiert in Kauf. Dies gelingt um so leichter, als in diesem Roman wohltuend auf den übermäßigen Einsatz von Handys verzichtet wird (außer bei der Peilung vom Aufenthaltsort des Oberschurken). So kommunizieren die PSA-Agenten immer noch nostalgieheischend mittels ihrer Weltkugel mit X-RAY-1 und den Computern der PSA.
Die Polizeiarbeit von Larry Brent und Su Hang wird gut aufgebaut beschrieben, sodass es ziemlich glaubhaft herüberkommt, wie sie dem neuen Super-Gegner der PSA, Richard Pertal, wiederum auf die Schliche kommen. Dieser größenwahnsinnige Wissenschaftler hat sich aber keinen Geringeren als einen der früheren Hauptgegner der PSA, nämlich Dr. Tschang Fu, der eigentlich tot sein sollte, aber unter der Mitwirkung einer weiteren Gegnerin der PSA aus früheren Jahren, Dr. X, uns Lesern zu unheilvollem Leben erhalten geblieben ist. Gut so! Es schadet sicher nicht, wenn Figuren aus den Heftromanen wiederum zu Ehren kommen bzw. wenn von Dan Shocker selbst nicht abgeschlossene Handlungsstränge in dieser Buchreihe zu einem richtigen Ende geführt werden.
Ein leichtes Problem meines Erachtens in diesem Roman ist die Zeitabfolge. So verbringt Danielle White doch ein paar Tage bei den Zombie-Insekten, bevor sie ihrem grausamen Schicksal zugeführt wird, während das Geschehen mit Larry Brent und Su Hang an einem Nachmittag und Abend abläuft. Hier hätte ein bisschen mehr auf diesen Aspekt geachtet werden können, aber dem Gesamteindruck des Romans tut dies keinen Abbruch.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Länge des Romans, der mit knapp 150 Seiten nicht gerade gewaltig ist. Dieser vorliegende Roman hätte ruhig noch um etliche Seiten länger ausfallen können, so spannend, wie er geschrieben wurde. Dafür wird der Leser wiederum mit einer Kurzgeschichte aus dem Jahre 1960 belohnt, die somit zu Beginn von Jürgen Grasmücks SF-Karriere geschrieben wurde. Die Story lässt bereits deutlich Dan Shockers spezielle Handschrift erkennen.
Fazit: Ein spannend geschriebener Roman, der sich leicht lesen lässt, da man mit den Figuren des Romans mitleben und mitfühlen kann, was dem Plot nur guttut. Somit kommt auf diesen knapp 150 Seiten des Buches keine Langeweile auf, wird doch die Spannung der Story kontinuierlich nach oben geschraubt bis zum Showdown, in dem es für die PSA-Agenten beinahe zur Katastrophe kommt, wenn da nicht ... aber so weit will ich nicht vorgreifen! Jedenfalls erweist sich Richard Pertal einmal mehr als ein zäher Gegner der PSA, der X-RAY-1 am Ende noch ankündigt, dass nun aber Schluss mit lustig sei! Und wenn man dem Nachwort des Autors Glauben schenken darf und warum sollte man dies nicht können? dann gibt es in wenigen Monaten ein Wiedersehen mit Richard Pertal und Dr. Tschang Fu unter der Federführung von Susanne Wilhelm nach einem Exposé von Christian Montillon selbst. Was soll denn da noch schiefgehen?
Ein sehr gruseliges Titelbild, das Herr Lonati-Sieber noch höchstpersönlich nach Angaben von Dan Shocker in den Achtzigerjahren gemalt hat, aber die Story eben nicht mehr verwirklicht werden konnte, weil der Pabel-Verlag die Serie damals ohne wirklich zwingenden Grund einstellte. Der halbskelettierte Kopf links im Vordergrund wirkt überaus unheimlich, ebenso die zwei Gestalten, die den gefangen genommenen Mann fortschaffen. Die anderen vier Monster hingegen, die die Frau, die wohl Danielle White darstellen soll, eskortieren, wirken eher etwas komisch auf mich. Die beiden links und rechts, die hinter der Frau gehen, haben ihre (lüsternen) Blicke wohl mehr im tiefen Ausschnitt ihres Kleides hängen als sonst wo. Was das Drudenfuß-Symbol auf der Stirn der Monster bedeuten soll, entzieht sich meiner Kenntnis, denn dieses kommt im Roman überhaupt nicht vor. Kleines Detail am Rande: Ich frage mich immer wieder, wie diese Zombies mit dem Oberkiefer allein wirkungsvoll zubeißen können sollen, aber auch das soll die Gesamtwirkung des Titelbildes nicht schmälern. Auch die orange Hintergrundfarbe unterstreicht das Unheimliche des Geschehens sehr gut und passt somit hervorragend zum Gesamteindruck des Titelbildes. Die übrige Aufmachung mit der Geisterhand vorne und auf dem Buchrücken mit durchlaufender Nummerierung erfreut des Sammlers Herz, denn so macht sich die Buchserie auch recht gut im Bücherregal.
