Tekken

TekkenTekken
mit Jon Foo, Kelly Overton, Cary-Hiroyuki Tagawa, Darrin Dewitt Henson, Luke Goss, Mircea Monroe, Tamlyn Tomita, Candice Hillebrand, Marian Zapico, Gary Daniels, Lateef Crowder, Anton Kasabov, Ian Anthony Dale, Kiko Ellsworth
Regie: Dwight H. Little
Drehbuch: Alan B. McElroy
Kamera: Brian J. Reynolds
Musik: John Hunter
Keine Jugendfreigabe
Japan / USA / 2010

Im Jahr 2039 haben die Weltkriege die Menschheit nahezu ausgelöscht. Die Kontinente werden nicht mehr von Regierungen, sondern von mächtigen Konzernen wie dem Mishima Zaibatsu geleitet. Dessen Boss, Heihachi Mishima, ist Veranstalter von TEKKEN. Der größte Kampfsportwettbewerb soll die Massen bei Laune halten und verspricht dem Sieger ewige Anerkennung. Auch der rebellische Street Fighter Jin Kazama möchte daran teilnehmen. Seine Motivation: Blutige Rache an Heihachi, den er für den Tod seiner Mutter verantwortlich macht. Geplagt von seinen inneren Dämonen, bestreitet Jin das KING OF IRON FIST TOURNAMENT. Im Verlauf des Turniers offenbart sich ihm dabei die dunkle Seite des Mishima-Imperiums und er entdeckt ein geheimes Projekt, welches die Welt für immer verändern könnte.

Realverfilmungen berühmter Spiele haben ja schon fast prinzipiell einen äusserst schweren Stand bei den Fans, die fast logischerweise Vergleiche zwischen Spiel und Film anstellen. Darum bin ich auch ganz froh, das ich die Spiele überhaupt nicht kenne, denn so geht man doch vollkommen unbefangen an die Verfilmung heran und kann diese doch viel objektiver beurteilen. Die Meinungen zu Tekken gehen so auch schon fast logischerweise ziemlich auseinander, ein Phänomen, das man auch bei den Resident Evil Filmen beobachten konnte. Ob sich vorliegender Film nun stark an dem Game orientiert oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber der Film an sich offenbart eine Geschichte, die insbesondere in stillistischer Hinsicht ganz exzellent in Szene gesetzt wurde. Der futuristische Look der sich einem hier präsentiert, ist schon an sich ein Highlight eines Filmes, dem es an Höhepunkten nicht mangelt. Nun kann man zu Spieleverfilmungen stehen wie man will, aber "Tekken" ist auf jeden Fall ein actiongeladenes Spektakel, an dem vor allem Freunde der Martial Art Kunst ihre helle Freude haben dürften, denn werden doch erstklassige Kämpfe geboten, die auch in choreografischer Hinsicht einen absoluten Leckerbissen darstellen.

Doch neben den in Vielzahl vorhandenen Kampfszenen ist auch die Geschichte an sich sehr interessant, auch wenn man dabei keinerlei inhaltliche Tiefe erwarten sollte. Dennoch ist die Rahmenhandlung keineswegs so dünn, wie man es aus etlichen anderen Genre-Vertretern gewöhnt ist. Und so gewinnt das zu Beginn vielleicht vilemehr als Prügelfilm erscheinende Szenario im Laufe der Zeit doch etwas an Bedeutung, da einige Informationen preisgegeben werden, die dem Geschehen eine andere Wendung geben und insbesondere die Hauptfigur Jin in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Aus dem als Rächer angetretenen jungen Fighter wird so mit zunehmender Laufzeit ein regelrechter Held der immer mehr feststellen muss, das er längst nicht mehr allein für seine Rache kämpft, sondern für alle vom Konzern "Tekken" unterdrückten Menschen, die in ihm eine Art Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft sehen.

So präsentiert sich also eine Geschichte, die nicht ausschließlich durch die vorhandenen Action-Passagen vollends zu überzeugen weiss, es bietet sich sogar eine gewisse inhaltliche Tiefe an, die in etlichen Phasen des Filmes zum Ausdruck kommt. Das macht diese Produktion durchaus zu einem rundum gelungenem Filmerlebnis, das alles andere als eine sinnbefreite Prügel-Orgie darstellt, was nicht unbedingt oft in Filmen dieser Art der Fall ist. Dennoch sind natürlich die stattfindenden Kämpfe im Mittelpunkt des Geschehens und dürften für die größte Begeisterung bei den Fans sorgen, da hier stillistisch erstklassige Fights geboten werden, die zudem auch noch einen nicht gerade geringen Härtegrad beinhalten, der das Herz eines jeden Kampfsport-Fans höher schlagen lassen dürfte. Zudem präsentiert sich mit Jin (Jon Foo) ein Haupt-Charakter, der von der ersten Minute an jede Menge Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln kann. Sicherlich mag der ein oder andere den heroischen Aufbau seiner Person als etwas zu übertrieben ansehen, jedoch passt diese Charakterzeichnung nahezu perfekt in das actionreiche Geschehen.

Letztendlich handelt es sich bei "Tekken" ganz bestimmt um kein cineastisches Meisterwerk und vielleicht sind auch gerade die Gamer etwas enttäuscht von der Realverfilmung, jedoch bekommt man einen Film geboten, der insbesondere durch seine temporeiche Erzählweise und seinen futuristischen Look jede Menge Pluspunkte sammeln kann. Hinzu kommen die wirklich hervorragend in Szene gesetzten Fights, die auch in genügender Anzahl vorhanden sind und sich qualitativ auf einem recht hohen Level ansiedeln. Mir jedenfalls hat der Film jede Menge Spaß gemacht und ich fühlte mich ganzzeitig hervorragend und extrem kurzweilig unterhalten, so das ich eine bedenkenlose Empfehlung an alle Action-und Martial Art Fans aussprechen kann, die den kauf der DVD ganz sicher nicht bereuen werden.


Fazit: Ganz abgesehen von den diesem Film zugrunde liegendem Spiel bekommt man einen Film serviert, der jederzeit kurzweilige und actionreiche Unterhaltung bietet. Hinzu kommt die Tatsache, das auch die Rahmenhandlung keineswegs so dünn ist, wie man es eventuell erwartet hatte. Qualitativ hochwertige Kampf-Passagen und überzeugende Darsteller tun ihr Übriges, hier ein tolles Gesamtbild entstehen zu lassen, das im Endeffekt wirklich zu überzeugen weiss. Auch der futuristische Look des Szenarios ist glänzend gelungen und verleiht dem Geschehen einen gewissen SCI/FI Einschlag, der den gewonnenen Gesamteindruck nahezu perfekt abrundet.


Die DVD
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras: Interviews, Trailer

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