Go West! - 24. Mai 2015
Noch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
24. Mai 2015
Oklahoma City
Chattanooga, die nächste Station unserer Reise, war einer der wenigen Eisenbahnknotenpunkte, über die die Südstaaten verfügten, und von daher im Amerikanischen Bürgerkrieg eine der heißumkämpftesten Städte. Mindestens drei Scharmützel und Schlachten wurden hier ausgefochten. Am 7. und 8. Juni 1862, am 21. August 1863 und am 23. bis 25. November 1863.
Schon im August 1863 hatte der kommandierende konföderierte General Braxton Bragg die Stadt evakuieren lassen. Während des Feldzugs im November kam es zudem zu den Schlachten von Lookout Mountain und Missionary Ridge.
Die erste Abbildung (103) zeigt den Eingang in den Lookout Mountain Park. Das zweite Foto zeigt den atemberaubenden Blick auf den Tennessee River und Chattanooga (104). Dazu eine Artilleriestellung. (105)
Ab September 1863 lieferten sich der Süden und der Norden in dieser Region heftige Gefechte, zu komplex, um sie hier umfassend darzustellen. Im September hatten die Konföderierten unter Bragg die Unionsarmee unter General Rosecrans in der Schlacht von Chickamauga geschlagen und rings um Chattanooga eingeschlossen.
General U. S. Grant übernahm das Kommando der westlichen Unionsstreitkräfte und rückte mit erheblicher Verstärkung an, um Rosecrans zu entsetzen. Zunächst gelang es ihm, die Versorgungslinien für die eingeschlossene, sich in verzweifeltem Zustand befindliche Armee wieder zu öffnen. Dann drängte er die Konföderierten in der Schlacht von Wauhatchie zurück und brachte die Situation zunehmend unter seine Kontrolle. Grant ließ General George Thomas die Höhe von Orchard Knob besetzen. General W. T. Sherman griff Braggs rechte Flanke auf Missionary Ridge an. General Joseph Hooker schließlich schlug die Konföderierten auf Lookout Mountain.
Nach weiteren Manövern und Gefechten musste Bragg den Rückzug antreten. Die Konföderierten hatten die Kontrolle über Tennessee verloren, und der Weg ins Kernland der Südstaaten war frei.
Diese wenigen Sätze können nur unzureichend umreißen, welche entscheidenden militärischen Schläge hier stattfanden, die den Verlauf des Krieges maßgeblich beinflußten.
Noch 2 Fotos (106 und 107) vom Blick auf den Tennessee River und Mocassin Bend.
Wer diese Region heute besucht, kann sich angesichts der spektakulären, traumhaften Landschaft kaum noch vorstellen, wie heiß umkämpft diese Gegend vor 150 Jahren war und welche menschlichen Dramen sich hier abgespielt haben.
Die beiden Fotos zeigen a) mich in einer Artilleriestellung (108) und b) die große Siegessäule (109).