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... David Holy über große Pläne, die größte Hörspielproduktion aller Zeiten und den Weltrekord

David Holy … David Holy über große Pläne, die größte Hörspielproduktion aller Zeiten und den Weltrekord

Mit „Die letzten Helden“ startete das Label Holysoft eine große Hörspielsaga im Fantasybereich. Verschiendene Quellen rühmen das Projekt bereits als größte Hörspielproduktion aller Zeiten. Rezensionen der ersten Folgen gibt es demnächst beim Zauberspiegel.

David Holy hat mir in einem Interview gesagt, was es mit dieser Produktion auf sich hat, und wie er sich auf dem Markt sieht.


Zauberspiegel: Erzähle mal genau, was „Die letzten Helden“ eigentlich sind?
David Holy: Die letzten Helden ist eine 24 teilige in sich abgeschlossene Fantasy Saga, die in 4 Akten mit jeweils 6 Episoden eine große Geschichte mit verschiedenen, wechselnden Charakteren erzählt. Sie wird oft als die, bzw. eine der größten Produktionen der Hörspielwelt tituliert. Über 300 Sprecher und eine gigantische Laufzeit von weit über 30 Stunden sorgen für diesen Ruf. Aber abseits von Zahlen und Marketing ist es eine Fantasy-Geschichte für Jung und alt, die in verschiedenen Erzählfacetten (Krimi/Mystery/Horror/Drama) in einem Fantasygewand eine umfassende Handlung vorträgt.

Zauberspiegel: Worauf basiert die Geschichte?
David Holy: Die Geschichte ist eine Eigenentwicklung. Sie bedient sich als keiner Vorlage. Sie ist das Produkt meiner Vorstellung. Es wurden hier mehrere Aspekte verarbeitet.

Zauberspiegel: Ihr arbeitet mit professionellen Sprechern, aber auch mit(entschuldige das Wort) „Laien“. Jedenfalls lässt dass Eure Ensemble-Liste vermuten. Wie hoch der Anteil bekannte große Hörspielnamen und unbekannte Sprecher?
David Holy: Das ist ganz einfach. Wir haben intern die Prämisse, für sehr kleine Rollen unter 5 Takes werden keine "Profi Stars" herangezogen werden. Für Massenszenen nutzen wir ebenso talentierte Newcomer. Wir haben sehr auf die Qualität und die Fähigkeit der Sprecher geachtet. Laien finden sich in dem Stück aus unserer Sicht nicht vor.
Der Hauptcharakter des 2. Aktes, ein junge im Alter von 7-14 Jahren wird von Phillip Zieschang gesprochen. Die Qualität seiner Darbietung hat ganz klar nichts mit Laientum zu tun. Er ist defintiv ein unbekannter aber überaus begabter Sprecher.
Um es prozentual herunterzubrechen würden wir glatt behaupten, dass der Großteil der ganzen Produktion nur mit Profis besetzt ist. Ob diese jetzt unbekannt sind oder Stars im Synchronhimmel, ist hierbei nicht relevant. Einzig allein die Qualität der schauspielerischen Darbietung ist dies. Zumindest können wir behaupten, dass es einfach wäre die Beteiligten Sprecher zu nennen.

Zauberspiegel: Mit 300 Sprechern habt ihr Euer Projekt angepriesen. Eine bemerkenswerte Zahl. Aber bei 24 Folgen relativiert sich doch das Ganze wieder, und scheint nicht  soviel, oder?
David Holy: Eine interessante Frage, die wir mit einer genau so interessanten Gegenfrage kontern: Mit "über 300 Sprechern" haben wir uns nicht genau festgelegt. Wer weiß vielleicht ist die Anzahl bedeutend höher! Diese Zahl kam ab einem gewissen Zeitpunkt der Produktion zustande, als wir soviel produziert haben um eine gewisse Grenze zu erreichen. Wir haben die Fakten einfach nach außen kommuniziert. Slogans wie "Größte Hörspielproduktion aller Zeiten?" sind schließlich nicht von uns, sondern die Reaktion der Presse auf das Projekt. Man wird auf jeden Fall noch die eine oder andere Überraschung betreffs der Dimension des Projektes erleben.

