Das Fermi-Paradox: Außerirdische - Wo sind sie?
Das Fermi-Paradox
Außerirdische - Wo sind sie?
Jeder kennt gewiß auch die Drake-Sagan-Gleichung mit den sehr vielen Parametern über die Wahrscheinlichkeit der Häufigkeitsverteilung von mit Intelligenzen bewohnter Welten, die ich hier nicht vorrechnen will, weil die Kalibrierung der Variablen doch gar zu großen Schwankungen unterliegt, und diese aus viel zu breiten Intervalldefinitionen stammen.J
Sehen wir ab von nicht überprüfbaren "UFO"-Sichtungen und Begegnungen der Dritten Art, die ohnehin in den Erzählungen der angeblichen Zeugen fast immer von Welten stammen, deren Sterne instabil sind oder gar nicht auf der Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms liegen. Meist verstehen diese "Zeugen" auch nicht allzuviel von Astronomie, sonst würden sie ihre Aliens nicht vom Sirius (A oder B, übrigens?), von Arkturus oder von der Venus holen. Auch "Fred vom Jupiter" wird kaum auf Major Tom treffen!
Sehen wir auch ab von nichtüberprüfbaren Abductee-Berichten, die nur nachts in unterbewußten Träumen auftreten. Natürlich könnten hier auch uns unbekannte, fortgeschrittene Psychotechniken im Einsatz sein, aber das menschliche Unterbewußtsein ist auch ohne Aliens sehr flexibel und symbolhaft in seinen Traumdeutungsäußerungen.
Vielleicht sind sie ja auch hier, aber wir nehmen sie nicht wahr:
Entweder sie manipulieren unsere Wahrnehmung, d.h. unser Gehirn mit weit entwickelter Psychotronik, oder sie bedienen sich einer uns unbekannten Stealth-Technologie, der Physiker spricht hier von sogenannten Yang-Mills- Tarnfeldern, d.h. innerhalb eines solchen Feldes koppelt man nur an Gravitation und nicht an Festkörperkräfte oder elektromagnetische Wechselwirkungen.Wir könnten also einfach durch unsichtbare Aliens hindurchgehen, die dennoch vorhanden sind, uns sehen - aber wir sie nicht!
Wir wollen auch nicht diskutieren, ob die Aliens für BSE und Hühnergrippe (oder AIDS)verantwortlich sind, um die Erde von Menschen zu reinigen. Der Mensch kann auch ganz allein sehr tolle Katastrophen verursachen!
Auch wollen wir über solche herrlichen mythologischen Geschichten wie "Area
51" nicht weiter nutzlose Worte verlieren, dazu genügt uns schon der "Independence Day"- Film.
Dass die USA irgendwo ausländische Technologien analysieren und rückentwickeln, ist klar, wie wohl jedes größere Land dies tut.
Dank neuerer Technologien entdecken wir immer mehr Exoplaneten. Auch einige fast "erdähnliche" sind schon dabei, obwohl ich dort nicht wohnen möchte! So erdähnlich sind sie dann doch nicht!
Es scheint also überall Planeten zu geben, möglicherweise auch bei Mehr-Stern- Systemen, was früher fast kategorisch ausgeschlossen wurde. Warum also sind bis jetzt keine bewohnten Welten dabei. Ist Leben nun selten oder häufig? Tritt es bevorzugt auf Planetenoberflächen auf- oder eher in Dunkelwolken, wo wir ja auch bereits Aminosäuren und Alkohol-Moleküle der organischen Chemie entdeckt haben. Noch ist nicht so viel darüber bekannt.
Dann: nach welchen Kriterien sind intelligente Wesen kommunikationsbereit?
Dazu muss die biologische Art über die entsprechenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse, die technischen Möglichkeiten, - aber insbesondere auch über die sozialen Verhältnisse einer Gesellschaftsstruktur verfügen, die nicht hermetisch ist, sondern nach außen offen. Man darf sich eben nicht als "Planet der Mitte" verstehen, der keine Außenkontakte benötigt, weil man alles hat, was man braucht - und jeder Außen-Kontakt evtl. die statische Gesellschaftsstruktur stört.