Was bei C. M.s erstem Roman dieser Reihe (Marmortod) noch zu kurz kam, wird hier ordentlich vertieft: die Charakterisierung und Gefühlsschilderung der Nebencharaktere. Auch hier erreicht der Autor die Dimension seines Vorgängers, das heißt, C. M. hat seine Hausaufgaben in diesem Punkt ordentlich gemacht. Und man kann auch mit der weiblichen Protagonistin Danielle White mitleiden, mitzittern, sich mitfürchten ob des Horrors, dem sie ausgesetzt wird, nachdem ihr Freund, der sie in einem normalerweise geschlossenen Park vernaschen wollte, von den Zombie-Insekten kaltblütig ermordet wurde, weil er »unbrauchbar« war. Ebenso mit dem jungen Ehepaar John und Sally Gordon, die mit dem größten Horror ihres Lebens konfrontiert werden. Einziges Manko ist hierbei, dass diesen »Nebenschauplätzen« diesmal beinahe zu viel Platz eingeräumt wurde, aber nichtsdestotrotz erhält hiermit die Story eine weitaus größere Tiefe als z. B. »Marmortod«.
Aber auch der Clou mit Sheriff Anthony Bertram, der mit dem Wiener Kommissar Sachtler befreundet ist, mit dem Larry Brent schon einige Fälle gemeinsam gelöst hat, ermöglicht es C. M. hervorragend, in wenigen Sätzen wieder einen Bezug zu den Heftromanen herzustellen respektive zu den »historischen« Abenteuern Larrys, die ja doch schon einige Jahrzehnte früher stattfanden. Aber wie das eben so ist bei dieser Gattung von Serienhelden: sie altern nicht. Aber Hand aufs Herz: Wer will schon einen Rentner namens Larry Brent in durch Alzheimer, Parkinson und/oder Rheuma beeinflusste Aktionen erleben? Also, lassen wir das mit dem natürlichen Alterungsprozess mal außen vor und nehmen wir die Historie als vor Kurzem passiert in Kauf. Dies gelingt um so leichter, als in diesem Roman wohltuend auf den übermäßigen Einsatz von Handys verzichtet wird (außer bei der Peilung vom Aufenthaltsort des Oberschurken). So kommunizieren die PSA-Agenten immer noch nostalgieheischend mittels ihrer Weltkugel mit X-RAY-1 und den Computern der PSA.
Die Polizeiarbeit von Larry Brent und Su Hang wird gut aufgebaut beschrieben, sodass es ziemlich glaubhaft herüberkommt, wie sie dem neuen Super-Gegner der PSA, Richard Pertal, wiederum auf die Schliche kommen. Dieser größenwahnsinnige Wissenschaftler hat sich aber keinen Geringeren als einen der früheren Hauptgegner der PSA, nämlich Dr. Tschang Fu, der eigentlich tot sein sollte, aber unter der Mitwirkung einer weiteren Gegnerin der PSA aus früheren Jahren, Dr. X, uns Lesern zu unheilvollem Leben erhalten geblieben ist. Gut so! Es schadet sicher nicht, wenn Figuren aus den Heftromanen wiederum zu Ehren kommen bzw. wenn von Dan Shocker selbst nicht abgeschlossene Handlungsstränge in dieser Buchreihe zu einem richtigen Ende geführt werden.
Ein leichtes Problem meines Erachtens in diesem Roman ist die Zeitabfolge. So verbringt Danielle White doch ein paar Tage bei den Zombie-Insekten, bevor sie ihrem grausamen Schicksal zugeführt wird, während das Geschehen mit Larry Brent und Su Hang an einem Nachmittag und Abend abläuft. Hier hätte ein bisschen mehr auf diesen Aspekt geachtet werden können, aber dem Gesamteindruck des Romans tut dies keinen Abbruch.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Länge des Romans, der mit knapp 150 Seiten nicht gerade gewaltig ist. Dieser vorliegende Roman hätte ruhig noch um etliche Seiten länger ausfallen können, so spannend, wie er geschrieben wurde. Dafür wird der Leser wiederum mit einer Kurzgeschichte aus dem Jahre 1960 belohnt, die somit zu Beginn von Jürgen Grasmücks SF-Karriere geschrieben wurde. Die Story lässt bereits deutlich Dan Shockers spezielle Handschrift erkennen.
