Hitler - Die letzten 10 Tage
Bei diesem italienischen Spielfilm handelt es sich um den zweiten
Versuch, die letzten Tage von Adolf Hitler und seinen Gefolgsleuten im
Führerbunker zu rekonstruieren. Die erste Verfilmung entstand schon
1955 unter der Regie von Georg Wilhelm Pabst und trug den Titel "Der
letzte Akt". So sollte man hier also keineswegs verwundert sein, wenn
einen größtenteils das Gefühl überkommt, das man sich in Oliver
Hirschbiegels Werk "Der Untergang" befindet, nur das hier halt andere
Darsteller am Werk sind. Allerdings wird die Geschichte in vorliegendem
Film in etwas gestraffter Form wiedergegeben, was ihr aber keineswegs
etwas von ihrem hohen und sehr authentischen Eindruck nimmt. Die enorm
intensive Wirkung bezieht der Film nicht nur allein aus der
bearbeiteten Thematik, sondern auch aus dem herausragendem Schauspiel
vom großartigen Alec Guiness, der die Figur des Adolf Hitler absolut
brillant darstellt und ihr ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit verleiht.
Ganz generell kann man die schauspielerischen Leistungen, die hier geboten werden nicht bemängeln, allerdings gelingt es Alec Guiness, sämtliche Schauspiel-Kollegen an die Wand zu spielen, so das sie trotz guter Leistungen größtenteils vielmehr wie bessere Statisten wirken. Die Präsenz des Hauptcharakters ist ganz einfach zu übermächtig, als das jemand anders sich besonders in den Vordergrund spielen könnte. Auch wenn das jetzt vielleicht für viele eher abwertend klingen mag, so ist es definitiv nicht so gemeint, aber wer den Film kennt, der wird meine Ansicht sicherlich verstehen können.
Ganz besonders der Größenwahn Hitlers kommt besonders gut zum Ausdruck und wird auch in meinen Augen noch stärker herausgearbeitet und thematisiert, als es beispielsweise in "Der Untergang" der Fall war, wo diese Seite des Führers eher etwas untergegangen ist. In Ennio De Concini's Werk gibt es jede Menge Dialoge, in denen die maßlose Selbstüberschätzung und der damit verbundene Realitätsverlust enorm stark zum Ausdruck kommt. Dabei wird auch Hitlers Bereitschaft, die Zivilbevölkerung und beispielsweise die Hitlerjugend zu opfern, viel mehr in den Vordergrung gerückt und hat eine noch schockierendere Wirkung auf den Zuschauer, als in Hirschbiegel's Film aus dem Jahre 2004. Hierzu trägt auch das gelegentliche Einfügen von Original-Filmmaterial bei, zumeist geschieht dies nach euphorischen Ankündigungen des Führers, die trotz aller Hoffnungslosigkeit der Situation sehr positiv sind und immer noch auf den sogenannten Endsieg hindeuten. Die eingefügten Passagen bekunden dann selbstverständlich immer das Gegenteil, was hervorragend den Kontrast zwischen der Realität und den Vorstellungen eines offensichtlich kranken Geistes zum Ausdruck bringen.
"Hitler - Die letzten zehn Tage" ist ein wirklich sehr intensiver und eindrucksvoller Film, der mit hervorragenden Darstellern besetzt ist und dem Zuschauer eine doch sehr gut rekonstuierte Szenerie der letzten Tage im Führerbunker bietet. Das Geschehen bietet einen tiefen Einblick in den kranken Geist eines Menschen, der sich selbst für ein Genie hält und einfach nicht einsehen kann, das seine Niederlage schon längst erfolgt ist. Dies wird in erstklassigen Dialogen excellent hervorgehoben und übt eine äusserst schockierende Wirkung aus, der man sich keinesfalls entziehen kann.
Fazit: Wer schon Gefallen an "Der Untergang" gefunden hat, der sollte sich auch auf jeden Fall diese italienische Variante der Thematik anschauen, die zwar etwas kürzer, aber keinesfalls schlechter geraten ist. Die Interpretation eines kleinen Stückes deutscher Zeitgeschichte, die sich jederzeit sehen lassen kann und durch einen überragenden Alec Guiness einen sehr nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlässt.
