Utopie und Phantastik in der deutschsprachigen Hochliteratur Folge 3: Alfred Döblin - Berge, Meere und Giganten
Utopie und Phantastik in der deutschsprachigen Hochliteratur Folge 3:
Alfred Döblin: Berge, Meere und Giganten
Wie auch schon die in den Folgen 1 und 2 der vorliegenden Artikelserie ist auch der heute vorgestellte Autor einer, dessen Werk von den Nazis als entartete Kunst klassifiziert und verfemt wurde. Dies liegt nicht nur an der jüdischen Herkunft Alfred Döblins, sondern auch an seiner inhaltlichen Ausrichtung und politischen Haltung. Döblin (1978 – 1957) wurde in eine Familie assimilierter Juden geboren und wuchs in Berlin auf. Er wurde Mediziner und betrieb eine eigene Praxis. Neben seiner medizinischen Arbeit begann er sich auch bald schriftstellerisch zu betätigen. Döblins Stil ist eindeutig als expressionistisch zu bezeichnen. Im Krieg meldete sich Döblin freiwillig, um einer zwangsweisen Einberufung zuvorzukommen, und arbeitete als Militärarzt in einem Seuchenlazarett an der Westfront. Die Kriegserlebnisse bewirkten eine deutliche Wandlung in Döblins politischen Ansichten. Er wurde Mitbegründer der Gruppe 1925, einer Vereinigung linksgerichteter Schriftsteller und Künstler. Berühmt wurde Döblins Roman Berlin Alexanderplatz, der 1929 erschien. Die Geschichte des Arbeiters Franz Biberkopf im Berlin der Nachkriegszeit ist der heutigen (etwas älteren) Generation hauptsächlich durch die von Rainer Werner Fassbinder gedrehte Fernsehserie in 13 Episoden bekannt, welche 1980 über die Mattscheiben flimmerte. Nach dem Reichstagsbrand flüchtete Döblin aus Nazideutschland und ließ sich in Frankreich nieder, dessen Staatsbürgerschaft er auch annahm. Der Ausbruch des Zweiten. Weltkriegs und die Besetzung Frankreichs führten zu weiterer Flucht und Emigration in die Vereinigten Staaten, wo Döblin zum katholischen Glauben konvertierte, tief beeindruckt von einem Erweckungserlebnis. Nach dem Kriegsende kehrte er zwar nach Deutschland zurück, verließ es aber 1953 und ging wieder nach Frankreich, enttäuscht von der Verleugnung der Schreckensherrschaft und der Verdrängung von Schuldgefühlen der Deutschen. Von der Parkinson-Krankheit geplagt, verstarb Döblin 1957.
Döblins Zukunftsoman Berge, Meere und Giganten, der 1924 erstmals erschien, hat als Prämisse für die Handlung die Frage: „Was wird aus dem Menschen, wenn er so weiterlebt?“ Daraus wird ein Erzählbogen gespannt, der sich von der Gegenwart (zur Zeit der Abfassung des Romans) nach dem Ersten Weltkrieg bis in das 28. Jahrhundert erstreckt. Die Geschichte der Zukunft wird in neun Büchern erzählt.
Das erste Buch Die westlichen Kontinente schildert die Entwicklung nach dem Ende des Ersten. Weltkrieges. Die technologische Entwicklung greift von Europa und Amerika auf die restliche Welt über. Die Bevölkerungsexplosion in den weniger entwickelten Ländern führt zu Massenmigration aus Afrika nach Europa, dessen einheimische weiße Bevölkerung stark zurückgeht und sich mit den Einwanderern vermischt. Die Herrschaft in den einzelnen Staaten wird von Wohlfahrtsausschüssen übernommen, die sich aus den industriellen Führungsschichten rekrutieren. Das drei- und vierundzwanzigste Jahrhundert bringen die große Veränderung Afrikas, denn die Küste südlich der Kanarischen Inseln wird durchstochen und die Wüste im Inland durch das Sahaurische Meer überflutet. Bis zum 26. Jahrhundert bilden sich zwei Weltmächte heraus: die Londoner und die indisch-japanisch-chinesische.
