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Go West! - 17./18. Juni 2018

Go WestAuf nach ›Westen‹
17./18. Juni 2018

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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YellowstoneparkEine Ranch, Bozeman, ein Knast und der Yellowstone Park
Bedauerlicherweise war gestern in unserem Hotel das Internet gestört. Daher kommt der Bericht über die Tour von Karen Rogowski, mir und unserer Gruppe vom Sonnabend erst heute:

Von Missoula fuhren wir am Morgen ostwärts nach Deer Lodge. Hier befindet sich ein Monument für die Zeit der großen Rinderranches im Westen: GRANT KOHRS RANCH.

Der Metis Johnny Grant hatte hier eine Viehzucht gegründet und verkaufte seinen Besitz an Konrad Kohrs, einen deutschen Emigranten aus Schleswig-Holstein, der es als Metzger in den Goldrauschgebieten Montanas ab 1862 zu Vermögen gebracht hatte. Kohrs baute die Ranch zum größten Viehzuchtbetrieb Montanas aus. Sein Landbesitz erreichte letztlich die Größe der Schweiz. Zigtausende von Rindern standen auf seinen Weiden. Zusammen mit seinem Stiefbruder Johnny Bielenberg gehörte Kohrs zu den Begründern der Quarterhorse-Zucht in den USA. Er saß auch mehrere Jahre als Staatssenator im Parlament von Montana.

Wir besichtigten sein feudales Ranchhaus und die noch existierenden Wirtschaftsgebäude. Das Ranchhaus war vermutlich das erste Haus in ganz Montana mit fließend Wasser und Elektrizität.

Sein Enkel Conrad Warren übertrug den Kern des Besitzes an den amerikanischen Nationalpark-Service, um an die Zeit der großen Weidebarone zu erinnern. (Bild 485 – 494)

Erwähnenswert ist, daß die kleine Stadt Deer Lodge, an dessen Rande Grant Kohrs Ranch liegt, das erste Staatszuchthaus von Montana beherbergt.

Karen Rogowski und ich entschieden angesichts des miserablen Wetters, das Zuchthaus nicht zu besichtigen. (Bild 495)

Die Nacht hatten wir in Bozeman verbracht. Es regnete in Strömen, als wir von hier aus in den Yellowstone Nationalpark fuhren, den ersten Nationalpark der Welt, gegründet 1872. "Zum Vorteil und zur Freude des Volkes", wie es über der Roosevelt-Arch am Nordeingang heißt.

Wer das Yellowstone-Gebiet betritt bekommt rasch das Gefühl, durch einen Zeittunnel zum Beginn der Erschaffung der Welt zu gelangen. Ich war mindestens 20 mal in diesem Park – aber ich habe niemals den Sinn für die Einmaligkeit dieser Region verloren.

Es beschleicht einen manchmal ein etwas unheimliches Gefühl, wenn man in diesen Park fährt. Das Yellowstone-Gebiet ist im Grunde ein Super-Vulkan. Hier bebt ständig die Erde, auch wenn es nicht fühlt. Wissenschaftler rechnen damit, daß die Region irgendwann „explodiert“. Das kann morgen passieren, in 100 Jahren, in 1.000 Jahren, in 10.000 Jahren – niemand weiß es.

Es dampft und raucht an jeder Ecke. Man sieht buntschillernde, schwefelhaltige Tümpel und blubbernde Schlammvulkane.

Die gesamte Gegend hat eine Ausstrahlung von Gefahr – aber sie ist überwältigend faszinierend. Hinzu kommt eine überwältigend vielfältige Tierwelt.

Wir sahen Bisons und sogar eine Schwarzbären-Familie. (Bild 496 – 510)

Am späten Nachmittag erreichten wir dann West-Yellowstone. Der erste Weg hier führt immer in den BUFFALO SPIRIT INDIAN TRADING POST an der Canyon Road, der dem deutschen Ehepaar Roemer gehört, das vor 6 Jahren nach Montana ausgewandert ist und hier ein äußerst erfolgreiches Geschäft betreibt.

Dieser Handelsposten bietet weitaus mehr als die übliche Touristenware. Hier gibt es Andenken auf hohem Niveau und erstklassiges indianisches Kunsthandwerk. Wer immer den Yellowstone Park bereist und nach West-Yellowstone kommt – ein Besuch in diesem Geschäft ist Pflicht. (Bild 511)

 


Zur EinleitungDie erste GruppeDie zweite Gruppe




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