Dan Shocker's Macabros 1 - Der Leichenorden von Itaron (Hardcover)
Der Leichenorden von Itaron
(RI-LA'RH - Oeuvre des Wahnsinns)
Dan Shocker's MACABROS 1
von Christian Montillon
Bezug: Zaubermond Verlag, Vahrenwinkelweg 63, 21075 Hamburg
255 Seiten / € 14,95 / März 2008
Zaubermond Verlag
Quo Vadis, Macabros?
Vom Zauberkreis zum Zaubermond führte sein Weg und der war lang. Fast ein Vierteljahrhundert nachdem die Erstauflage von Dan Shocker beendet wurde, kehrt Björn Hellmark nun in neuen Romanen wieder, die von Christian Montillon verfasst werden. Der bekennende Shocker-Fan hatte Skrupel, doch zu guter Letzt siegte die Lust an der Herausforderung, am Abenteuer MACABROS. Der Zaubermond Verlag legt nun die ersten beiden von Montillon verfassten Abenteuer vor. Die Monate des Wartens sind vorbei. Jetzt zählt es!
Hat die Reanimation geklappt oder scheitert Montillon grandios, oder versagt er gar kläglich?
Die Handlung beginnt kurze Zeit nach den Ereignissen, die 1983 Jürgen "Dan Shocker" Grasmück in Macabros 125 "Das Zauber-Pergament" schilderte, und in deren Verlauf Björn Hellmark die Dämonengöttin Rha-Ta-N'my besiegte.
Auf Marlos deuten sich Ereignisse an, die nicht sein dürften. Al Nafuur, Hellmarks Geistführer, weist ihm den Weg nach Itaron, der Welt des Augenblicks, um dort die Natur der Gefahr zu ergründen und sie zu bannen.
Zeitgleich spüren Rani Mahay und Danielle de Barteauliee einem Maler in Österreich nach, der das Sternenschloss des Toten Gottes malte. Zufall? Eher nein, denn ihm Modell zu stehen, ist nicht ungefährlich.
Von diesem Ausgangspunkt aus bricht Hellmark zu einer weiteren Odyssee in eine fremde Welt auf, eben Itaron.
Mehr will ich von der Handlung gar nicht verraten, um niemandem das Vergnügen zu nehmen, die beiden Romane "RI-LA'RH - Oeuvre des Wahnsinns" und "Der Leichenorden von Itaron" zu lesen.
Vergnügen?
Ja, es sei verraten: Christian Montillon ist nicht gescheitert, weder mit fliegenden Fahnen noch kläglich. Er hat es geschafft! Er hat Macabros neues Leben eingehaucht.
Montillon ist es gelungen, eine glaubwürdige, spannende und interessante Fortsetzung der von Dan Shocker 1983 eingestellten Serie zu schreiben. Dabei steigt er so ein, als wäre kein Vierteljahrhundert vergangen. Und es funktioniert. Sehr gut sogar. Neueinsteiger werden keine Schwierigkeiten haben, den neuen Abenteuern Björn Hellmarks und seiner Gefährten zu folgen. Montillon skizziert souverän die Ausgangslage, und schon ist man drin.
Montillon kommt dem Stil Shockers, von dem in seinen Werken ohnehin immer etwas zu finden ist, nahe, ohne ihn zu kopieren oder zu plagiieren. Er schafft es, Welten im Sinne Grasmücks zu erschaffen. Ihm gelingt es, parallele Handlungen im Diesseits und in fremden Dimensionen zu entwerfen, die auch aus der Feder des Meisters stammen könnten.
Dabei greift Montillon gekonnt auf den Serienkanon zurück, setzt das ein, was Shocker in den Siebzigern und Achtzigern in seinen Romanen aufbaute, ohne dass es zu einer simplen Nummernrevue verkommt. Nein, alles erfüllt seinen Zweck, dient der Geschichte und gibt dem Leser ein vertrautes Gefühl.
Es macht Spaß, wirklichen Spaß, dieses Buch zu lesen. Es gab Momente, da fühlte ich mich in die Siebzigerjahre zurückversetzt, wie ich voller Vorfreude Björn Hellmark auf seinem Weg durch die Dimensionen folgte, als ich jeden Macabros verschlang und selbst den nicht so gelungenen Romanen noch gute Seiten abgewinnen konnte (Ausnahme: einige Mirakel-Romane). Der Moment, wo Dan Shocker mich packte, wo er mich mitnahm in die Welten seiner Fantasie und ich darin aufging.
Ja, es lohnt, sich diese Bücher zu beschaffen. Christian Montillon kommt Dan Shocker so nahe, wie man Jürgen Grasmück nur nahekommen kann.
Die Mischung aus Nostalgie und Fortsetzung ist vollends gelungen. Christian Montillon hat sich - wie so oft - der gestellten Herausforderung würdig erwiesen und eröffnet Björn Hellmark neue Abenteuer und neue Welten, die er erkunden kann.
Vielleicht wird Hellmark ja doch noch, was Jürgen sich erträumt hat - der Mann der tausend Abenteuer.
Ich will mehr!
Aber eines ist geblieben. Es dauert immer viel zu lang bis zum nächsten Macabros ...
Kommentare
Hatte eigentlich die Hefte nochmal lesen wollen, um bei den Büchern überhaupt den Durchblick zu haben, aber dann kann man sich das ja schenken. Danke für diese Rezi!
Mal eine passende und einleuchtende Autorenwahl bei der Fortführung von was, da gibt es ja bei anderen Fortführungsprojekten anderer Klassiker teils IMHO sehr unpassende Autoren, finde ich.
Hmmm ... mal überlegen und eine vereinfachte Rechnung anstellen. 1.000 Abenteuer! 125 davon sind schon als Heft erschienen. Bleiben für die Buchausgabe noch 875 Abenteuer zu berichten.
Bei zwei Abenteuern pro Buch und vier Büchern pro Jahr, also acht Abenteuern im Jahr, muss Christian Montillon nur knappe 110 Jahre weiterschreiben und schon ist es vollbracht!
Also Christian: Ernähr dich gesund! Du hast noch viel zu tun!
bei deiner Berechnung fällt mir nur ein: Korinthen....
Ich finde es nämlich besser!
Das liegt bei mir aber wahrscheinlich daran, dass ich Macabros früher nicht gelesen habe und das erst jetzt tue. Und mit dreißig Jahren Abstand zum Erscheinen der Heftserie gefällt sie mir zwar gut, hat für mich aber nicht mehr den Reiz wie manch neue Serie von heute hat.