Fazit: Ein spannend geschriebener Roman, der sich leicht lesen lässt, da man mit den Figuren des Romans mitleben und mitfühlen kann, was dem Plot nur guttut. Somit kommt auf diesen knapp 150 Seiten des Buches keine Langeweile auf, wird doch die Spannung der Story kontinuierlich nach oben geschraubt bis zum Showdown, in dem es für die PSA-Agenten beinahe zur Katastrophe kommt, wenn da nicht ... aber so weit will ich nicht vorgreifen! Jedenfalls erweist sich Richard Pertal einmal mehr als ein zäher Gegner der PSA, der X-RAY-1 am Ende noch ankündigt, dass nun aber Schluss mit lustig sei! Und wenn man dem Nachwort des Autors Glauben schenken darf und warum sollte man dies nicht können? dann gibt es in wenigen Monaten ein Wiedersehen mit Richard Pertal und Dr. Tschang Fu unter der Federführung von Susanne Wilhelm nach einem Exposé von Christian Montillon selbst. Was soll denn da noch schiefgehen?
Ein sehr gruseliges Titelbild, das Herr Lonati-Sieber noch höchstpersönlich nach Angaben von Dan Shocker in den Achtzigerjahren gemalt hat, aber die Story eben nicht mehr verwirklicht werden konnte, weil der Pabel-Verlag die Serie damals ohne wirklich zwingenden Grund einstellte. Der halbskelettierte Kopf links im Vordergrund wirkt überaus unheimlich, ebenso die zwei Gestalten, die den gefangen genommenen Mann fortschaffen. Die anderen vier Monster hingegen, die die Frau, die wohl Danielle White darstellen soll, eskortieren, wirken eher etwas komisch auf mich. Die beiden links und rechts, die hinter der Frau gehen, haben ihre (lüsternen) Blicke wohl mehr im tiefen Ausschnitt ihres Kleides hängen als sonst wo. Was das Drudenfuß-Symbol auf der Stirn der Monster bedeuten soll, entzieht sich meiner Kenntnis, denn dieses kommt im Roman überhaupt nicht vor. Kleines Detail am Rande: Ich frage mich immer wieder, wie diese Zombies mit dem Oberkiefer allein wirkungsvoll zubeißen können sollen, aber auch das soll die Gesamtwirkung des Titelbildes nicht schmälern. Auch die orange Hintergrundfarbe unterstreicht das Unheimliche des Geschehens sehr gut und passt somit hervorragend zum Gesamteindruck des Titelbildes. Die übrige Aufmachung mit der Geisterhand vorne und auf dem Buchrücken mit durchlaufender Nummerierung erfreut des Sammlers Herz, denn so macht sich die Buchserie auch recht gut im Bücherregal.
Kommentare
Kommen wir nun zu den negativen Aspekten des Romans. Negativ nicht im eigentlichen Sinne. Gefallen hat mir nicht, dass sich Dr. Tschang Fu mit Richard Pertal verbündet hat. Im Silber Grusel Krimi 306: Dr. Tschang Fu der Unheimliche kehrt zurück, verbündet sich Dr. Tschang Fu mit Dr. X. Auf diesem Höhe punkt wurde die Larry Brent Serie damals aus dem Silber Grusel Krimi ausgekoppelt und als eigenständige Serie gestartet. Leider nicht als Fortsetzung, sondern der Verlag fing wieder von vorne an. Es sollten Jahre vergehen, bis man endlich an dem Punkt angelangt war, an dem die Serie dann richtig weitergeführt werden sollte. Leider wurde sie dann eingestellt und als Fan erfuhr ich dann nie mehr, was aus dieser Partnerschaft geworden war. Nun hätte sich endlich die Möglichkeit geboten, näher auf diese Partnerschaft einzugehen. Und was macht Christian dann? Er ignoriert einfach Dr. X und führt dann seinen eigenen, neuen Supergegner als Partner von Dr. Tschang Fu ein. Finde ich nicht so gut, schliesslich will ich ja als Altleser wissen, wie es weitergeht mit Dr. X und Dr. Tschang Fu. Ich fand es ganz und gar nicht gut, einen neuen Gegner zu erschaffen, denn man hat ja noch einige alte Gegner übrig. Ich kann mir das nur so erklären, dass man versucht, neue Leser zu gewinnen, die sich nicht mit der alten Serie auskennen. Dabei stösst man aber die Altleser vor den Kopf.