Der Aufstand gegen die Maschinen beginnt. Die Landschaften sind plötzlich erfüllt mit Scharen, die sich aus den Siedlungen lösen und sich über die Städte ergießen:
Diese Menschen waren Mordsenger. Sie zogen autonom hin. Man wagte ihnen, die furchtbar finster durch Deutschland Frankreich Italien Irland schritten, nicht zu widerstehen. In Amerika, an der Ostküste zerstörten sie kleine Siedlungen. Dann äscherten sie große Teile von Chicago Washington ein. Wie der Blizzard erschienen sie, wie der Heerwurm machten sie unter sich den Boden kahl. Stiegen über Gebirge, hielten nicht vor Wüsteneien. Es war kein einziger unter ihnen Mörder Mordbrenner Mordsenger. Immer wurden sie, was sie waren, wenn sie zu den wandernden getriebenen schäumenden brandenden Scharen stießen. Sie schmolzen zusammen mit ihnen.
zitiert aus: Alfred Döblin: Berge, Meere und Giganten. Berlin 1924, S. Fischer Verlag
Doch der technische Fortschritt geht unvermindert weiter. Der Wissenschaftler Meki erfindet die Lebensmittelproduktion aus synthetischen Stoffen. Die Landwirtschaft wird überflüssig und die Landbevölkerung strömt in die Städte, das Land leer zurücklassend. Vom Zwang der Nahrungsmittelproduktion befreit wird das Volk fett und träge. Es wird sogar schwierig, genügend Personal für den Betrieb der Lebensmittelfabriken zu finden. Die Führer wollen das Ruder herumreißen, was einen katastrophalen Weltkrieg zwischen den Weltmächten auslöst. Der uralische Krieg verursacht eine Feuerwand über Russland, gefolgt von einer überfluteten Ebene. Tote Landschaften überziehen die Ebene. Ohne expliziten Friedensschluss kommt der Krieg schließlich zum Stillstand, die Ressourcen der kriegführenden Parteien sind erschöpft. Die Stadtlandschaften müssen alleingelassen jede für sich um ihre Existenz kämpfen.
Nach dem Krieg kommt eine Periode des Rückzugs mit Misstrauen gegen die moderne Technik. Eine Welle von Selbstmorden sucht die Städte heim.Viele Menschen sind gezwungen, die Stadtlandschaften zu verlassen und das Land erneut zu kultivieren, weil viele der Mekimaschinen und Energieakkumuloren zerstört wurden. Marduk wird Konsul von Berlin und errichtet ein brutales autoritätes Regime.
Die Täuscher, eine Gruppe von Verschwörern, welche sich aus den gestürzten Herrscherkreisen rekrutieren, wagen den Aufstand gegen Marduk. Dieser dehnt sein Herrschaftsgebiet aus, um mehr kultivierbares Land zu bekommen, und verursacht deswegen Konflikte mit den benachbarten Stadtstaaten Hamburg und Hannover. Der Londoner Senat, besorgt über Marduks Machtzuwachs, bringt mit dem Kongolesen Zimbo einen Rivalen für Marduk in Stellung. Auch eine Grippe von Frauen kämpft gegen Marduk – mit ungewöhnlichen Mitteln:
Vor Lauenburg schickte die hellbraune Castel gegen eine dichtbesiedelte truppenbesetzte Landschaft einen Flußlauf. Das Wasser der Elbe, breit fließend, viele Meter tief in die Erde eingegraben, erhob sich wie abgerahmt aus seinem Bett, übersetzte in meterbreiter Ausdehnung den baumbestandenen steingefaßten Uferrand, stäubte spritzte hin wie unwillig, dann heftiger, schwemmte brauste mächtig wogend in die wiesen-park-straßenbezogene Landschaft. Flach ausgebreitet wälzte sie sich südwärts in die offene Heide ein. In die Häuser Zimmer, durch die Fenster sprang der Strom, Menschen Geräte Tiere Zäune aufhebend. Gärten Ställe Fabriken demolierte er, unablässig weiter schwellend, getrieben von der halb lautlosen bald orkanartig heulenden gegen das Flußbett gerichteten Gewalt, die das Wasser angefallen hatte.