Wie stabil ist nun eine technologische Gesellschaft wie die unsere langfristig. Wir beherrschen die Paradigmen der theoretischen und angewandten Naturwissenschaften und der darauf folgenden Industrie seit knapp 200 Jahren, die Maxwell-Gleichungen als elektromagnetische Beschreibung erst seit etwas mehr als hundert Jahren. Jüngst wurden sogar neue, noch nicht bekannte Lösungen gefunden. Aber das Universum ist retardiert: d.h. die maximale Kommunikationsgeschwindigkeit ist auf die Lichtgeschwindigkeit im Standardvakuum beschränkt: 299792,15 km/sec. das ist ziemlich langsam für interstellare Kommunikation, trotz aller mehr oder weniger sinnvollen SETI- Projekte (nicht mal Atlan würde von Larsaf III aus Arkon mit einem elektromagnetischen Sender anfunken, aber genau das taten die frühen SETI- Forscher: Sie sendeten ein Signal an einen Kugelsternhaufen!) Später wurden dann etwas differenziertere, bessere Programme ausgearbeitet, etwa die Suche nach G-Hauptreihensternen wie die Sonne einer ist. Das half auch noch nicht viel.
Ist interstellare Raumfahrt sinnvoll in der westlichen Philosophie des Individuums bzw. als Generationenraumschiff? Soll man relativistische Zeitverzerrungen über Jahrtausende in Kauf nehmen - oder lieber mit achtzig Prozent LG herumgondeln? Kann ein einzelnes Individuum innerhalb seiner natürlichen Lebensspanne Raumfahrt sinnvoll erleben oder gar genießen? Sollen wir Samenbänke oder sich selbst reproduzierende Roboter über die Galaxis
verteilen und sie somit in wenigen Jahrtausenden überschwemmen? Trotz aller Selbstähnlichkeit lassen sich auch hier Mutationsfehler bei der Reproduktion langfristig nicht vermeiden. Wann ist ein Mensch ein Mensch? (Z.B. James Blish: "Auch sie sind Menschen", F. Pohl: "Der Plusmensch" oder auch die "Quaddies von Cay Habitat"). Haben Klone von Menschen Menschenrechte? Oder eine "Seele"?
Nach welcher Strategie soll man also vorgehen? In der Biologie spricht man hier vom K- und vom r-Modus. K-Wesen ziehen nur wenige Nachkommen auf - und kümmern sich intensiv um sie. r-orientierte Lebewesen produzieren tausende oder Millionen von potenziellen Nachkommen, von denen nur einige Wenige überleben, Fische zum Beispiel. Auch können die Eltern hier nichts erziehen. Menschen sind biologisch k-orientiert, soziologisch nur der Westen, aufgrund seiner Paradigmen-Ideologie vom freien Recht der Entwicklung des Individuums. China z.B. ist meines Erachtens r-orientiert in seinen biologisch-soziologischen Auffassungen(Satz von Mao-Dse-Dong:"Wenn China in einem Atomkrieg die halbe Bevölkerung verliert, dann gibt es immer noch 300 Millionen Chinesen!"). Auch die Sowjetunion handelte im 2.Weltkrieg gegen Nazideutschland so (van- Vogt-Leser würden sagen: Non-Aristotelisch!). Der Westen hingegen führt Kriege wie das Römische Reich: Möglichst wenig eigene Verluste, bei maximalen Feindverlusten. Hier wird das Individuum hochgehalten, nicht das Kollektiv (trotz aller patriotischen Ansprachen).
Wie muss eine Gesellschaft also orientiert sein, wenn sie Raumfahrt betreiben will? Ist das 20-cm-Wasserstoffband der elektromagnetischen Wellen wirklich die beste Funkkommunikationsart? Ist eine posttechnologische Gesellschaft überhaupt an Raumfahrt interessiert? Ernsthaft, oder betrachten sie es als Spiel? Welche Werte, welche Paradigmen beherrschen sie? Kennen sie die "Menschenrechte?" Sind sie religiös? Vermögen sie überhaupt interstellare Schiffe zu bauen, selbst wenn sie wollen? Ist es sinnvoll? wenn ja, in welchen Zeitspannen?
Können Sie die Retardierung umgehen durch "Supertechnologien", die bereits heute logisch und physikalisch widerspruchsfrei zur theoretischen Physik gehören, wie etwa maximierte, stabilisierte Wurmlöcher, oder Alcubierre- Warptunnel oder Alcubierre-Warpblasen?
Oder wird die Raumfahrt auf Umkugeln von 50 Lichtjahren beschränkt sein aufgrund obengenannter Kriterien?
Endgültige Antworten kenne natürlich auch ich nicht: zukünftige Entdeckungen sind eben heute noch unbekannt.
