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Go West! - 28. Mai 2015

Go WestNoch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
28. Mai 2015

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Mount ToltecrChucalissa Indian Village und Mount Toltec
Wir taten heute einen riesigen Sprung von der populären Musikkultur unserer Zeit in die prähistorische Besiedelungsphase Nordamerikas.

Wenn in Europa manchmal zu hören ist, Amerika hätte „keine Geschichte“ oder nur eine kurze, ist denjenigen, die so etwas sagen vermutlich gar nicht bewußt, wie sehr sie damit die Indianervölker des Kontinents beleidigen.

Die Geschichte der „Neuen Welt“ fing nicht mit Columbus oder den ersten europäischen Kolonisten an. Rd. 20.000 Jahre zurück gab es bereits Siedlungen eingeborener Völker, die z.T. bemerkenswerte Kulturen geschaffen haben. Ihre Nachkommen legen größten Wert darauf, als Teil der amerikanischen Geschichte gesehen zu werden – und damit haben sie recht.

Memphis ist nicht nur die Heimat von Elvis Presley und dem Sun Studio, sondern birgt auch die Hinterlassenschaften einer großen frühen Indianerkultur, das „Chucalissa Indian Village“.

Hierher fuhren wir am Morgen.

„Chucalissa“ heißt in der Sprache der Choctaw „Behausung“, und man geht heute davon aus, daß die Choctaw-Indianer – die jetzt überwiegend in Oklahoma leben – die Nachfahren dieses Volkes sind. Es handelt sich um eine Siedlung der Mississippi Mound-Kultur, die etwa ab dem Jahr 1000 n. Chr. für gut 500 Jahre bewohnt war. Sie war verhältnismäßig groß; man schätzt, daß etwa 1.000 Menschen hier lebten. Die charakteristischen künstlich aufgeworfenen Hügel (Mounds) überblicken den Mississippi.Die Moundbuilder lebten in einer strikt organisierten Klassengesellschaft, in der die einfachen Stammesmitglieder Tribut an die Oberklasse zu leisten hatten. Diese wurde durch die Häuptlinge gebildet – bei deren Wahl die Frauen des Stammes eine entscheidende Rolle spielten – und durch die Priester und Tempelwächter, die auf dem Tempelmound lebten.

Anfang der 1540er Jahre zogen spanische Konquistadores unter Hernando de Soto hier vorbei. De Soto berichtete über den Besuch in mehreren Indianerdörfern der Region, aber es zweifelhaft, daß er in Chucalissa war.

Seit 1938 haben intensive archäologische Ausgrabungen stattgefunden. Das Gelände der Siedlung gehört seit 1962 zur University of Memphis.

Das angeschlossene Museum zeigt die bedeutendsten Fundstücke der jahrzehntelangen Ausgrabungen und dokumentiert das frühe Leben von Indianern im Südosten.

Bis heute kommen Choctaws hierher und führen Zeremonien durch, um ihre Vorfahren zu ehren.

Die Bilder zeigen eine rekonstruierte Hütte aus Zweiggeflecht, mit Lehm verputzt und mit Schilfmatten gedeckt, den Tempel-Mound, einen Einbaum aus Zypressenholz, ein Choctawsymbol und einen heutigen Choctaw-Indianer. (Bilder 152-156)

Die nächste Station auf dem Weg nach Little Rock im US-Staat Arkansas war der „Toltec Mound“. Der Name beruht auf einem Irrtum. Als frühe weiße Siedler um 1850 auf die riesigen künstlich aufgeworfenen Hügel stießen, die umfangreiche Reste einer menschlichen Kultur wie Töpferwaren, Korbflechtereien, Stein- und Knochenwerkzeuge, u. a. enthielten, fühlten sie sich an südamerikanische Pyramidenbauer wie die Tolteken erinnert.

Tatsächlich hatten die Bewohner dieser Mound-Siedlung nichts damit zu tun.

Besiedelung in dieser Region gab es schon vor rd. 8.000 Jahren. Das Volk, das die großen Mounds errichtete – mit die höchsten im ganzen Mississippi-Tal – kam wohl um das Jahr 700 hierher.

Archäologen nennen sie die „Plum Bayou Kultur“ nach dem Fluß, der in der Nähe vorbeifließt. Diese Menschen lebten hier bis ca. 1050 – dann verschwanden sie im Dunkel der Geschichte.

Da sie keine Schrift hinterließen, weiß man nicht wo sie herkamen und warum sie gingen, oder wer ihre Nachkommen sind. Vielleicht tragen heutige Indianervölker der Region ihr Erbe in sich – aber das weiß niemand.

Sicher ist, daß Toltec nicht von vielen Menschen bewohnt war, da man nur wenige Begräbnisse und Abfälle fand. Da die Mounds in einem bestimmten astronomischen Muster angelegt sind, gehen die Wissenschaftler davon aus, daß es sich um ein religiöses Zentrum gehandelt hat, in dem nur Priester und Würdenträger lebten. (Bilder 157-159)

Der Toltec-Siedlungsplatz liegt unmittelbar neben dem Mound Lake, in dem die früheren Bewohner sicherlich gefischt haben.

Heute leben hier interessante rotohrige Schildkröten, die den .sonnigen Tag genossen (Bilder 160 und 161)

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