Zauberspiegel: Wie kamt ihr auf die Idee, so ein Projekt anzugehen?
David Holy: Hier laufen viele Ideen zusammen. Eine große Portion Fleiß, viel Enthusiasmus, Arbeit und ein kleiner Schuss Ambition gepaart mit viel Größenwahnsinn. Ich kann mich aber entsinnen das ich eines Tages in die Abteilung marschiert bin und Björn mit folgendem Satz konfrontiert habe: Björn, wir schlagen jetzt den Weltrekord!

Zauberspiegel:  Ihr preist das Ganze als größte Hörspielproduktion aller Zeiten an. Warum? Es ist viel geplant, dass stimmt. Aber ist auch alles schon produziert? Ihr müsst doch damit rechnen, dass Euer Produkt keinen Anklang findet. Vielleicht ist nach 4 Folgen Schluss. Dann wäre die Produktion doch nicht ganz so groß.
David Holy: Wie bereits oben erwähnt kam dieser Slogan nicht von uns.
Natürlich nutzen wir solche Slogans und Zitaten gerne für Marketingzwecke. Wir können versichern, dass wir die Aussagen für die wir werben auch gerade stehen. Mögen uns hunderte Flüche und Feuerbälle verbrutzeln wenn die Hörer nicht in den Genuss der beworbenen Sprechermenge und Spielzeit kommen. Natürlich haben wir bevor wir mit solchen Zahlen um uns werfen das entsprechende Material. Es ist also schier nicht möglich, dass nach 4 Episoden Schluss ist. Episode 4-6 erscheinen ja bereits diesen Oktober. Zudem planen wir vielleicht sogar, die erste Episode des zweiten Aktes dieses Jahr zu veröffentlichen. Wenn man bedenkt das wir für den ersten Akt über 6 Stunden kostenloses Material auf www.dieletztenhelden.com veröffentlicht haben und bedenkt, dass dies ungefähr 50% des Hörspiels sind, wird man erkennen wie ernst uns diese Aussage, und wie "tief gestapelt" die Aussage mit den über 30 Stunden ist. Allein der erste Akt verfügt über 10h. Der zweite Akt durchbricht diese Stundenanzahl noch einmal gewaltig. Nicht umsonst findet man sehr oft zwei oder mehr Cds für die Episoden vor.

Zauberspiegel: Auf dem HSP-Markt noch etwas ganz neues zu kreieren ist mehr als schwer. Meinst du „Die letzten Helden“ können sich da wirklich durchsetzen, auch dauerhaft?
David Holy: Das liegt ganz allein an unserer eigenen Arbeit. Ist die Qualität konstant hoch und die Geschichten gut? Trifft dies zu, müssen wir uns schon weniger Gedanken machen!
Wir haben wirklich vieles anders gemacht, als das in dieser Industrie bisweilen üblich war. Viel Neues für wenig Geld ist eines dieser Mottos.
Im Endeffekt entscheiden die Hörer und Käufer. Wir können nur ausreichend Werbung und einen fairen Preis sowie ein gutes Produkt anbieten. Den Rest entscheidet der Markt. Wir sind guter Dinge, sind aber bewusst, dass eine solche Produktion immer ein Risiko trägt, vor allem in solchen Ausmaß.

Zauberspiegel: Wie kam es zu dem Zusammenschluss Heroic, Hörspiellabor, Holysoft. Das musst du noch kruz erklären?
David Holy: Holysoft ist meine Firma, sozusagen mein tägliches Brot. Es ist eine kleine Agentur die zwischen einem Mitarbeiterstab zwischen 15-25 Mann pendelt. Man erreicht nur eine gewisse Größe als Agentur wenn man auch etwas unternimmt. Eine diese Unternehmungen war www.hoerspiel-labor.de.
Die Entwicklung begann 2005 und die Webseite war damit die erste Webseite die die Idee einer Produktionsstätte für Hörspielproduzenten geboren hatte. Wir arbeiten gerade intern an der nächsten großen Revision. 2005 hat gleichzeitig auch meine Drehbuchwut angefangen. Ich kontaktierte dann eines Abends Björn Korthof, der mit seinen Masters of the Universe Hörspielen zu diesem Zeitpunkt gute Kritiken bekam. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Und da habe ich ihm einfach ein Jobangebot gemacht und das Label Hearoic übernommen. Anschließend wurde die Abteilung ausgebaut und weitere Mitarbeiter angestellt um die ganzen Drehbücher umzusetzen. Das war auch die Geburtsstunde der letzten Helden, das zu diesem Zeitpunkt unter dem Arbeitstitel "Die unglaublichen Abenteuer des SirX" lief.
 
