John Rambo

John Rambo (Rambo IV)John Rambo
(Rambo)

John Rambo führt ein zurückgezogenes Leben im Norden Thailands. An der Grenze des Landes zu Burma wütet allerdings schon seit sechzig Jahren der weltweit längste Bürgerkrieg: der Burmesen-Karen-Konflikt. Rambo, der in den Bergen lebt und seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf selbst gefangener, giftiger Schlangen verdient, hat das Kämpfen jedoch schon lange aufgegeben. Das ändert sich auch nicht, als Sanitäter, Rebellen und Flüchtlinge an ihm vorbei durch das vom Krieg zerrüttete Land ziehen. All dies soll sich aber ändern, als eine Gruppe von Missionaren auftaucht und den "Amerikanischen-Fluss-Führer" Rambo bittet, sie den Fluss hinauf zu einem Flüchtlingslager zu führen, da Tretminen die Reise dorthin zu gefährlich macht ...

Sie wollen den dort lebenden, verfolgten Bergstamm der Karen mit Medizin, Nahrungsmitteln und Bibeln versorgen. Zögernd willigt Rambo schließlich ein, sie und die anderen Helfer zu führen. Wochen später erfährt Rambo, dass die Missionare nicht vom Flüchtlingslager zurückgekehrt sind, sondern wohl in einem burmesischen Armee-Camp gefangen gehalten würden. Obgleich Rambos Abneigung gegen Gewalt noch immer allgegenwärtig ist, weiß er, dass seine Hilfe notwendig ist. Was dann folgt ist der Abstieg in die Hölle auf Erden.
 
Als ich davon hörte, dass Stallone seine beiden Kultreihen Rocky und Rambo um jeweils einen Teil erweitert, da war ich doch sehr skeptisch und dachte, dass er sich dadurch nur selbst schaden würde. Doch nach dem schon sehr gelungenen sechsten Teil der Rocky-Saga hat Stallone hier noch einmal einen draufgesetzt, denn dieser vierte Teil kann sich jederzeit sehen lassen.

Mit JOHN RAMBO ist es ihm gelungen, einer längst verschollenen Filmfigur neues Leben einzuhauchen. Ich hätte es ihm, ehrlich gesagt, in seinem Alter nicht mehr zugetraut, diese Rolle noch einmal zu verkörpern, aber ich muss sagen, dass es ihm sehr eindringlich gelungen ist. Lediglich im Gesicht sieht man Stallone ganz deutlich an, dass das Rad der Zeit auch vor ihm keinen Halt gemacht hat. Diverse Gesichtsoperationen tun ihr Übriges, dass man bei einem Blick in sein entstellt erscheinendes Gesicht einen leichten Schrecken erfahren kann.

Manch einer sieht in diesem Film sicherlich nur reines Gemetzel, aber ich finde, dass hier ein sehr harter, realistischer und kompromissloser Actionfilm entstanden ist, der in Sachen Härtegrad seinesgleichen sucht. Es gibt wirklich so manche Splatterszene, dass man unwillkürlich glaubt, man befände sich mitten in einem Horrorfilm. So ist es denn auch keine große Überraschung, dass John Rambo der mit weitem Abstand härteste Teil der Reihe ist, denn selbst eingefleischte Gorehounds werden hier keinerlei Grund zur Beanstandung finden und regelrecht begeistert sein.

Ich bin der Meinung, dass es bei diesem Film durchaus sinnvoll ist, auch diese Härte zu zeigen, denn dadurch wirkt er meiner Meinung nach nur realistischer und man bekommt einen Einblick in die Schrecken des Krieges, der sich hier abspielt. Dabei gehen einem die Massenmorde ganz schön unter die Haut und hinterlassen auch jede Menge Spuren auf der eigenen Seele, denn die Qualen der Bevölkerung in Burma, die von eigenen Landsleuten in Uniform auf sadistischste Art und Weise gequält und gefoltert werden, lassen den Zuschauer keinesfalls unberührt. Fast schon zwangsläufig stellt man sich dabei die Frage, wie viel sadistischer Anteil in einem Menschen stecken muss, der zu den hier in Szene gesetzten Gräueltaten fähig ist.

Stallone spielt die Rolle auch wieder in altgewohnter Art und Weise, nämlich ziemlich wortkarg und sich immer auf das Wesentliche beschränkend. Sicher ist es keine darstellerische Glanzleistung, um für den Oscar nominiert zu werden, aber für diesen Film ist es absolut perfekt. Zudem wusste man ja schon immer, dass Stallones Stärken nicht unbedingt in seinen schauspielerischen Fähigkeiten begründet sind, die schon immer ziemlich begrenzt waren. Auf jeden Fall kommt kein Action-Fan an diesem Film vorbei, der hart und extrem kompromisslos in Szene gesetzt wurde und einen äußerst hohen und sehr harten Action-Anteil beinhaltet.
 
Daten zur DVD

Darsteller: Sylvester Stallone, Julie Benz, Matthew Marsden, Graham McTavish, Reynaldo Gallegos, Jake La Botz, Tim Kang, Maung Maung Khin, Paul Schulze, Cameron Pearson, Thomas Peterson, Tony Skarberg
Regie: Sylvester Stallone
Drehbuch: Art Monterastelli / Sylvester Stallone
Kamera: Glen MacPherson
Musik: Brian Tyler
Keine Jugendfreigabe
Deutschland / USA / 2008

 

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