Tsunami - Die Todeswelle

Tsunami - Die TodeswelleTsunami - Die Todeswelle
(Haeundae)
mit Ji-won Ha, Joong-Hoon Park, Jeong-hwa Eom, Kyung-gu Sol, Jae-ho Song, In-kwon Kim, Min-gi Lee, Ye-won Kang, Bo-geun Cheon, Ho-min Yeo, Jae-won Jeong, Ji-ho Park, Won-ik Lee, Jeong-gi Yu
Regie + Drehbuch: Je-gyun Yun
Kamera: Young-Ho Kim
Musik: Byung-woo Lee
FSK 16
Südkorea / 2009

Ein riesiger Tsunami rast mit 800 km/h auf den idyllischen Urlaubsstrand Busans zu, es bleiben nur noch 10 Minuten zur Evakuierung! Ein Entkommen scheint unmöglich... Durch die fliehende Menschenmenge bahnt sich Hwi Kim unbeirrt seinen Weg zu seiner kleinen Tochter. Währenddessen versucht Man-sik verzweifelt, seine große Liebe Yeon-hee vor den tosenden Wassermassen zu retten, und Rettungsschwimmer Hyeong-sik trifft eine dramatische Entscheidung auf hoher See...

 

In einer Zeit, in der Katastrophenfilme wieder einmal groß in Mode sind, liefert nun auch Südkorea mit Tsunami - Die Todeswelle seinen Beitrag zum Genre ab. Wer jetzt allerdings auf ein vollkommen ernstes Katastrophen-Szenario spekuliert, muss sich schon nach wenigen Minuten eines besseren belehren lassen, denn ziemlich schnell merkt man, das die Asiaten selbst bei einer solch ernsten Thematik nicht auf ihren eigenwilligen und gewöhnungsbedürftigen Humor verzichten wollten. So wird der Zuschauer erst einmal mit den für die Geschichte wichtigen Charakteren konfrontiert, von denen einige doch schon ziemlich skurril anmuten, was sich auf deren Person, wie auch auf die teilweise zur Schau gestellten Verhaltensweisen bezieht. Im ersten Drittel des Films kann man sich so auch kaum des Eindrucks erwehren, das man es vielmehr mit einer Art Komödie zu tun hat, als das einen hier noch eine Katastrophe bevorsteht. Die Frage muss gestattet sein, ob es unbedingt notwendig war, die Story mit dem teilweise albernen Humor zu versehen, der hier augenscheinlich zu Tage tritt, oder ob es nicht besser gewesen wäre, das Geschehen ganzzeitig mit der für diese Thematik notwendigen Ernsthaftigkeit zu bearbeiten.

Doch auch, wenn die humorige Seite des Szenarios eher fehl am Platz wirkt, bekommt man einen äusserst unterhaltsamen und vor allem auch im letzten Drittel sehr spannenden Film zu tun, der aber immer wieder durch scheinbar unfreiwillig entstehenden Humor untermalt wird, den man in gewisser Weise als störend empfindet. Bei gewissen Passagen ersteht dabei sogar der Eindruck, das hier eventuell eine neue Film-Gattung kreiert wurde, die man letztendlich als "Katastrophen-Komödie" bezeichnen könnte, denn nur selten entseht ein wirklich beklemmendes oder bedrohliches Gefühl, das Filme dieser Art ansonsten auszeichnet. Obwohl sich das jetzt alles eher nagativ anhört, handelt es sich hier keinesfalls um einen schlechten Film, denn es werden einige interessante Charakter-Studien einiger Figuren geboten und auch die Darstellung des Tsunamis ist gar nicht einmal so schlecht, wie man annehmen könnte. Allerdings sollte man keinesfalls die Ansprüche an die FX stellen, mit denen besipielsweise ein Film wie "2012" neue Dimensionen aufgezeigt hat, dagegen wirkt die hier dargestellte Tricktechnik doch eher etwas hausbacken.

Das größte Problem der Geschichte ist eigentlich, das sich selbst in den Phasen der dargestellten Katastrophe eigentlich nie so etwas wie echte Spannung einstellt, was auch im teilweise wenig authentischem Schauspiel der Darsteller begründet liegt, das nicht selten etwas zu theatralisch daherkommt und in unsinnigen Verhaltensweisen gipfelt, wobei man nur schwerlich ersehen kann, ob dies nicht sogar vollkommen beabsichtigt so dargestellt wurde. Ausserdem fällt es äusserst schwer, die meisten Charaktere ernst zu nehmen, da sie von Beginn an vielmehr durch komödiantisches Schauspiel auffallen. So fehlt es "Tsunami - Die Todeswelle" doch erheblich an ernsten Passagen, um als Katastrophenfilm gänzlich zu überzeugen, jedoch kann man dem Werk von Regisseur Je-gyun Yun einen recht hohen Unterhaltungswert keinesfalls absprechen.

Letztendlich sollte man von Beginn an wissen, auf welche Art Film man sich hier einlässt. Freunde des ernsthaften Katastrophenfilms könnten durchaus etwas enttäuscht sein, wer jedoch eine Kombination aus einer zerstörenden Naturgewalt und dem typischen-und teilweise überzogenem asiatischen Humor zu schätzen weiss, der kommt hier voll auf seine Kosten und wird im Endeffekt seine Erwartungen erfüllt sehen. Wenn man sich dann auch noch mit mittelmäßigen Effekten zufrieden gibt, dürfte ein äusserst kurzweiliges und bestens unterhaltendes Film-Erlebnis haben.


Fazit: "Tsunami - Die Todeswelle" ist ein Genre-Beitrag, der größtenteils etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, da es ihm ganz offensichtlich an der für diese Thematik notwendigen Ernsthaftigkeit fehlt. Wenn man jedoch die asiatischen Filme kennt, dann überrascht es einen nicht wirklich, das selbst hier der teils vollkommen überzogene Humor vorhanden ist, der insbesondere auf uns Europäer doch zumeist etwas befremdlich wirkt. Jedoch ist der Film vom reinen Unterhaltungswert durchaus zu empfehlen und dürfte so auch ohne Frage seine eigene Fan- Gemeinde finden.


Die DVD
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 103 Minuten
Extras: Making Of, CGI-Effects, Production Design

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