Go West! - 26. Mai 2016
Wieder in den ›Wilden Westen‹
26. Mai 2016
Die letzte Nacht hatten wir in der kleinen, von Mormonen gegründeten Gemeinde Bluff verbracht. Neben einer eindrucksvollen Rekonstruktion der ersten Siedlerhäuser beherrschen 2 spektakuläre Zwillingsfelsen den Ort. Daneben steht ein von Navajo betriebenes Restaurant, in dem wir frühstückten.
Auf dem Weg zum Monument Valley hielten wir bei Mexican Hat - auch eine von Mutter Natur originell geformte Felsformation.
Wir erreichten das Gebiet der Navajo im Norden Arizonas und fuhren in den z.Zt. einzigen „Tribal Park“ der USA, ein Schutzgebiet, das sich im Besitz eines Indianerstammes befindet. Schon die Anfahrt ist ein visuelles Erlebnis der besonderen Art. Der Highway führt durch eine Landschaft, die nicht von unserer Welt zu sein scheint.
Das Monument Valley dürfte jeder kennen. Aus Hunderten von Filmen. Aus Werbeanzeigen und Fernsehspots. Meist ist nur das Motiv der beiden „Mittens“ bekannt; aber diese Felsen stehen direkt am Eingang des Tals, das einiges mehr zu bieten hat.
Die ersten beiden Fotos zeigen die Anfahrt auf US Highway 163 und die berühmten Monumente am Eingang des Tales.
Hier sind die Steine Götter. Für die Navajo erzählt jeder Felsen im Tal eine Geschichte und stellt eine Verkörperung höherer Mächte dar.
Diese einzigartige Wüste gehört zu den natürlichen Weltwundern. Es leben nur 9 Navajo-Familien im Tal, die sich im wesentlichen vom Tourismus ernähren. Man kann mit dem eigenen Fahrzeug hineinfahren – darf dann aber nur eine relativ kurze Strecke zurücklegen und mutet dem Mietwagen eine nicht ungefährliche Piste zu – denn der Weg ins Tal ist...
Hier saß früher die 100jährige Suzie Yazeeh und webte Teppiche. Ich habe sie mehrfach getroffen. Sie war eine beeindruckende Frau, die kein Englisch sprach. Einer ihrer vielen Enkel übersetzte ihre Worte aus der Stammessprache.
Heute hat eine ihrer Töchter ihren Platz eingenommen und führt das alte Handwerk des Teppich- und Deckenwebens vor.
Der Besuch ist ein Erlebnis.
Vor ihrem Hogan nahm ich meine Gruppe mit unserem Führer auf. Der hatte mir vorher die Tafel am Eingang des Hogans übersetzt: "Hallo, Freund, tritt ein!"
Daß die Navajo schon seit Hunderten von Jahren im Monument Valley leben ist u.a. durch Petroglyphen (Felszeichnungen) belegt. Die hier gezeigten sind ca. 800 Jahre alt.
Auch die traditionelle Wohnform, der "Hogan", wird noch angetroffen. Errichtet aus Holz und Lehm. Es gibt eine männliche und eine weibliche Form.
Das Monument Valley verdankt seinen Weltruhm im Wesentlichen den Filmen von John Ford und seines Hauptdarstellers John Wayne.
Die Navajo sind Wayne dafür bis heute dankbar und halten ihn in Ehren.
Seit Jahrzehnten reitet jeden Mittag ein Navajo im roten Hemd und mit weißem Hut auf die Klippe, auf der einst die Kamera John Fords stand und für den Film "Stagecoach" (Höllenfahrt nach Santa Fe) die Aufnahmen der Postkutschenfahrt machte. Der Platz heißt daher "John Ford Point".
Unser Navajo-Führer, Errin, der uns sicher durch die Wüste steuerte und viele Fragen beantwortete.
In einer noch immer eindrucksvollen Wüstenlandschaft liegt dieser Handelsposten, in dem die schönsten Handarbeiten der Navajo und Pueblo-Indianer angeboten werden.
Vom Monument Valley aus fuhren wir südwärts durch Arizona und erreichten den 1916 gegründeten indianischen Handelsposten „Cameron Trading Post“.
Zum Trading Post, der von Navajo-Indianern betrieben wird, gehören ein Restaurant mit indianischen Speisen und ein kleines Motel mit herrlich eingerichteten Zimmern.
Hier verbringen wir die Nacht, nachdem wir die Wüstensonne hinter den tiefen Arroyos untergehen sahen.
Hier verbringen wir die Nacht, nachdem wir die Wüstensonne hinter den tiefen Arroyos untergehen sahen.
Die Fotos zeigen ein Zimmer, einen Blick ins Restaurant und den "Teppichraum" im Handelsposten, in dem die feinsten Navajo-Handwebereien ausgestellt sind. (Bild 065-086)