Hier ist mein Vorschlag:
Ich sage, niemand betreibt interstellare Raumfahrt: Möglicherweise existiert ein nonlokales, gravitationsmechanisches Raumzeit-Spin-Quantennetz, das als universelles Kommunikationsmittel verwendet wird: Flip-Flop, wir morsen nach
Andromeda! Nonlokal ist hier ein Begriff aus der Quantentheorie, der besagt, dass ein Ensemble von Teilchen miteinander entfernungsunabhängig gekoppelt ist, z.B. über Spin-Spin-Kopplung, und dass eine sofortige Spinänderung bei einem Teilchen dies auch sofort entfernungs -und zeitunabhängig bei dem anderen Teilchen tut. Mit anderen Worten, diese Art von sofortiger "Kommunikation" unterliegt nicht den Gesetzen über die Begrenztheit der lokalen Invarianzgeschwindigkeit lokaler Inertialsysteme der Speziellen Relativität. (Einstein-Podolski-Rosen-Paradoxon). Sie ist nicht "kausal" im klassischen Sinne des Ursache-Wirkunsprinzips. Möglicherweise existiert dieses der Gravitations- Raum-Zeit zugrundeliegende Netz erst auf Plancklängen-Ebene, bei 10^ -34 m, einer Energiedichte, von der wir technisch noch weit entfernt sind.
Wer dieses Netz entdeckt und zum Club gehört, der darf mitreden! Bis dahin müssen wir allein vor uns hinschmoren!
Aber vielleicht sind wir auch allein in diesem absurden Kosmos! Als Schmutzfleck an der Wand des Universums!
Widerworte erwünscht! Auch von Phantastik-Fans!
© 2013/14/15 by Aarn Munro
Kommentare
Zitat: Ist da was schiefgelaufen? Das gibt für mich keinen Rechten Sinn, wenn ich es wörtlich nehme. Würde vermuten, dass es "Recht der freien Entwicklung des Individuums" heissen sollte. Und was ist eine Paradigmen-Ideologie? Fällt das Ganze überhaupt unter den Begriff Ideologie?
Kommunikation mit fremden Zivilisationen wird sich vermutlich anders abspielen als wir es heute von der Erde her kennen. Bleibt die Frage nach der Motivation.
Die Frage ist, ob nicht jede Weltanschauung eine Ideologie ist bzw. ihr eine zugrunde liegt. Das hängt sicher davon ab, wie man den Begriff Ideologie definiert. Ich denke, dass auch die Werte der freien Entwicklung des Individuums in der westlichen Kultur durchaus unter dem Begriff einer Ideologie betrachtet werden können. Auch Vorstellungen einer Demokratie und des Verhaltens darin sind ja ein politisches Gesellschaftsmodell, das gar nicht ideologiefrei festlegbar ist. Aber wie gesagt, das hängt davon ab, wie Du diesen Begriff definierst. Einige Leute engen die Bedeutung dieses Wortes gern ein auf Zwangsbedingungen (etwa in Diktaturen etc.)
Einzig bei der Aussage, dass die Chinesen r-Strategen sind, habe ich das Gesicht verzogen. Gerade die Chinesen mit ihren (mittlerweile etwas aufgeweichten) 1-Kind-Politik sind erklärte Gegner einer unkontrollierten Vermehrung. Wenn überhaupt, so gibt es das Problem in der Dritten Welt, dass Paare möglichst viele Kinder in die Welt setzen wollen, um zukünftiges Einkommen zu generieren. Allerdings ist dies eine gefährliche Aussage, da der Mensch grundsätzlich kein r-Stratege ist. Das Grundproblem des Menschen ist sein exzessiver Verbreitungs-/Eroberungswille, der alles andere verdrängt.
Zu diesem Thema empfehle ich den Andreas-Eschbach-Roman "Herr aller Dinge".
Vom EPR-Paradoxon bin ich seit Jahren fasziniert und überlege mir, ob und wie man es in das Perryversum integrieren könnte. Ich sehe da eine Möglichkeit, das Zwiebelschalenmodell neu, resp. anders zu definieren.
Allerdings frage ich mich, wie das EPR-Paradoxon (resp. der EPR-Effekt, das EPR-Experiment) für eine Kommunikation genutzt werden könnte. Die Ausgangslage ist ja die, dass zwei ineinander verschränkte (?) Teile zuerst getrennt werden müssen, damit dieser Effekt auftritt. Sprich: Um mit einem entfernten Planeten zu kommunizieren, müssten wir zuerst mit ihm verschränkte Teilchen austauschen. Und ob es bereits ein Netz gibt, bei dem solche Teilchen über die gesamte Galaxis (oder Universum?) verteilt sind, ist doch höchst fraglich ... Und aus SF-Sicht höchst interessant.
Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit deinem Artikel und die Idee, mit dem EPR-Effekt Teil der galaktischen Kommunikation werden zu wollen.