Der nächste Roman: Parasitentod ist wieder von Susanne Wilhelm geschrieben, die mit Gargoyle einen sehr guten Roman abgeliefert hatte. Mal sehen, ob ihr das auch ein zweites Mal gelingt.
Aber mich freut, dass es überhaupt noch Leute gibt, die wisssen, wie das damals war
Inzwischen sollte jeder wissen, dass ich ein wirklich großer Dan Shocker-Fan bin, der seinen ersten SGK las, der gleichzeitig der letzte Roman dieser Reihe war: Die Horror-Maschine (schätze so um 1973/74 herum). Ab November 1974 war ich an MACABROS dran (#11 ff). Zwischenzeitlich war es mal weniger, aber Macabros war meine Serie; ich habe auch alle Heftromane zu Hause (natürlich auch z. T. mehrmals gelesen). Ich war richtig böse damals, als Dan Shocker mit #125 die Serie einstellte.
Aber auch Larry Brent-Romane habe ich jede Menge gekauft und gelesen - und eins kann ich euch und allen anderen Lesern schon mit auf den Weg geben: Eine Smith & Wesson-Laser gab und gibt es bis heute nicht; ergo war und ist das eine Wunderwaffe! Und somit hat Larry Brent (und alle anderen PSA-Agenten und -Agentinnen) beinahe alle seine Gegner mit eben dieser Wunderwaffe erledigt! Wer das bestreitet, hat meiner Meinung nach entweder niemals einen Larry Brent-Roman gelesen oder absolut keine Ahnung von Waffentechnik!
Und ob andere Romanhelden Amulette, Wunderkreuze und Dämonenpeitsche verwendeten, bleibt sich vollkommen egal; bei Larry Brent und Co. waren es eben die Smith & Wesson-Laser-Waffen. Für die Dämonen und Geister reihum kam es auf dasselbe raus: Sie hatten einfach kaum eine Chance gegen eben diese Wunderwaffen. Dan Shocker wurde früher des Öfteren gerade ob dieser Wunderwaffen auch erheblich kritisiert, aber was sollte er seinen Helden sonst anbieten? Alle anderen Hilfsmittel (siehe oben) waren ja bereits vergeben ...
Da beißt keine Maus einen Faden ab. Das kann in über 190 Romanheften jederzeit nachgelesen werden. Und wer keine Romanhefte zur Verfügung hat, der kann gut und gerne beim Blitz-Verlag die Paperbacks zwecks Studiums meiner Aussagen bestellen. Und das sei auch noch angemerkt: Die Smith & Wesson-Laser ist keine Erfindung der neuen Larry Brent-Hardcovers.
Also, bleibt bitte am Boden und macht nicht die (Geister)pferde scheu; wer weiß, wo sich Larry Brent gerade herumtreibt, um uns davor zu beschützen ...
Aber es nicht die ultimative Waffe wie Zamorra Amulett und Sinclairs Kreuz, die durch bloßes Herumzeigen wirkt. Sie ist gegen diese magischen Waffen, die die Hölle aus den Angeln heben erfrischend 'normal'.
Schon richtig, Harantor, dass die Laserwaffe nicht mit den Super-Kreuzen etc. vergleichbar ist. Aber nichtsdestotrotz gibt es bis dato keine echte Laserwaffe dieses Formats. Und das Argument mit der SF zieht nicht ganz, denn die Menschheit ist im Weltall bis jetzt offiziell nur bis auf den Mond gelangt (was auch nicht endgültig jeder glauben will). Also ist und bleibt die Smith & Wesson-Laser eine erfundene Wunderwaffe, ob man das will oder nicht, was ja wohl auch für die gesamte Science-Fiction-Literatur ebenfalls gilt.
Natürlich hat Dan Shocker sie möglichst sporadisch eingesetzt, ebenso wie er mit den einzelnen Agenten oft recht sporadisch umgegangen ist, damit es nicht so ein Gedränge von PSA-Agenten pro Romanheft gegeben hat, wie dies bei anderen Serien üblich zu sein scheint (damit wie in einer Daily-Soap jeder und jede seinen und ihren Mini-Auftritt zumindest hat). So ein Szenario hat Dan Shocker gottlob stets vermieden. Das allein zeichnet ihn schon aus.
