Go West! - 13. Juni 2016
Wieder in den ›Wilden Westen‹
13. Juni 2016
Eigentlich standen heute die Goldminenstadt Deadwood und das historische Fort Meade auf dem Programm. Auf Wunsch meiner Reisenden änderte ich die Route, und wir fuhren zunächst zum Mount Rushmore, dem amerikanischen National-Schrein.
Zwischen 1927 und 1941 meißelte der Bildhauer Gutzon Borglum mit rd. 400 Arbeitern die 4 gewaltigen Köpfe der bedeutenden Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt in einen Berg in den Black Hills.
Heute besuchen mehr als 3 Millionen Besucher aus aller Welt jährlich das Mount Rushmore Memorial.
Herr Wild meinte, ich solle mich in die Galerie einreihen und machte das dazugehörige Foto. (Bild 305-306)
Unsere nächste Station war das gigantische Crazy Horse Monument - die indianische Antwort auf Mount Rushmore.
1948 schenkte der Lakotahäuptling Henry Standing Bear dem preisgekrönten polnischstämmigen Bildhauer Korczak Ziolkowski (1908-1982) einen Berg mit der Vorgabe, daraus ein Denkmal zu schaffen das zeigt, "daß auch der rote Mann große Helden hat".
Korczak begann mit 174 Dollar eigenen Mitteln. Was daraus geworden ist, ist wirklich beeindruckend.
Man kann darüber streiten, ob die Ziolkowski-Familie die Arbeiten womöglich bewußt verlangsamt, um mehr Besucher anzuziehen. In jedem Fall ist dieses Werk die größte bildhauerische Arbeit der Welt.
In fast 70 Jahren entstand das Gesicht, und der Rest der Statue nimmt Gestalt an.
Ferner wurde ein riesiges Besucherzentrum gebaut, in dem sich ein sehr gutes indianisches Museum befindet und indianische Künstler ihre Werke vermarkten.
2010 eröffnete der Grundstock einer kleinen Universität.
Inzwischen kommen Millionen von Besuchern, und Crazy Horse läuft Mount Rushmore fast den Rang ab.
Wenn das Denkmal irgendwann fertig ist, wird es über 170 m hoch sein. Etwas Vergleichbares wird es wohl nie mehr geben.
Der Museumskomplex bei Crazy Horse ist riesig, die Sammlungen sind fast unüberschaubar.Auch die meisterhaften bildhauerischen Arbeiten Ziolkowskis werden gezeigt. (Bild 307-312)
Indianische Handwerker und Künstler stellen regelmäßig ihre Arbeiten aus und verkaufen an die Besucher.
Ich traf den Lakota-Autor EAGLE MAN, der sein Buch CRAZY HORSE AND CHIEF RED CLOUD anbot und signierte
Eagle Man hat mit den Nachkommen beider Gruppen und den Familien, deren Vorfahren am Little Big Horn kämpften gesprochen. Seine Interviews sind die Basis für dieses ungewöhnliche Buch, das in den USA zum Bestseller geworden ist.
Eagle Man legt Wert auf die Feststellung, daß er selbst ein Krieger ist, der über Krieger geschrieben hat. Er war Starfighter-Pilot in Vietnam und sieht sich damit in der Tradition seiner Vorfahren. (Bild 313-314)
Nach unserem Besuch bei Crazy Horse, durchkreuzten wir die wunderschönen Black Hills bei strahlendem Sonnenschein und begannen eine stundenlange Fahrt durch die Plains von South und North Dakota bis nach Dickinson, wo wir die Nacht verbringen.
Das einst von gewaltigen Bisonherden beherrschte Land dehnt sich einsam zu den Horizonten. Die wenigen Straßen erstrecken sich endlos, wie mit dem Lineal gezogen ins Nirgendwo.
Es gab kaum Gegenverkehr; meist waren wir allein "on the road".
Am Nordrand der Black Hills passierten wir den Bear Butte, den heiligen Berg der Indianervölker der Region. (Bild 315)