zitiert aus: Alfred Döblin: Berge, Meere und Giganten. Berlin 1924, S. Fischer Verlag
Es gelingt Zimbo mit seinen Guerillakämpfern, den Senator im Kampf zu beseitigen. Statt des fanatischen, aber um Ausgleich bedachten Marduk sitzt nun machtdurstender hinterlistiger falscher brutaler Mann im Zentrum des märkischen Reiches.
In Amerika haben im Gefolge des Uralischen Krieges asiatische Truppen das westliche Land besetzt. Die lokale Bevölkerung zerstört die Lebensmittelfabriken und verlässt die Städte. In der Wildnis kommt es zu einer Wiedergeburt von naturnaher Lebensweise und des Schamanismus. Das Auslaufen der Städte bewirkt einen neuen Plan, der vom Senat in London geschmiedet wird. Es soll ein neuer Kontinent aus dem Meer gewonnen werden. Als diese Idee als zu kühn verworfen wird, wird der Plan in die Richtung geändert, die riesige Insel Grönland von den Eismassen zu befreien und durch die natursüchtigen Siedlermassen zu besiedeln.
Eine riesige Expedition von zweihundert Schiffen wird ausgerüstet und bricht unter der Führung des schwedischen Wissenschaftlers Kylin nach Island auf, um seine Vulkane zu zerreißen und ihr Feuer nach Grönland zu tragen. Der Widerstand der einheimischen Bevölkerung wird mit Gewalt gebrochen, die Einwohner massakriert. Doch das Aufbrechen der Vulkane bewirkt das Auseinanderbrechen des Eilands und seine Umwandlung in einen Lavasee.
Urplötzlich mischte sich in das ungeheure Dröhnen und Murren ein tiefurtiefes abrundtiefes bodenentstandenes Schnauben Hauchen. Ein Schmauchen Blasen wie aus einem Kessel. Langsam ließ es nach, lähmend schwoll es an. Dabei flammten ununterbrochen die grünblauen Lichter auf den schreitenden Bergwänden. Gelbe Flammen brachen zwischen den grünen hervor, zuckten stachen geradeaus, drehten sich um sich selbst. Umgeheur schwarz wirbelte der Rauch über den verschütteten Vulkanen.
Da Riß Schlag Schlag Knall.
Zerschleudert die Bergmasse, zerstäubt Krabla und Leibhukr.
Glühendes erdweites Auflohen, feuriges Anblaffen des Himmels.
Fliegende Basalt- und Granitblöcke, auf- und abschießende Lavabomben. Unter Tosen Absinken der Bergmassen.
zitiert aus: Alfred Döblin: Berge, Meere und Giganten. Berlin 1924, S. Fischer Verlag
Die gewonnene Energie wird in riesigen Schleiern aus Turmalingeweben gespeichert. Fünftausend Mitglieder der Expedition kommen in den Geschehnissen um.
Schiffs- und Fluggeschwader machen sich auf den Weg, denn nun soll endlich die Enteisung Grönlands eingeleitet werden. Seltsame Dinge geschehen. Die mit den Turmalinschleiern beladenen Schiffe entfachen einen Ausbruch von immenser Fruchtbarkeit. Pflanzen und Tiere werden von den Schiffen angezogen und wachsen unglaublich schnell, es wird notwendig, gigantische Pflanzenmassen von den Schiffen wegzuschneiden. Auch die Besatzungen unterliegen dem Bann, sie geraten in sexuelle Ekstaste und geben sich nicht nur anderen Menschen hin, sondern befriedigen sich zwanghaft auch an allen möglichen Gegenständen. Sobald die Energie aus den Vulkanen auf Grönland losgelassen wird, bricht der Eismantel auf, riesige Eisberge treiben ins Meer. Das Land zerreißt in zwei riesigen Inseln, zwischen denen sich eine neue Meeresstraße windet. Überreste prähistorischer Tiere und Pflanzen kehren ins Dasein zurück und verschmelzen zu neuen Lebensformen, die monströse Ausmaße annehmen. Sie streben hungrig den bewohnten Kontinenten entgegen. Die Schiffe, welche dem Inferno entkommen können, fliehen verzweifelt vor den Monstren.
