Gable, Rebecca - Reliquienblut und Gottesurteil (Hörbuch)

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Reliquienblut und Gottesurteil (Hörbuch)
von Rebecca Gable
gelesen von Christiane Paul
Produktion: Der Hörverlag, 2006
1 CD / ca 50 min / 14,95 € (unverbindliche Preisempfehlung)
ISBN 978-3-89940-837-9
Der Hörverlag

Rebecca Gable ist aus der Autor(inn)enliste erfolgreicher historischer Romane und Krimis nicht mehr wegzudenken. Umso spannender die Idee, ein Hörbuch nicht mit einem ihrer bekannten Bücher zu machen, sondern Kurzgeschichten zu wählen, die man in gedruckter Form nicht (so einfach) findet.

Die Geschichte Reliquienblut ist unter ihrem Originaltitel "Eugenias Knöchelchen" bereits im Jahr 2002 in einer Sammlung von Bernhard Matt (Herausgeber) mit dem Titel "Die 7 Todsünden. Neue Kriminalstorys" im Heyne-Verlag erschienen. Sie nimmt mit 40 Minuten Hördauer deutlich mehr Raum ein als die zweite Geschichte mit Namen "Gottesurteil".

Beim Hören der Geschichten ging mir mehrmals die Aussage der Autorin im Rahmen unseres Interviews auf der Buchmesse durch den Kopf: "die frauenbewegte Apothekerin, die so ein Mittelalter-CSI abzieht". Wie würde sie wohl in einer Krimi-Kurzgeschichte mit dem Thema umgehen?

Ich wurde nicht enttäuscht - zumindest in der ersten Geschichte nicht. Ursula, die Novizin, steht vor einer schwierigen Aufgabe: Sie muss verhindern, dass ihr geldgieriger Bruder sie nach dem überraschenden Tod des gemeinsamen Vaters wieder hinter Klostermauern abschiebt und sich ihrer Mitgift bemächtigt. 

Sowohl der ganze Hintergrund, die Gestaltung und die Auflösung der Geschichte zeigt eine große Stärke von Frau Gable, nämlich das authentische (Be)Schreiben und Konstruieren einer Geschichte. Ursula bastelt nicht etwa nach MacGyver-Manier ein improvisiertes Mikroskop, sondern bedient sich der ihr - und der Gesellschaft im 12. Jahrhundert - bekannten Mittel. Gerade die Idee wie Ursula letzten Endes den "Fall" löst, fand ich grandios.

Die zweite Geschichte geht meiner Ansicht nach leider unter, sie ist nach nur kurzen zehn Minuten zum Ende geführt. Interessant ist der Unterschied im Geschichtenhintergrund (Gottesurteil spielt im 13. Jahrhundert in England), die Geschichte hätte mehr Raum verdient und wäre dann sicher wesentlich interessanter und eindrucksvoller geworden. Schade.

Vielfach wird die Leistung von Christiane Paul als Vorlesende kritisiert. Ich teile den oft genannten Hinweis darauf, dass die Stimme teilweise undeutlich klingt, und mir entgingen leider die einen oder anderen Worte. Etwas anders sehe ich ihre Art des Vortrags. Gerade die etwas spröde und wenig dramatische Form fand ich ansprechend und gab mir ausreichend Raum, die Geschichte mit meiner eigenen Vorstellung zu füllen. 

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