71 into the Fire
71 into the Fire
Gleich zu Beginn dieses eindrucksvollen Filmes wird man mit harten und
kompromisslosen Kampfhandlungen konfrontiert, bei denen man von der
ersten Einstellung an die Überlegenheit der Nordkoreanischen Armee zu
sehen bekommt. Scheinbar zahlenmäßig vollkommen unterlegen müssen sich
die Soldaten aus dem Süden immer weiter zurückziehen, wurden sie doch
von dem Angriff auf ihren Landesteil so dermaßen überrascht, dass sie
kaum zu kontrollierten Verteidigungsmaßnahmen in der Lage sind. Schon
diese ersten Passagen hämmern sich gnadenlos in das Gedächtnis des
Zuschauers, der von der Wucht dieser Einführung in die Geschichte selbst
vollkommen überrumpelt wird und sich so ohne jede Vorwarnung mit der
brutalen Intensität des Geschehens auseinandersetzen muss. Man ist sogar
dankbar dafür, dass nach diesem actiongeladenen Beginn erst einmal eine
etwas ruhigere Phase eintritt, um das Gesehene richtig sacken lassen zu
können, denn nur recht selten bekommt man doch einen Kriegsfilm
geboten, der einen schon am Anfang mit einer Wucht in die Eingeweide
trifft, die man fast schon körperlich spüren kann. Die Frage, wem hier
die Symphatiepunkte gelten, ist durch die ersten Minuten auch recht
schnell geklärt, ist man doch gedanklich sofort auf der Seite des
Südens, der hier nichts anderes versucht, als sein Heimatland vor den
brutalen Aggressoren aus dem Norden zu verteidigen, deren Härte und
Kaltblütigkeit in jeder einzelnen Phase des Kriegsgeschehens spürbar
ist. Es sollen erst gar keine Gefangenen gemacht werden und so bekommt
man einige Tötungen zu sehen, die fast schon wie eine Abschlachtung
erscheinen. Dabei ist es auch sehr empfehlenswert, den jeweiligen
Soldaten einmal etwas tiefer in die Augen zu schauen, denn bei den
Südkoreanern kann man sehr wohl starke Emotionen erkennen, wobei
hingegen die Nordkoreaner wie Kampfroboter erscheinen, denen der blinde
Fanatismus in den Augen abzulesen ist.
Und so gestaltet sich im Prinzip auch der gesamte Film, in dem die unterschiedlichen Ideeologien ganz hervorragend ausgearbeitet werden, ohne dass man der Geschichte eine zu große Klischeehaftigkeit nachsagen kann. Dennoch wird insbesondere die Haltung des Nordens immer wieder in den Vordergrund gerückt, wodurch fast selbstverständlich das Feindbild der bösen Kommunisten aufgebaut wird. Manch einem mag das schon zuviel Klischee sein, aber Regisseur John H. Lee hat eigentlich nichts anderes gemacht, als die damalige Situation klar und deutlich wiederzugeben, was ihm ganz nebenbei auch ganz vortrefflich gelungen ist. Dazu zählt meiner Meinung nach auch vor allem der Aspekt, dass die Aggressoren als seelenlose Roboter dargestellt werden, die anscheinend einer massiven politischen Gehirnwäsche unterzogen wurden, aber im Kampf mit dem Tod auf einmal sehr menschliche Züge aufweisen, da sie in dieser Situation ebenso nach ihren Müttern rufen wie jeder andere Mensch auch. Dafür gibt es während der Geschichte vor allem eine ganz besondere Passage, die diesen Punkt erstklassig zum Ausdruck bringt und auch die damit verbundene Überraschung eines Südkoreaners deutlich macht, der nie mit solch menschlichen Reaktionen des Gegners gerechnet hätte.
Und gerade die menschliche Komponente nimmt einen großen Teil der Story ein, wobei wir bei den eigentlichen Helden des Filmes sind, nämlich bei den 71 jungen Männern, die ohne jegliche Ausbildung zu einem Himmelfahrtskommando abkommandiert werden. Die Naivität und Unerfahrenheit dieser Männer kommt insbesondere am Anfang ihres Auftrages immer wieder zum Vorschein, Machtkämpfe untereinander und eine fehlerhafte Einschätzung über den Ernst der Situation führen ziemlich schnell zu einer zahlenmäßigen Dezimierung der von Haus aus schon sehr kleinen Truppe. Beim Aufeinandertreffen mit Spähtrupps aus dem Norden kommt die militärische Unerfahrenheit immer wieder stark zum Ausdruck, so dass schon zu einem frühen Stadium 16 Männer ihr Leben verlieren. Nun könnte man eigentlich denken, dass die Gruppe nun vollkommen auseinanderfällt, doch genau das Gegenteil tritt ein. Die Teenager werden sich ihrer Verantwortung bewusst und werden auf einmal ein richtig eingeschworener Haufen, in dem jeder einzelne auch Verantwortung für den anderen übernimmt. Als dann auch noch die Übermacht der nordkoreanischen Armee vor dem Außenposten Stellung bezieht, beginnt der eigentlich schier unglaubliche Teil einer Geschichte, die zwar auf einer wahren Begebenheit beruht, für den Zuschauer aber dennoch fast nicht nachvollziehbar erscheint.
