Go West! - 25. Mai 2016
Wieder in den ›Wilden Westen‹
25. Mai 2016
Die nächsten 3 Tage sind vorwiegend spektakulären Landschaften gewidmet.
Der Bundesstaat Utah ist mit Nationalparks regelrecht gesegnet. Er verfügt über 6 der spektakulärsten Wüsten- und Felsenparks, die die Welt vorzuweisen hat, etwa Zion, Goosenecks, Capitol Reed, Bryce Canyon und die Canyonlands.
Wir durchquerten Utah Richtung Süden und erreichten den „Arches Park“, eine „Mondlandschaft“ der besonderen Art. In diesem in Deutschland etwas weniger bekannten Gebiet gibt es die wohl höchste Anzahl von natürlich geformten Felsbögen auf dem Globus, über 2.000. Aber das ist nicht alles. Es gibt hier Hunderte von Felsen mit bizarren Formen, als sei eine Armee von Bildhauern am Werk gewesen, Säulen, Türme, Spindeln, auf denen riesige Steinblöcke balancieren, himmelhohe, an Wolkenkratzer gemahnende Klippen.
Das Bild zeigt meine Gruppe vor der "Park Avenue", sowie den "Balanced Rock", bei dem die Schwerkraft keine Rolle mehr zu spielen scheint.
Von der vorbeiführenden Straße, dem US Highway 191, aus sieht man nichts davon. Wenn man dann eine steile, gewundene Bergstrecke hinauffährt, öffnet sich mit einem Mal eine atemberaubende Landschaft. Man glaubt, daß man einen anderen Planeten erreicht hat, den Spielplatz von Riesen, die ihre Bauklötzer mal eben an die Seite geräumt haben.
Die Felsformationen machen sprachlos. Die Ausdehnung dieser Wüste ist atemberaubend. Der Anblick verändert sich mit den Perspektiven, die man beim Durchfahren des Gebiets einnimmt, und mit dem Licht, das schnell wechseln kann. Die Bilder sind eine willkürliche Auswahl. Hinter jeder Kurve verändert sich die Perspektive. Unter anderem zeigen die Fotos die "Three Gossips", drei schwatzende Frauen. Die Natur wurde zum genialen Bildhauer.
In dieser scheinbar lebensfeindlichen Region lebten einmal Menschen. Es gab eine Zeit, als es Wasserstellen gab. Die Indianervölker, die hier siedelten und später immer wieder durchzogen hinterließen ihre Spuren, u. a. Petroglyphen, die Hinweise auf die damaligen Lebensbedingungen in dieser Wüste geben. Diese Petroglyphen stammen von Ute-Indianern und werden auf die Zeit zwischen 1650 und 1850 geschätzt.
1898 ließ sich der Bürgerkriegsveteran John Wesley Wolfe inmitten der Wüste nieder. Auf seiner kleinen Ranch in dem heißen, trockenen Wüstenklima suchte der 69jährige Linderung für seine Krankheiten. Er lebte hier zeitweise mit seinem Sohn, dann mit seiner Tochter und dessen Mann und seinen Enkeln unter extrem bescheidenen Umständen. 1913 starb er. Sein "Ranchhaus" ist noch immer erhalten.
Seinen Namen hat das Gebiet natürlich von den vielen natürlichen Felsbögen, den "Arches". Ich zeige hier nur zwei der besonders großen , darunter auch die "Double Arch".
In fast allen Nationalparks trifft man auf große schwarze Raben, die "Parkplatzwächter", die darauf hoffen, von den Besuchern gefüttert zu werden. Es sind große, eindrucksvolle Vögel.
In fast allen Nationalparks trifft man auf große schwarze Raben, die "Parkplatzwächter", die darauf hoffen, von den Besuchern gefüttert zu werden. Es sind große, eindrucksvolle Vögel.
Die überwältigende Szenerie dieser Felswüste lockt auch immer wieder Künstler an, die sich inspirieren lassen und die Naturschönheiten des Parks in ihren Bildern verewigen.
Vom Arches Park aus ging es weiter nach Süden durch eine glühend heiße, von bizarren Sandsteinfelsen geprägte Landschaft bis in die kleine Mormonengemeinde Bluff, wo wir übernachten.
Majestätisch thront über dem gesamten Park der "Star" unter den Felsbögen - die Delicate Arch, das Symbol des Staates Utah.
Sie ist zwar von einigen Aussichtspunkten zu sehen, aber den besten Blick erhält man nach einem nicht ganz leichten Fußmarsch über felsiges Terrain bis hinauf zu dem Hochplateau, auf dem sie steht. Bei großer Hitze ist das eine physische Herausforderung, aber die direkte Begegnung mit diesem Naturwunder ist ein prägendes Erlebnis. (Bild 051-064)