Robin Hood (2010)
Doch diese Hoffnungen sollte
man ziemlich schnell wieder verwerfen, da vorliegendes Werk noch nicht
einmal ansatzweise an die Klasse des mit 5 Oscars ausgezeichneten
"Gladiator" herankommt. Es handelt es sich insgesamt um einen auf jeden
Fall sehenswerten Film, bei dem insbesondere der Aspekt sehr wohlwollend
auffällt, dass man hier andere Wege gegangen ist und nicht zum
wiederholten Mal die immer gleiche Geschichte präsentiert. Vielmehr
erzählt Scott die fiktive Story, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass
Robin Hood zu der Legende wurde, als die er in unzähligen Verfilmungen
immer wieder dargestellt wird. So sorgt die Story-Line also durchaus für
jede Menge Interesse beim Zuschauer und das Geschehen wird auch
größtenteils recht spannend erzählt, doch fehlt es dem Szenario doch an
einigen wichtigen Dingen.
Am negativsten fällt dabei die Darstellung der meisten Charaktere ins Auge, denn bis auf die Figuren von Robin und Marian werden alle eher sehr oberflächlich gezeichnet, so das insbesondere ansonsten immer sehr wichtige Charaktere in den Verfilmungen über Robin Hood zu absoluten Statisten degradiert werden. Bruder Tuck, Will Scarlett, Little John oder auch der Sherriff von Nottingham wirken zwar auch in vorliegendem Film mit, jedoch haben diese Personen im Prinzip überhaupt keinen richtigen Stellenwert und vegetieren viel eher im Hintergrund vor sich hin. Sicher, es handelt sich hier um die Vorgeschichte, jedoch hätte man angesprochenen Charakteren durchaus etwas mehr Gewicht und sichtbare Präsenz verleihen können, denn das hätte den Ereignissen ganz sicher nicht geschadet. So aber ist die Figur des Robin fast schon omnipräsent und lässt den Begriff oberflächliche Charakterzeichnung für die anderen Figuren schon fast als maßlose Übertreibung erscheinen. Crowe kann zwar in der Rolle des Robin Hood absolut überzeugen und auch Cate Blanchett liefert als Marian eine sehenswerte Leistung ab, jedoch sind beide schon so allgegenwärtig, das für andere überhaupt kein Spielraum bleibt.
Auch actionmäßig ist man von Ridley Scott schon ganz andere Dimensionen gewöhnt, als wie sie sich dem Betrachter in vorliegendem Film präsentieren. Lediglich zum Anfang und zum Ende der Geschichte bekommt man absolut sehenswerte und gut umgesetzte Schlachten und Nahkämpfe geboten, jedoch ist der gesamte Mittelteil dieses Werkes äosserst actionarm gestaltet, was bei einer Lauflänge von gut zweieinhalb Stunden schon für so einige eher zähflüssige Passagen sorgen kann. Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film ist keinesfalls langweilig, hätte aber die ein oder andere Action-Szene mehr durchaus gut vertragen können und so das gewonnene Gesamtbild etwas kurzweiliger gestaltet. Der Director's Cut weist so nämlich leider mehrere Passagen auf, die doch etwas künstlich in die Länge gezogen erscheinen und eventuell sogar dezente Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer auslösen könnten. Man sollte das Werk aber auch nicht schlechter machen als es in Wirklichkeit ist, denn insgesamt gesehen bekommt man eine ziemlich Interessante Neu-Variante geboten, die in großen Teilen interessante und auch spannende Unterhaltung bietet, jedoch können eventuell vorhandene höhere Ansprüche nicht ganz erfüllt werden.