Ganz generell kann man die schauspielerischen Leistungen, die hier geboten werden nicht bemängeln, allerdings gelingt es Alec Guiness, sämtliche Schauspiel-Kollegen an die Wand zu spielen, so das sie trotz guter Leistungen größtenteils vielmehr wie bessere Statisten wirken. Die Präsenz des Hauptcharakters ist ganz einfach zu übermächtig, als das jemand anders sich besonders in den Vordergrund spielen könnte. Auch wenn das jetzt vielleicht für viele eher abwertend klingen mag, so ist es definitiv nicht so gemeint, aber wer den Film kennt, der wird meine Ansicht sicherlich verstehen können.
Ganz besonders der Größenwahn Hitlers kommt besonders gut zum Ausdruck und wird auch in meinen Augen noch stärker herausgearbeitet und thematisiert, als es beispielsweise in "Der Untergang" der Fall war, wo diese Seite des Führers eher etwas untergegangen ist. In Ennio De Concini's Werk gibt es jede Menge Dialoge, in denen die maßlose Selbstüberschätzung und der damit verbundene Realitätsverlust enorm stark zum Ausdruck kommt. Dabei wird auch Hitlers Bereitschaft, die Zivilbevölkerung und beispielsweise die Hitlerjugend zu opfern, viel mehr in den Vordergrung gerückt und hat eine noch schockierendere Wirkung auf den Zuschauer, als in Hirschbiegel's Film aus dem Jahre 2004. Hierzu trägt auch das gelegentliche Einfügen von Original-Filmmaterial bei, zumeist geschieht dies nach euphorischen Ankündigungen des Führers, die trotz aller Hoffnungslosigkeit der Situation sehr positiv sind und immer noch auf den sogenannten Endsieg hindeuten. Die eingefügten Passagen bekunden dann selbstverständlich immer das Gegenteil, was hervorragend den Kontrast zwischen der Realität und den Vorstellungen eines offensichtlich kranken Geistes zum Ausdruck bringen.
"Hitler - Die letzten zehn Tage" ist ein wirklich sehr intensiver und eindrucksvoller Film, der mit hervorragenden Darstellern besetzt ist und dem Zuschauer eine doch sehr gut rekonstuierte Szenerie der letzten Tage im Führerbunker bietet. Das Geschehen bietet einen tiefen Einblick in den kranken Geist eines Menschen, der sich selbst für ein Genie hält und einfach nicht einsehen kann, das seine Niederlage schon längst erfolgt ist. Dies wird in erstklassigen Dialogen excellent hervorgehoben und übt eine äusserst schockierende Wirkung aus, der man sich keinesfalls entziehen kann.
Fazit: Wer schon Gefallen an "Der Untergang" gefunden hat, der sollte sich auch auf jeden Fall diese italienische Variante der Thematik anschauen, die zwar etwas kürzer, aber keinesfalls schlechter geraten ist. Die Interpretation eines kleinen Stückes deutscher Zeitgeschichte, die sich jederzeit sehen lassen kann und durch einen überragenden Alec Guiness einen sehr nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlässt.
Kommentare
Nun wurde "Der Untergang" auch hauptsächlich aus Sicht der Sekräterin wiedergegeben. Hat mir auch nicht gefallen. Er wirkte so nicht ganz objektiv, und wirkte eher wie aus den Augen eines Dritten betrachtet. Eine eigene Meinung zu den Geschehnen war damit nur schwer möglich.
Und die Darstelleung von Alec Guiness habe ich schon als ziemlich brillant angesehen, gehe aber mit Laurin konform, das Bruno Ganz in der Rolle noch eine Sprosse höher anzusiedeln ist.
"Der Untergang" basierte ja zum Teil auf dem Buch von Traudl Junge ("Bis zur letzten Stunde-Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben"). Daher auch der Blickwinkel ("...und wirkte eher wie aus den Augen eines Dritten betrachtet."/ G. Walt), der glaube ich auch so gewollt war.
Habe ich auch nicht so aufgefasst