Zauberspiegel: Danke für das Gespräch.

Kommentare  

#1 Andy Simon 2010-08-08 20:24
Mich hätte noch interessiert, wie das Projekt finanziert wurde .. das muss doch sehr teuer gewesen sein?

Die Formulierung "größte Hörspielproduktion aller Zeiten" ist natürlich (da sie auch die Zukunft miteinschließt) sehr gewagt. Auch fände ich sie NACH der Gesamtveröffentlichung sinnvoller. Trotzdem danke für den Einblick und toitoitoi!
#2 G. Walt 2010-08-08 22:13
Die Frage der Finanzierung kann David hier gern jederzeit noch nach beantworten. Aber Hörspiele finanzieren sich in der Regel durch den Verkauf. Und so ganz trocken ist holysoft ja auch nicht, die haben schonmal irgendwas gemacht....
#3 Nina 2010-08-29 08:56
Ich möchte ja nicht anmaßend sein, aber diese Antworten lesen sich sehr seltsam bis schräg. Da ergeben ganze Sätze keinen Sinn. Wenn ich gemein wäre, dann würde ich Herrn Holy einen Lektor empfehlen. Wirklich nur als Tipp gemeint, denn mich als Konsumentin schreckt sowas ziemlich ab, vor allem in Kombination mit der Selbstherrlichkeit.
#4 G. Walt 2010-08-29 23:12
Warum du ihm einen Lektor empfiehlst kann ich nicht ganz verstehen. Vielleicht begründest du deine Meinung mal näher.

Selbstherrlichkeit konnte ich auch nicht erkennen, aber natürlich kannsich da jeder selbst eine Meinung zu bilden. Ich finde sein Vorhaben nur sehr mutig. Warten wir mal ab was daraus wird. Aber die ganzen Slogans undauch seine Pläne waren eben dieses Interview wert, in dem er die Chance hatte alle hochgestocherten Aussagen, die übrigens schon im Vorfeld zu diesem Interview entstanden zu relativieren.
Mag sein, dass ein oder zwei Aussage etwas eingebildet klingen. Aber vielleicht war das ja keine Absicht.
#5 blu 2010-08-31 19:00
Ich denke, dass gerade jemand mit einem solchen Vorhaben durchaus viel Selbstbewusstsein haben darf - und wahrscheinlich auch haben muss. Ich persönlich hatte jetzt auch nicht den Eindruck, dass David Holy sich in Selbstherrlichkeit suhlt.. und selbst wenn, was hat das mit der Entscheidung zu tun ob man ein Produkt kauft oder nicht?

Wer gut ist, darf sich auch mal loben - allerdings wird das in unserer Gesellschaft häufig mit Arroganz oder Selbstherrlichkeit abgetan.. seltsam, aber ok, jeder darf seine Meinung haben - Gott sei Dank.
#6 Jan 2010-09-01 11:28
Ich nehme mal an, dass die gute Nina genau wie ich auch schon auf anderen Seiten mit Beiträgen, Berichten und Interviews von und mit Herrn Holy konfrontiert wurde. :-)
Von daher kann ich die Annahme der Selbstherrlichkeit ganz gut nachvollziehen.
Den Rat, einen Lektor anzustellen, finde ich auch angemessen, denn immerhin lesen sich bereits genannte Beiträge, Berichte etc. die man an anderer Stelle von Herrn Holy findet recht... "originell". Aber natürlich hat ein kleines Label auch nicht unbedingt die finanziellen Möglichkeiten, jemanden für die Öffentlichkeitsarbeit zu beschäftigen, der auch weiß, was er tut. Natürlich ist es gut, dass man das Geld "lieber" in die Produktionen steckt, dann allerdings muss man auch damit rechnen, dass andere Bereiche mehr oder weniger auf der Strecke bleiben. Als Resultat lesen sich bspw. Beiträge von jemandem, der sich als "Pressestelle von Holysoft" ausgibt so, dass man - aufgrund von bekannten Formulierung und Fehlern - annehmen muss, dass es sich hier auch um Herrn Holy handelt und wenn diese "Pressestelle" dann noch schreibt, sie hätte sich mit dem Chef, also Herrn Holy, beraten... Das klingt dann doch etwas merkwürdig. Aber wie eingangs erwähnt, muss man sich da zuvor etwas informieren. Immerhin gibt sich Herr Holy Mühe und das ist auch schon mal was. :-)

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