Beginnen nun doch Kampfhandlungen, in denen trotz eines tragischen Endes wahre Helden geboren werden, denn die Teenager verteidigen ihre Stellung mit einer Hingabe die man wirklich nur an den Tag legen kann, wenn man sein heimatland über alles liebt und zu dessen Verteidigung mit dem ganzen Herzen kämpft. Und so werden fehlende militärische Kenntnisse mit echtem Herzblut ausgeglichen, das augenscheinlich selbst der größten Übermacht trotzen kann und dieser ihre Grenzen aufzeigt. Für viele Leute mag sich das jetzt eventuell nach zuviel Pathos anhören, dabei ist dieser eigentlich nicht im Übermaß vorhanden. Der Gedanke, die kleine Gruppe als Helden anzusehen, ergibt sich ganz einfach aus der gegebenen Situation und manifestiert sich im Kopf des Betrachters, der schon längst selbst zu einem Teil der Geschichte geworden ist. Immer mehr fällt einem dabei auf, wie sehr man sich doch mit der zahlenmäßigen Minderheit identifiziert hat und so fast ganz automatisch auch zu einem Mitglied dieser Gruppe geworden ist. Man fiebert richtiggehend mit, was hauptsächlich durch die authentische und glaubwürdige Inszenierung zustande kommt, die hier realistische Schlachten anbietet, die an Intensität kaum zu überbieten sind. Es gibt keinerlei Beschönigungen, sondern einfach nur harte und kompromisslose Kämpfe, die den Film insgesamt so realistisch erscheinen lassen, dass einen nicht selten das Gefühl überkommt, sich mitten im Kampfgeschehen zu befinden.
Zu guter Letzt sollte man auch noch ein Wort über die Darsteller verlieren, die allesamt einen erstklassigen Job abliefern. Man kann dabei noch nicht einmal eine Abstufung in den Leistungen vornehmen, denn bis in die kleinste Nebenrolle ist dieses Werk ganz hervorragend besetzt. Letztendlich hat John H. Lee wirklich alles richtig gemacht und mit "71 into the Fire" einen besonders sehenswerten Film abgeliefert, der nicht spurlos am Betrachter vorbeigeht. Ein actiongeladener Kriegsfilm, der allerdings nicht nur Raum für die imposanten Kampfhandlungen, sondern auch für menschliche Emotionen lässt. Als Gesamtpaket kann man für dieses fantastische und sehr beeindruckende Werk nur eine absolute Empfehlung aussprechen, denn qualitativ siedelt sich der Film auf einem äußerst hohen Level an.
Fazit: Der Vergleich auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers ist gar nicht einmal zu weit hergeholt, denn im Bezug auf Intensität und Realismus erinnert dieser Film wirklich an Spielbergs Meisterwerk "Der Soldat James Ryan", auch wenn man beide Filme von der Geschichte her kaum vergleichen kann. Auf jeden Fall wird aber beste und niveauvolle Filmkost geboten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Informationen zur DVD
: Pohwa Sokeuru
: Seung-won Cha, Sang-woo Kwone, Seung Hyun Choi, Seung-woo Kim, Christina Cha, Seung-won Jeong, Dong-beom Kim, David Lee McInnis, Tae-ju Park, Ji-wung Wi
: John H. Lee
: Man-Hee Lee / Dong-Woo Kim
: Chan-min Choi
: Dong-jun Lee
Keine Jugendfreigabe
: Ascot elite
: Deutsch, Niederländisch
: 2,35:1 (16:9)
: 116 Minuten
: Character Featurette, On Set, Originaltrailer, Trailershow
Und so gestaltet sich im Prinzip auch der gesamte Film, in dem die unterschiedlichen Ideeologien ganz hervorragend ausgearbeitet werden, ohne dass man der Geschichte eine zu große Klischeehaftigkeit nachsagen kann. Dennoch wird insbesondere die Haltung des Nordens immer wieder in den Vordergrund gerückt, wodurch fast selbstverständlich das Feindbild der bösen Kommunisten aufgebaut wird. Manch einem mag das schon zuviel Klischee sein, aber Regisseur John H. Lee hat eigentlich nichts anderes gemacht, als die damalige Situation klar und deutlich wiederzugeben, was ihm ganz nebenbei auch ganz vortrefflich gelungen ist. Dazu zählt meiner Meinung nach auch vor allem der Aspekt, dass die Aggressoren als seelenlose Roboter dargestellt werden, die anscheinend einer massiven politischen Gehirnwäsche unterzogen wurden, aber im Kampf mit dem Tod auf einmal sehr menschliche Züge aufweisen, da sie in dieser Situation ebenso nach ihren Müttern rufen wie jeder andere Mensch auch. Dafür gibt es während der Geschichte vor allem eine ganz besondere Passage, die diesen Punkt erstklassig zum Ausdruck bringt und auch die damit verbundene Überraschung eines Südkoreaners deutlich macht, der nie mit solch menschlichen Reaktionen des Gegners gerechnet hätte.
