Go West! - 19. Mai 2016
Wieder in den ›Wilden Westen‹
19. Mai 2016
Kaum zu glauben, daß schon wieder ein Jahr vorbei ist. Langer Flug. Gut gelandet. Ein bißchen Jetlag, aber auch ein bißchen aufgekratzt, wieder amerikanischen Boden unter den Füßen zu haben und die Luft der Great Plains und der Rocky Mountains atmen zu können.
Leider waren auf der Fahrt zum Hotel diesmal die schneebedeckten Bergmassive der Rockies nicht zu sehen. Wolkiges Wetter, auch ziemlich kühl. Es soll in den nächsten Tagen stetig besser werden.
In der Ferne allerdings ist Downtown mit seinen Wolkenkratzern zu sehen. Denver ist mit über 600.000 Einwohnern eine der größten Städte im amerikanischen Westen. Die größte Stadt Colorados ist sie sowieso. Und die Hauptstadt des Staates. Das ist nicht selbstverständlich. Nicht immer sind die Staatshauptstädte in den USA auch die größten Städte.
Denver hatte im 19. Jahrhundert die richtigen Beziehungen und die richtige Unterstützung, um Gouverneurssitz zu werden. Zudem kreuzten sich hier schon bei Ausbruch des Gold- und Silberrausches nach 1856 wichtige Verkehrsadern. Und so ist es heute noch. Das Autobahnkreuz der Interstates 25 und 70 macht die Stadt zu einem Verkehrsknotenpunkt zwischen Osten und Westen und Norden und Süden. Demgemäß wurde hier auch einer der größten Flughäfen der Welt gebaut.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich seit rd. 35 Jahren die meisten meiner Reisen in Denver beginne.
Einst Rastplatz von Cheyenne- und Arapaho-Indianern, kamen 1856 mexikanische Goldsucher in diese Region am South Platte und Cherry Creek. Zwei Jahre später wurden die ersten Edelmetallfunde bekannt, und die Besiedelung der Region explodierte förmlich. Um 1860 ergab die erste Volkszählung schon fast 5.000 Bewohner. 30 Jahre danach war die Zahl von 100.000 überschritten. Und das Wachstum setzte sich fort.
Nach dem Ende des Silberbooms, schien die Stadt ihren Höhepunkt überschritten zu haben, aber ab den 1980er Jahren wurde Öl in der Region entdeckt. Neue Firmen drängten hierher. Die Computerindustrie tat ein Übriges. Die gute Verkehrslage begünstigte die Gründung von Logistikunternehmen, und die Telekommunikationsbranche lockte neue Bürger von der Westküste nach Colorado.
Trotz ihres schnellen Wachstums und der industriellen Entwicklung hat Denver sich in einigen Teilen noch immer den Charme des alten Westens bewahrt, und die Nähe zu den grandiosen Rockies gibt dieser Stadt auch landschaftlich eine große Attraktivität.
Ich habe, wie meistens, Zimmer im „Crowne Plaza Denver International Airport“ gemietet, ein hervorragendes Hotel, das meinen Reisenden nach der langen Anreise die Akklimatisierung und die Überwindung des Jetlags erleichtert. Auf der Tour werden wir dann auch typische amerikanische Motels mit eher rustikaler Atmosphäre erleben.
Das erste Ehepaar ist schon da; es war mit mir auf derselben Maschine. Die anderen Teilnehmer kommen morgen an.
Die erste Gruppe
22. Mai 2016