London to Brighton

 London To BrightonLondon to Brighton
(London to Brighton)
 
Genau 24 Stunden hat Derek Zeit, um Kelly und Joanne wieder aufzutreiben. Er war es, der die Londoner Straßen- Prostituierte und die kleine Ausreißerin zu seinem wichtigsten Kunden geschickt hatte. Der reiche Perversling mit den speziellen Wünschen hatte wieder einmal nach ganz jungem, unverbrauchten Fleisch verlangt. Und die 12-jährige Joanne brauchte dringend Geld.
Jetzt sind das Mädchen und ihre ungewöhnliche Beschützerin auf der Flucht. Und in 24 Stunden wird irgendjemand büßen für das, was geschehen ist...

Gleich mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm hat sich Regisseur Paul Andrew Williams an eine sehr brisante Thematik herangemacht, denn der Betrachter bekommt es hier mit Pädophilie und Kindesmissbrauch zu tun. Gerade in der heutigen zeit ist das sicherlich ein ganz aktuelles und sehr heisses Eisen, doch es ist ihm durch seine brillante Umsetzung gelungen, einen faszinierenden Einblick in die Materie zu gestatten, der jedoch auch gleichzeitig schockierend und teilweise abstossend ist.

Teilweise tun sich hier wahrlich Abgründe der menschlichen Seele auf, vor allem dann, wenn man sieht, wozu Leute bereit sind, nur um an Geld zu gelangen. So verhält es sich auch mit Zuhälter derek, der keinerlei Skrupel erkennen lässt, wenn es darum geht Kinder an reiche Perverse zu vermitteln, damit diese ihre abartigen Gelüste an diesen stillen können. Auf der anderen Seite gibt es die Prostituierte Kelly, die auch immer Geld braucht und ziemlich heruntergekommen erscheint, aber dennoch ein Gewissen hat und zur Beschützerin der kleinen Joanne wird.

Der dritte im Bunde ist der Sohn des reichen Perversen, der anscheinend Rache für den Tod seines Vaters verlangt, aber am Ende doch noch für eine große Überraschung gut ist, mit der man nicht unbedingt rechnen konnte. Und gerade die vielschichtigen Charaktere und ihre Darsteller sind die große Stärke dieses Films, von absoluten Sympathieträgern (Kelly und Joanne), bis hin zu Personen, die man richtiggehend abstossend findet und sogar hassen kann (Derek), ist hier eigentlich alles vertreten. Die Schauspieler sorgen durch ihre brillanten Leistungen dafür, ihren Figuren sehr viel Ausdruck und vor allem ein starkes Maß an Glaubwürdigkeit verleihen, was diesem Werk einen sehr glaubhaften und realitätsnahen Anstrich verleiht.

Die zweite große Stärke ist die Erzählweise der Geschichte, denn man erfährt nicht gleich zu Beginn, was eigentlich passiert ist. Der Film beginnt mit der Flucht von Kelly und Joanne und erst durch die eingefügten Rückblenden setzt sich hier alles wie in einem Puzzle zusammen, so das man erst ziemlich zum Ende hin die ganzen Ausmaße der Story erkennt. Zwar kann man vieles schon vorher erahnen, kann sich jedoch bis zum Ende nicht sicher sein, ob einen die eigenen Vermutungen nicht täuschen. So verhält es sich auch mit dem doch überraschendem Ende des Films, das man zwar ab einem gewissen Zeitpunkt vermutet, das aber trotzdem sehr überraschend ist, nachdem es eintritt.

Ob es sich nun bei "London to Brighton" um den besten britischen Film aller Zeiten handelt, wie manch einer behauptet, das vermag ich nicht zu beurteilen, aber auf jeden Fall ist es ein kompromissloser, realistischer und schockierender Film, der auch nachhaltig im Gedächtnis haften bleibt. Ein Film, den man gesehen haben sollte und den man nicht so schnell vergisst.

London to Brighton
(London to Brighton)
mit Lorraine Stanley, Georgia Groome, Johnny Harris, Nathan Constance, Sam Spruell, Alexander Morton, David Keeling, Jamie Kenna, Chloe Bale, Claudie Blakley, Tim Matthews, Louise Appel, Cat Meacher, Nick Ewans, James Beirman
Regie: Paul Andrew Williams
Drehbuch: Paul Andrew Williams
Kamera: Christopher Ross
Musik: Laura Rossi
FSK 16
Großbritannien / 2006

Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2.35:1 (16:9)
Laufzeit: 81 Minuten
Extras: Audiokommentar, Deleted Scenes, Beim Casting von Georgia Groome, Beim Dreh von London to Brighton, Fragen und Antworten, Alternatives Ende, Originaltrailer, Trailershow

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