Letztendlich hat Ridley Scott mit "Robin Hood" eine durchaus sehenswerte, aber keinesfalls herausragende Version der Thematik kreiert, in der ein überzeugender Russell Crowe als Highlight angesehen werden dürfte. Ansonsten präsentiert sich das Geschehen allerdings für Scott-Verhältnisse etwas zu "normal", vor allem wenn man dabei Werke wie "Königreich der Himmel" oder "Gladiator" zum Vergleich heranzieht. Mit Ausnahme der beiden Haupt-Charaktere ist es insbesondere die Darstellung der anderen Figuren, die man als die größte Schwäche der Geschichte ausmachen kann. Es ist einfach schade, das kein anderer der etlichen Charaktere über den Rang eines notwendigen Statisten hinauskommt und so jede einzelne Rolle in der Geschichte seltsam verkümmert erscheint. An dieser Stelle hätte man dem Betrachter wenigstens bei einigen Personen einen tieferen Einblick gewähren müssen, kann man doch in vorliegender Form des Filmes zu kaum einem Mitwirkenden eine Art Verbindung herstellen. Zu sehr liegt der gesamte Focus des Geschehens auf einer einzelnen Person (Robin Hood), was dem Plot insgesamt gesehen nicht besonders gut tut. Jedoch hat man es immer noch mit einem sehenswerten Film zu tun, an den man allerdings mit etwas niedrigeren Erwartungen herangehen sollte, um letztendlich keine zu herbe Enttäuschung zu erleben.
Fazit: Sollte man die Hoffnung hegen einen ähnlich genialen Film wie "Gladiator" zu erleben, dann dürfte die Enttäuschung nach der Sichtung von "Robin Hood" doch ziemlich stark sein. Zwar handelt es sich durchaus um einen guten Film, dem es allerdings etwas an wirklichen Höhepunkten mangelt. Schwache Charakter-Zeichnungen und einige zähflüssige Passagen trüben das Sehvergnügen sichtbar und lassen sogar teilweise Ermüdungserscheinungen auftreten, die man ganz sicher hätte vermeiden können. Aber allein schon aufgrund dessen, das es sich hier um die Vorgeschichte des Robin Hood handelt, sollte man dem Werk eine Chance geben und sich sein eigenes Urteil bilden.
Informationen zum Film
: Russell Crowe, Cate Blanchett, Max von Sydow, William Hurt, Mark Strong, Oscar Isaac, Danny Huston, Eileen Atkins, Mark Addy, Matthew Macfadyen, Kevin Durand, Scott Grimes, Alan Doyle, Douglas Hodge, Lea Seydoux
: Ridley Scott
: Brian Helgeland
: John Mathieson
: Marc Streitenfeld
Am negativsten fällt dabei die Darstellung der meisten Charaktere ins Auge, denn bis auf die Figuren von Robin und Marian werden alle eher sehr oberflächlich gezeichnet, so das insbesondere ansonsten immer sehr wichtige Charaktere in den Verfilmungen über Robin Hood zu absoluten Statisten degradiert werden. Bruder Tuck, Will Scarlett, Little John oder auch der Sherriff von Nottingham wirken zwar auch in vorliegendem Film mit, jedoch haben diese Personen im Prinzip überhaupt keinen richtigen Stellenwert und vegetieren viel eher im Hintergrund vor sich hin. Sicher, es handelt sich hier um die Vorgeschichte, jedoch hätte man angesprochenen Charakteren durchaus etwas mehr Gewicht und sichtbare Präsenz verleihen können, denn das hätte den Ereignissen ganz sicher nicht geschadet. So aber ist die Figur des Robin fast schon omnipräsent und lässt den Begriff oberflächliche Charakterzeichnung für die anderen Figuren schon fast als maßlose Übertreibung erscheinen. Crowe kann zwar in der Rolle des Robin Hood absolut überzeugen und auch Cate Blanchett liefert als Marian eine sehenswerte Leistung ab, jedoch sind beide schon so allgegenwärtig, das für andere überhaupt kein Spielraum bleibt.