#7 G. Walt
Klar war Larry Brent zuerst da, aber bis weit in die Siebzigerjahre gab es auch kein Leserforum oder dergleichen. Und gescholten wurde er ja auch zumeist in anderen Leserbriefseiten, eigentlich kaum bei Dan Shockers Fans (erst gegen Mitte der Achtzigerjahre mehrte sich das, meine ich). Eine häufige Veröffentlichung solcher Leserbriefe hat der Meister m. E. eher vermieden, wohl auch, weil er a) wenige negative Zuschriften erhalten hat und b) er solche lieber nicht auf seiner kurzen Leserbriefseite veröffentlichen wollte, würde ich mal meinen (und wozu sollte er sich seine eigenen Serien durch gewisse notorische Nörgler schlechtmachen lassen?).
Wie du richtig anmerkst, war die Laserwaffe oft unwirksam, wohl aus den oben angeführten Gründen. Dan Shocker wusste eben, dass ein Zuviel an immer gleichen Vernichtungsmethoden langweilig ist und eintönig wirkt - ein Umstand, der den damals meisten anderen bzw. heutigen Autoren egal zu sein scheint (wie ich auch aus vielen Lesermeinungen anderer Serien entnehmen kann).
Aber eine Wunderwaffe ist und bleibt sie, ob SF-angelehnt oder sporadisch eingesetzt, bleibt sich egal.
Die Serie ist eine Symbiose von SF und Horror auf der Basis des Krimiheftes. Aber SF und Horror fanden sich oft in den Romanen. Und eben auch in der Symbolik der Wunderwaffe (Laser) und des ultimativen Bösewichts (Satanas) der Serie.
Genau, das finde ich auch.
Der Unterschied ist nur, diese Laserwaffe kann nur das eine und hat auch schon mal nicht funktioniert wie es eben Waffen im richtigen Leben auch tun. Eine Waffe die daher eher der SF entlehnt ist, unterscheidet sich daher von der Realität in dem, was sie abfeuert. Wunderwaffen wie Amulette und dergleichen scheinen aber auf alles und jedes eine Antwort/Reaktion im Sinne des Helden zu haben und verleiten nunmal den Autor dazu (wenn er den Roman noch sinnig abschließen will), eben diese flott einzusetzen und alles lößt sich in wohlgefallen auf (keine Ladehemmung/kein Versagen wenn es eng wird). Hier reicht es einfach zu sagen, ES reagiert auf Dämonen oder das Böse und PENG hat der Gegner die Arschkarte, was für den Leser nicht immer schlüssig nachvollziehbar ist. Das was ich also als "Wunderwaffe" hier definiere ist in seiner Anwendung und Einsatzmöglichkeit recht schwammig ausgelegt. Den Unterschied müßte man ja zumindest noch auf die Reihe kriegen - oder?
Klar doch kriege ich diesen Unterschied auf die Reihe. Ist ja auch kein Problem. Du hast auch recht damit, dass Larrys Laserpistole nicht 1:1 mit all diesen Wunderkreuzen, Wundergemmen usw. gleichzusetzen ist. Das tue ich ja auch nicht. Ich habe auch nie ein Problem mit der Laserwaffe gehabt. Weil mir die anderen Wunderwaffen, z. B. bei John Sinclair und Professor Zamorra, zu einfach erschienen sind und diese tatsächlich in beinahe inflationärer Weise verwendet wurden, habe ich meistens nach einigen Heften damit aufgehört, diese Serien zu lesen. Und entsprechende Lesermeinungen haben mir immer wieder meine Meinung weiterhin bestätigt.
John Sinclair war in den ersten Romanen für mich noch interessant zu lesen, aber ab GK 50 herum war damit Schluss, denn da begann er der Übermensch zu werden - und alle Storys begannen sich auch zu gleichen. Das interessierte mich nicht mehr. Da war es bei Larry Brent und Björn Hellmark doch um einiges anders. Die unerschöpflich scheinende Fantasie Dan Shockers trug eben stets dazu bei, die Romane nicht ganz so stereotyp daherkommen zu lassen, was natürlich auch nicht immer gelang, aber doch in einem viel größeren Ausmaß als bei der Konkurrenz.
Das machte ja immer den gewaltigen Unterschied zwischen den "Helden" der Horrorszene der deutschen Gruselromane. Und eben auch der nicht zu häufige Einsatz der Laserwaffen, obwohl ich mich manchmal im Umkehrschluss auch des Öfteren fragte: Warum hat er diesen oder jenen Dämon nicht einfach logischerweise mit der Smith & Wesson-Laser gegrillt?
Aber Dan Shocker wusste eben, dass weniger oft mehr ist ...