Und gerade die menschliche Komponente nimmt einen großen Teil der Story ein, wobei wir bei den eigentlichen Helden des Filmes sind, nämlich bei den 71 jungen Männern, die ohne jegliche Ausbildung zu einem Himmelfahrtskommando abkommandiert werden. Die Naivität und Unerfahrenheit dieser Männer kommt insbesondere am Anfang ihres Auftrages immer wieder zum Vorschein, Machtkämpfe untereinander und eine fehlerhafte Einschätzung über den Ernst der Situation führen ziemlich schnell zu einer zahlenmäßigen Dezimierung der von Haus aus schon sehr kleinen Truppe. Beim Aufeinandertreffen mit Spähtrupps aus dem Norden kommt die militärische Unerfahrenheit immer wieder stark zum Ausdruck, so dass schon zu einem frühen Stadium 16 Männer ihr Leben verlieren. Nun könnte man eigentlich denken, dass die Gruppe nun vollkommen auseinanderfällt, doch genau das Gegenteil tritt ein. Die Teenager werden sich ihrer Verantwortung bewusst und werden auf einmal ein richtig eingeschworener Haufen, in dem jeder einzelne auch Verantwortung für den anderen übernimmt. Als dann auch noch die Übermacht der nordkoreanischen Armee vor dem Außenposten Stellung bezieht, beginnt der eigentlich schier unglaubliche Teil einer Geschichte, die zwar auf einer wahren Begebenheit beruht, für den Zuschauer aber dennoch fast nicht nachvollziehbar erscheint.
Beginnen nun doch Kampfhandlungen, in denen trotz eines tragischen Endes wahre Helden geboren werden, denn die Teenager verteidigen ihre Stellung mit einer Hingabe die man wirklich nur an den Tag legen kann, wenn man sein heimatland über alles liebt und zu dessen Verteidigung mit dem ganzen Herzen kämpft. Und so werden fehlende militärische Kenntnisse mit echtem Herzblut ausgeglichen, das augenscheinlich selbst der größten Übermacht trotzen kann und dieser ihre Grenzen aufzeigt. Für viele Leute mag sich das jetzt eventuell nach zuviel Pathos anhören, dabei ist dieser eigentlich nicht im Übermaß vorhanden. Der Gedanke, die kleine Gruppe als Helden anzusehen, ergibt sich ganz einfach aus der gegebenen Situation und manifestiert sich im Kopf des Betrachters, der schon längst selbst zu einem Teil der Geschichte geworden ist. Immer mehr fällt einem dabei auf, wie sehr man sich doch mit der zahlenmäßigen Minderheit identifiziert hat und so fast ganz automatisch auch zu einem Mitglied dieser Gruppe geworden ist. Man fiebert richtiggehend mit, was hauptsächlich durch die authentische und glaubwürdige Inszenierung zustande kommt, die hier realistische Schlachten anbietet, die an Intensität kaum zu überbieten sind. Es gibt keinerlei Beschönigungen, sondern einfach nur harte und kompromisslose Kämpfe, die den Film insgesamt so realistisch erscheinen lassen, dass einen nicht selten das Gefühl überkommt, sich mitten im Kampfgeschehen zu befinden.
Zu guter Letzt sollte man auch noch ein Wort über die Darsteller verlieren, die allesamt einen erstklassigen Job abliefern. Man kann dabei noch nicht einmal eine Abstufung in den Leistungen vornehmen, denn bis in die kleinste Nebenrolle ist dieses Werk ganz hervorragend besetzt. Letztendlich hat John H. Lee wirklich alles richtig gemacht und mit "71 into the Fire" einen besonders sehenswerten Film abgeliefert, der nicht spurlos am Betrachter vorbeigeht. Ein actiongeladener Kriegsfilm, der allerdings nicht nur Raum für die imposanten Kampfhandlungen, sondern auch für menschliche Emotionen lässt. Als Gesamtpaket kann man für dieses fantastische und sehr beeindruckende Werk nur eine absolute Empfehlung aussprechen, denn qualitativ siedelt sich der Film auf einem äußerst hohen Level an.
Fazit: Der Vergleich auf der Rückseite des deutschen DVD-Covers ist gar nicht einmal zu weit hergeholt, denn im Bezug auf Intensität und Realismus erinnert dieser Film wirklich an Spielbergs Meisterwerk "Der Soldat James Ryan", auch wenn man beide Filme von der Geschichte her kaum vergleichen kann. Auf jeden Fall wird aber beste und niveauvolle Filmkost geboten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Informationen zur DVD
: Pohwa Sokeuru
: Seung-won Cha, Sang-woo Kwone, Seung Hyun Choi, Seung-woo Kim, Christina Cha, Seung-won Jeong, Dong-beom Kim, David Lee McInnis, Tae-ju Park, Ji-wung Wi
: John H. Lee
: Man-Hee Lee / Dong-Woo Kim
: Chan-min Choi
: Dong-jun Lee
Keine Jugendfreigabe
: Ascot elite
: Deutsch, Niederländisch
: 2,35:1 (16:9)
: 116 Minuten
: Character Featurette, On Set, Originaltrailer, Trailershow