3. Halbzeit
Mittlerweile gibt es genügend erstklassige Filme, die sich mit der
Thematik der englischen Hooligan-Szene beschäftigen. Die meisten
strotzen dabei vor visueller Härte, so das man allein schon vpm Zusehen
fast körperliche Schmerzen verspürt. In vorliegendem Werk von Regisseur
Nick Love verhält sich das etwas anders, zwar gibt es auch hier einige
Passagen zu sehen in denen es zu körperlicher Gewalt kommt, jdoch ist
der Schwerpunkt der Geschichte doch vielmehr auf die Beziehung zwischen
dem jungen Dom und dem Anführer der Firma (Bex) gelegt. Im London der
80er Jahre fühlt sich der 17-Jährige Dom nämlich sehr stark zu dem
coolen Anführer der West Ham-Firma hingezogen und tut alles, um in die
Gruppe aufgenommen zu werden. Er erliegt der Faszination, die von dem
smarten und scheinbar absolut coolem Bex ausgeht, der im normalen Leben
ein erfolgreicher Immobilien-Makler ist, sich aber am Wochenende in
einen fanatischen Schläger verwandelt, der scheinbar eine ungeheure
Macht über seine Artgenossen besitzt.
Der Film arbeitet insbesondere die schon fast hündische Ergebenheit von Dom heraus, der einfach alles tut, um Bex in irgendeiner Art zu gefallen. Dabei tritt vor allem die naive Art der Verehrung in den Vordergrund, denn ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken wird hier in absoluter Ergebenheit alles getan, was der Chef der Firma anordnet. So folgt die gesamte Gruppe nahezu blind den Anordnungen ohne darüber nachzudenken. Das dies größtenteils aus purer Angst geschieht, erfährt man erst im Laufe der Zeit, denn die Vormachtsstellung von Bex ist fast ausschließlich auf Angst aufgebaut, da jeder einzelne ganz einfach Angst vor persönlichen Konsequenzen hat, wenn er dem Chef widersprechen würde. Gerade dieser Aspekt ist meiner Meinung nach äusserst wichtig für die Geschichte, die sich im Laufe der Zeit immer dramatischer entwickelt. So kommt auch insbesondere zum Ende hin der pure Fanatismus von Bex zum Vorschein, dem scheinbar alles vollkommen egal ist, nur die Firma scheint zu zählen.
Und an dieser Stelle kommt nun eine ganz neue Seite in den Film, den man in anderen Genre-Kollegen eher selten oder gar nicht zu sehen bekommt. Wenn ansonsten die Hooligan-Gruppen immer wie Pech und Schwefel zusammenhalten, so kommt es einem hier fast so vor, als wenn die Gruppe kurz vor dem Zusammenbrechen steht. Denn nachdem sie eine empfindliche Niederlage gegen eine konkurriererende Firma einstecken musste, bei der es ziemlich heftig zur Sache ging und auch Waffen zum Einsatz kamen, zieht bei einigen die Erkenntnis ein, was sie alles zu verlieren haben. Auch Dom merkt auf einmal, auf was er sich da eigentlich eingelassen hat und meldet Bex gegenüber Bedenken an, als dieser eine Racheaktion starten will. Doch schon im nächsten Moment muss er feststellen, das diese Bemerkungen im Keim erstickt werden, da der Anführer längst seinem eigenen Fanatismus erlegen ist, den man förmlich in seinen Augen sehen kann. Vorbei ist die Zeit der Bewunderung, die harte Realität hat dem jungen Dom die Augen geöffnet und rein gar nichts ist mehr von dem einst charismatischen Anführer der Gang zu sehen, zurückgeblieben ist lediglich ein Mann, der sein eigenes Leben aufs Spiel setzt und dem auch die gesundheit seiner Mitstreiter so ziemlich egal ist.
So kommt es dann am Ende auch so, wie es eigentlich nicht anders sein könnte, die beiden feindlichen Hooligan-Gruppen treffen in einem Kampf aufeinander, der ein tragisches Ende nimmt, das allerdings das einzig logische in diesem tollen Drama ist. Die Katastrophe ist praktisch vorprogrammiert und nicht jeder überlebt diesen Kampf. Nun sind die gezeigten Kämpfe zwar keineswegs so hart in Szene gesetzt worden, wie man es aus anderen ähnlich gelagerten Filmen her kennt, was ich persönlich aber gar nicht so vermisst habe, da die geschichte auch so genügend Intensität freisetzt und schon unter die Haut geht. Hinzu kommen wirklich ausgezeichnete Darsteller, die dem Ganzen eine äusserst authentische und glaubwürdiege Note verleihen. Insgesamt gesehen hat man es so mit einem überdurchschnittlich guten Film zu tun, der auch einmal eine etwas andere Sichtweise in eine altbekannte Thematik hineinbringt und seinen Focus nicht nur auf visuelle Härte setzt, sondern eindrucksvoll aufzeigt, wie man aus einer falschen Bewunderung heraus in Dinge hineinrutschen kann, dessen Konsequenzen man vor lauter Blindheit nicht erkennt.