Die Untiere erreichen Europa und ziehen einen Pfad der Verwüstung hinter sich. Die Menschen fliehen vor ihnen in die Unterwelt der Städte. Die herrschenden Technokraten unter der Führung von Francis Devlin züchten unter Verwendung der in den Turmalinschleiern gespeicherten Lebensenergie riesige Turmmenschen, die zur Verteidigung eine Linie quer über das Land ziehen. Auch die Regenten, die Giganten, verwenden diese Energie, um sich selber nach Belieben zu verwandeln und ziehen durch Europa.
Die Überlebenden der Grönlandexpedition unter Kylin kehren nach Europa zurück. Schwer traumatisiert von den Ereignissen, schließen sie sich mit anderen Menschen zusammen, die das südliche Frankreich besiedelt fern von den riesigen Städten haben und sich die Schlangen nennen. Eine schöne junge Frau namens Venaska erwirbt hohes Ansehen unter den Siedlern und wird als Liebesgöttin betrachtet. Eine neue Gesellschaft ist im Entstehen, nicht mehr den Kampf Mensch gegen Natur suchend, sondern mit und in der Natur lebend. Auch die Menschenmassen, welche ursprünglich zur Besiedlung Grönlands vorgesehen waren, strömen in das Land, welches ebenfalls Venaska genannt wird. Die gigantischen Lebewesen wachsen in die Erde und werden zu Hügeln und Bergen.
Der Roman ist nicht leicht zu lesen. Die Fülle an Details kann den Leser überfordern. Es ist beinahe, als werfe man Blicke in ein Geschichtsbuch. Die episodenhafte Struktur des Romanes mit einer Handlung, welche sich über Jahrhunderte erstreckt, lässt kaum eine Identifikation mit Handlungsträgern zu. Die Motive für die Taten der handlungstragenden Personen für ihre Taten bleiben rätselhaft, wie wenn sie Spielbälle der launischen Naturgewalten wären. Dazu kommt der ungewöhnliche, experimentielle Stil, in dem Aufzählungen von Substantiven, Verben und Adjektiven durch Aneinanderreihung ohne trennende Kommas vorgenommen werden (z. B. „Man wagte ihnen, die furchtbar finster durch Deutschland Frankreich Italien Irland schritten, nicht zu widerstehen“). Außerdem wird durch oftmalige Umdrehung der Wortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt auf Objekt-Prädikat-Subjekt eine eigentümliche Sprachmelodie erzeugt. Betrachtet man alle in der vorliegenden Artikelserie vorgestellten Werke im Vergleich (einschließlich der noch in Vorbereitung befindlichen), so ist Berge, Meere und Giganten jenes, das man am ehesten als Science Fiction klassifizieren kann. Und was für eine SF! Eine kühne Geschichte der Zukunft, Jahrhunderte übergreifend, die in der Großartigkeit ihres Wurfes an die Werke Olaf Stapledons erinnert, insbesondere die ersten Kapitel von Die letzten und die ersten Menschen. Stapledon war ein Zeitgenosse Döblins. Ob die beiden voneinander gewusst bzw. das Werk des anderen gekannt haben, ist mir allerdings nicht bekannt. Auf jeden Fall hat Paul Anthony Linebarger, der unter seinem Pseudonym Cordwainer Smith eine ebenfalls beeindruckende Zukunftsvision über die Instrumentalität der Menschheit geschrieben hat, Döblins Werk gekannt und geschätzt. Der Amerikaner Linebarger verbrachte einige Jahre seiner Jugend in Deutschland und lernte hier den Roman kennen. Den einen oder anderen Einfluss aus Döblins Roman meint man bei Smith auch zu finden, am ehesten in den chronologisch frühesten Geschichten z. B. in Modell Elf.
