Die Mätresse des Teufels

Die Mätresse des TeufelsDie Mätresse des Teufels
(The Devil's Whore)

Angelica Fanshawe wird 1623 geboren. Sie wächst als Mündel des Königs an dessen Hof auf. Die schöne junge Adelige hat einen unabhängigen Geist. Ihr eigenwilliger Kopf und ihr Herz bringen sie mehr als einmal in Schwierigkeiten. Aus Liebe verlässt sie den Hof und wandelt sich in den Wirren des englischen Bürgerkrieges von der Royalistin zur Anhängerin des freien Bürgertums. Sie begegnet vielen großen Männern ihrer Zeit. Ihre Lebensgeschichte spiegelt den radikalen Umbruch, der diese faszinierende, aber auch blutige Epoche der englischen Geschichte prägte.

Bei "Die Mätresse des Teufels" handelt es sich um eine weitere TV-Mini-Serie aus dem Hause Ascot Elite, und wieder einmal kann man als Zuschauer nur seinen Hut vor dieser sehr gelungenen und imposanten Veröffentlichung ziehen.

Zeitlich ist die hier erzählte Geschichte im 17. Jahrhundert angesiedelt und erzählt die Lebensgeschichte einer jungen Adeligen, die sich in der Zeit des englischen Bürgerkrieges immer mehr von ihrem royalen Status entfernt und sich letztendlich sogar den Freiheitskämpfern anschließt, die für die absolute Gleichheit im britischen Königreich kämpfen. Dabei entwickelt sich von Beginn an eine äußerst spannende und interessante Story, deren erstklassige Umsetzung dem Zuschauer einen sehr authentischen Eindruck der damaligen Zeit vermittelt, die wohl eines der dunkelsten Kapitel der englischen Geschichte darstellt.

So ist der Plot denn auch von Intrigen, Verrat und Korruption fast schon überfüllt, merkt man doch recht schnell, dass es im Prinzip nur ganz wenige Personen gibt, die nicht durch diese negativen Dinge auffallen, selbst einige Charaktere, denen man zuerst noch eine gewisse Symphatie entgegenbringt, entpuppen sich doch im Verlauf des Geschehens als intrigante Menschen, die lediglich auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und sich einen Dreck um das Schicksal anderer Menschen kümmern. Schon in der damaligen Zeit war es anscheinend vollkommen normal, dass die einzigen rechtschaffenen Personen eliminiert wurden, wenn sie den ehrgeizigen Plänen anderer in irgendeiner Form im Weg standen. Inmitten dieser intriganten Szenerie erscheint die junge Angelica Fanshawe fast wie ein barmherziger Engel, der in den entstehenden Kriegswirren zu Beginn gar nicht so recht weiß, wo ihr eigentlicher Platz ist. Ziemlich schnell verliert sie immer wieder ihre Ehemänner (insgesamt 3) und wird zudem noch als "Hure des Teufels" abgestempelt, was ihr sogar den Tod am Strang einbringen soll.

Doch erhält sie praktisch ein zweites Leben, indem sie noch rechtzeitig gerettet wird, was ihr zukünftiges Weiterleben allerdings nicht unbedingt erleichtert, denn gibt es doch immer noch Leute, die unbedingt ihren Tod wollen. Doch zum Ende hin begleicht Angelica sämtliche offenen Rechnungen und beweist ihren Gegnern, dass sie keinesfalls die hilflose junge Frau ist, die alle in ihr sehen. Insbesondere das Schauspiel von Andrea Riseborough verleiht dem Charakter der jungen Frau sehr viel an Glaubwürdigkeit und Authenzität; die rein optisch gesehen zerbrechlich erscheinende Frau legt einen Kampfgeist an den Tag, den man ihr keinesfalls zugetraut hätte. Dabei agiert Riseborough den gesamten Film über jederzeit absolut überzeugend und stellt somit einen absoluten Höhepunkt dieser Mini-Serie dar. Doch ganz generell sollte man anmerken, dass wirklich die gesamte Darsteller-Riege durch absolut überzeugendes Schauspiel brilliert und so ihren Anteil am insgesamt sehr guten Gesamteindruck einbringt, der beim Betrachter entsteht.

Dramaturgisch erstklassig in Szene gesetzt bekommt man so eine wahnsinnig interessante Geschichte geboten, die trotz einer Gesamtspielzeit von gut 3 Stunden in keiner einzigen Phase so etwas wie Langeweile aufkommen lässt. Starke Kulissen, erstklassige Kostüme und hervorragend ausgewählte Schauplätze sorgen dafür, dass man sich als Zuschauer in vielen Passagen wirklich in die damalige Zeit zurückversetzt fühlt, was ganz eindeutig für den authentischen Eindruck spricht, den das Geschehen hinterlässt. So gibt es keinen Grund, irgendetwas an dieser spannenden Geschichte zu kritisieren, die jederzeit beste und extrem kurzweilige Historien-Unterhaltung bietet, an der man sich vor allem als Freund solcher Filme erfreuen kann.


Fazit: Nach "Maria Stuart" und "Heinrich VIII." ist dies nun die dritte Mini-Serie von Ascot Elite, die ich in letzter Zeit gesehen habe, und wieder kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Handelt es sich doch um ein in allen Belangen absolut überzeugendes Filmerlebnis, in dem erstklassige Schauspieler eine Kostprobe ihres Könnens abgeben und so nicht gerade unwesentlich zu einem sehr guten Gesamteindruck beitragen.


Daten zur DVD

Darsteller: Andrea Riseborough, Peter Capaldi, Tom Goodman-Hill, Dominic West, John Simm, Tim McInnemy, Michael Fassbender, Maxine Peake, Rob van Vuuren, Peter Terry, Adrian Schiller, Daniel Ryan, Patrick Lister, Ralph Lawson, Russel Savadier, Al Weaver
Regie: Marc Munden
Drehbuch: Martine Brant / Peter Flannery
Kamera: Julian Court
Musik: Murray Gold
FSK 12
Laufzeit: 182 Minuten
Großbritannien / USA / 2008
Vertrieb: Ascot Elite

Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Extras: Trailershow

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