Fazit: Mir persönlich hat "3. Halbzeit" wirklich sehr gut gefallen, weil sich der Film auch einmal von anderen Genre-Vertreter abhebt. Glaubwürdig wird dem Zuschauer vermittelt, das die englischen Firmen nicht lediglich aus Leuten bestehen, die aus reiner Überzeugeung dabei sind, hier treten auch Skrupel bei Mitgliedern auf und es gibt Bedenken gegen bestimmte Aktionen. Ansonsten werden die Hooligans eigentlich immer als primitive Schläger ohne Gewissen dargestellt, was in vorliegender Geschichte einmal etwas anders dargestellt wird. Denn selbst unter diesen leuten gibt es sicherlich genügend, die auch ein Gewissen haben, aber aus Angst vor persönlichen Konsequenzen zu Mitläufern mutieren die alles tun, was die Anführer verlangen, um nicht in den Focus derer Agressionen zu gelangen. Ich kann diesen Film jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen, denn es wird Unterhaltung geboten, die auch nachdenklich stimmt.
Der Film arbeitet insbesondere die schon fast hündische Ergebenheit von Dom heraus, der einfach alles tut, um Bex in irgendeiner Art zu gefallen. Dabei tritt vor allem die naive Art der Verehrung in den Vordergrund, denn ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken wird hier in absoluter Ergebenheit alles getan, was der Chef der Firma anordnet. So folgt die gesamte Gruppe nahezu blind den Anordnungen ohne darüber nachzudenken. Das dies größtenteils aus purer Angst geschieht, erfährt man erst im Laufe der Zeit, denn die Vormachtsstellung von Bex ist fast ausschließlich auf Angst aufgebaut, da jeder einzelne ganz einfach Angst vor persönlichen Konsequenzen hat, wenn er dem Chef widersprechen würde. Gerade dieser Aspekt ist meiner Meinung nach äusserst wichtig für die Geschichte, die sich im Laufe der Zeit immer dramatischer entwickelt. So kommt auch insbesondere zum Ende hin der pure Fanatismus von Bex zum Vorschein, dem scheinbar alles vollkommen egal ist, nur die Firma scheint zu zählen.
Und an dieser Stelle kommt nun eine ganz neue Seite in den Film, den man in anderen Genre-Kollegen eher selten oder gar nicht zu sehen bekommt. Wenn ansonsten die Hooligan-Gruppen immer wie Pech und Schwefel zusammenhalten, so kommt es einem hier fast so vor, als wenn die Gruppe kurz vor dem Zusammenbrechen steht. Denn nachdem sie eine empfindliche Niederlage gegen eine konkurriererende Firma einstecken musste, bei der es ziemlich heftig zur Sache ging und auch Waffen zum Einsatz kamen, zieht bei einigen die Erkenntnis ein, was sie alles zu verlieren haben. Auch Dom merkt auf einmal, auf was er sich da eigentlich eingelassen hat und meldet Bex gegenüber Bedenken an, als dieser eine Racheaktion starten will. Doch schon im nächsten Moment muss er feststellen, das diese Bemerkungen im Keim erstickt werden, da der Anführer längst seinem eigenen Fanatismus erlegen ist, den man förmlich in seinen Augen sehen kann. Vorbei ist die Zeit der Bewunderung, die harte Realität hat dem jungen Dom die Augen geöffnet und rein gar nichts ist mehr von dem einst charismatischen Anführer der Gang zu sehen, zurückgeblieben ist lediglich ein Mann, der sein eigenes Leben aufs Spiel setzt und dem auch die gesundheit seiner Mitstreiter so ziemlich egal ist.
So kommt es dann am Ende auch so, wie es eigentlich nicht anders sein könnte, die beiden feindlichen Hooligan-Gruppen treffen in einem Kampf aufeinander, der ein tragisches Ende nimmt, das allerdings das einzig logische in diesem tollen Drama ist. Die Katastrophe ist praktisch vorprogrammiert und nicht jeder überlebt diesen Kampf. Nun sind die gezeigten Kämpfe zwar keineswegs so hart in Szene gesetzt worden, wie man es aus anderen ähnlich gelagerten Filmen her kennt, was ich persönlich aber gar nicht so vermisst habe, da die geschichte auch so genügend Intensität freisetzt und schon unter die Haut geht. Hinzu kommen wirklich ausgezeichnete Darsteller, die dem Ganzen eine äusserst authentische und glaubwürdiege Note verleihen. Insgesamt gesehen hat man es so mit einem überdurchschnittlich guten Film zu tun, der auch einmal eine etwas andere Sichtweise in eine altbekannte Thematik hineinbringt und seinen Focus nicht nur auf visuelle Härte setzt, sondern eindrucksvoll aufzeigt, wie man aus einer falschen Bewunderung heraus in Dinge hineinrutschen kann, dessen Konsequenzen man vor lauter Blindheit nicht erkennt.
Fazit: Mir persönlich hat "3. Halbzeit" wirklich sehr gut gefallen, weil sich der Film auch einmal von anderen Genre-Vertreter abhebt. Glaubwürdig wird dem Zuschauer vermittelt, das die englischen Firmen nicht lediglich aus Leuten bestehen, die aus reiner Überzeugeung dabei sind, hier treten auch Skrupel bei Mitgliedern auf und es gibt Bedenken gegen bestimmte Aktionen. Ansonsten werden die Hooligans eigentlich immer als primitive Schläger ohne Gewissen dargestellt, was in vorliegender Geschichte einmal etwas anders dargestellt wird. Denn selbst unter diesen leuten gibt es sicherlich genügend, die auch ein Gewissen haben, aber aus Angst vor persönlichen Konsequenzen zu Mitläufern mutieren die alles tun, was die Anführer verlangen, um nicht in den Focus derer Agressionen zu gelangen. Ich kann diesen Film jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen, denn es wird Unterhaltung geboten, die auch nachdenklich stimmt.