Obwohl sich Döblin größte Mühe beim Abfassen seines Romanes gab, umfangreiche Studien dafür betrieb und während der Arbeit daran seine Arztpraxis geschlossen ließ, blieb ihm der Erfolg beim Publikum versagt. Der Roman war weit weg vom damaligen Mainstream. Als technischer Zukunftsroman ging er nicht durch, und er war alles andere als dem damaligen Trend der Zeit in Richtung übersteigerter Nationalismus entsprechend. Eine Lesergemeinde in Deutschland, die man als interessiert für ungewöhnliche SF bezeichnen könnte, gab es damals so gut wie nicht. Mit den Romanen von Döblins deutschem Zeitgenossen Hans Dominik, die in der Zwischenkriegszeit recht erfolgreich das Thema technisch-utopischer Roman besetzten, hatte Berge, Meere und Giganten auch nichts zu tun. Döblin machte noch einen Versuch, den Stoff einem größeren Publikum schmackhaft zu machen, indem er es in einer stark bearbeiteten und gekürzten Fassung unter dem Titel Die Giganten 1932 neu herausbrachte. Auch dieser Ausgabe blieb der Erfolg versagt. Durch die Bearbeitung war die Originalität verlorengegangen. Der Originalroman wurde erst 1977 neu aufgelegt, hat seither aber eine Reihe weiterer Ausgaben erfahren, von der deutschen Science Fiction-Gemeinde weitgehend unbemerkt. Es ist bemerkenswert, dass die englischsprachige Wikipedia Berge, Meere und Giganten in einem ausführlichen Artikel würdigt, während der Eintrag in der deutschsprachigen Version im Vergleich dazu fragmentarisch wirkt. Ein Indiz dafür, dass die internationale englischsprachige Welt diesem SF-Außenseiter-Klassiker wesentlich aufgeschlossener gegenüberstand und nach wie vor steht steht als der deutschsprachige Kulturraum.
In seinem kenntnisreichen Nachwort zur Ausgabe von 1980, die ein unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Neuausgabe von 1977 des Walter Verlags ist, stellt Volker Klotz zwei Lesarten des Romans zur Diskussion: Die eine ist die als Science Fiction, und sie wird mit einem Vergleich zu Hans Dominiks Roman Atlantis verdeutlicht, der im gleichen Jahr erschien wie Döblins Zukunftsvision. Die andere Lesart ist die als Super-Märchen. Zweifellos hat die Lesart als Märchen (die Klotz in seinem Nachwort als erste vorstellt) eine Reihe von Argumenten für sich. Denn den ganzen zukünftigen technischen Errungenschaften, die Döblin schildert, wie die Erzeugung künstlicher Nahrung, die Gewinnung von Energie aus Vulkanen, das Entstehen von neuem Leben aus Fragmenten prähistorischer Tiere in Verschmelzung mit Pflanzen und sogar Mineralien, die Züchtung der Turmmenschen etc., fehlt jedweder Anschein von (pseudo-)wissenschaflicher Glaubwürdigkeit. Science Fiction (der Terminus war natürlich bei Abfassung des Romans bei uns noch nicht bekannt) bezieht ihren Reiz im Unterschied zu Fantasy zu einem bedeutenden Teil daraus, dass man sich vorstellen kann, das die geschildertern Ereignisse irgendwann in der Zukunft oder in einem Paralleluniversum ähnlich denkbar wären. Bei allem Ideenreichtum und der Wortgewalt Döblins kommt aber nie das Gefühl auf, dass diese Geschichte der Zukunft ähnlich Realität werden könnte. Als Zukunftsmärchen (in heutiger Diktion Fantasy-Roman) ist das zwar kein Problem, aber das Thema ist für ein Märchen viel zu ernst. Möglicherweise ist der Roman auch deshalb gescheitert, weil er zwischen allen Stühlen gelandet ist.
Kommentare
Interessant - vielleicht
Aber heute unlesbar
Natürlich
Viel Spass dabei