Auch actionmäßig ist man von Ridley Scott schon ganz andere Dimensionen gewöhnt, als wie sie sich dem Betrachter in vorliegendem Film präsentieren. Lediglich zum Anfang und zum Ende der Geschichte bekommt man absolut sehenswerte und gut umgesetzte Schlachten und Nahkämpfe geboten, jedoch ist der gesamte Mittelteil dieses Werkes äosserst actionarm gestaltet, was bei einer Lauflänge von gut zweieinhalb Stunden schon für so einige eher zähflüssige Passagen sorgen kann. Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film ist keinesfalls langweilig, hätte aber die ein oder andere Action-Szene mehr durchaus gut vertragen können und so das gewonnene Gesamtbild etwas kurzweiliger gestaltet. Der Director's Cut weist so nämlich leider mehrere Passagen auf, die doch etwas künstlich in die Länge gezogen erscheinen und eventuell sogar dezente Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer auslösen könnten. Man sollte das Werk aber auch nicht schlechter machen als es in Wirklichkeit ist, denn insgesamt gesehen bekommt man eine ziemlich Interessante Neu-Variante geboten, die in großen Teilen interessante und auch spannende Unterhaltung bietet, jedoch können eventuell vorhandene höhere Ansprüche nicht ganz erfüllt werden.
Letztendlich hat Ridley Scott mit "Robin Hood" eine durchaus sehenswerte, aber keinesfalls herausragende Version der Thematik kreiert, in der ein überzeugender Russell Crowe als Highlight angesehen werden dürfte. Ansonsten präsentiert sich das Geschehen allerdings für Scott-Verhältnisse etwas zu "normal", vor allem wenn man dabei Werke wie "Königreich der Himmel" oder "Gladiator" zum Vergleich heranzieht. Mit Ausnahme der beiden Haupt-Charaktere ist es insbesondere die Darstellung der anderen Figuren, die man als die größte Schwäche der Geschichte ausmachen kann. Es ist einfach schade, das kein anderer der etlichen Charaktere über den Rang eines notwendigen Statisten hinauskommt und so jede einzelne Rolle in der Geschichte seltsam verkümmert erscheint. An dieser Stelle hätte man dem Betrachter wenigstens bei einigen Personen einen tieferen Einblick gewähren müssen, kann man doch in vorliegender Form des Filmes zu kaum einem Mitwirkenden eine Art Verbindung herstellen. Zu sehr liegt der gesamte Focus des Geschehens auf einer einzelnen Person (Robin Hood), was dem Plot insgesamt gesehen nicht besonders gut tut. Jedoch hat man es immer noch mit einem sehenswerten Film zu tun, an den man allerdings mit etwas niedrigeren Erwartungen herangehen sollte, um letztendlich keine zu herbe Enttäuschung zu erleben.
Fazit: Sollte man die Hoffnung hegen einen ähnlich genialen Film wie "Gladiator" zu erleben, dann dürfte die Enttäuschung nach der Sichtung von "Robin Hood" doch ziemlich stark sein. Zwar handelt es sich durchaus um einen guten Film, dem es allerdings etwas an wirklichen Höhepunkten mangelt. Schwache Charakter-Zeichnungen und einige zähflüssige Passagen trüben das Sehvergnügen sichtbar und lassen sogar teilweise Ermüdungserscheinungen auftreten, die man ganz sicher hätte vermeiden können. Aber allein schon aufgrund dessen, das es sich hier um die Vorgeschichte des Robin Hood handelt, sollte man dem Werk eine Chance geben und sich sein eigenes Urteil bilden.
Informationen zum Film
: Russell Crowe, Cate Blanchett, Max von Sydow, William Hurt, Mark Strong, Oscar Isaac, Danny Huston, Eileen Atkins, Mark Addy, Matthew Macfadyen, Kevin Durand, Scott Grimes, Alan Doyle, Douglas Hodge, Lea Seydoux
: Ridley Scott
: Brian Helgeland
: John Mathieson
: Marc Streitenfeld