Warten auf Macabros - Eine Bestellung, die nie ankam
Warten auf Macabros
Eine Bestellung, die nie ankam
Hörspiel-Erinnerungen
Eine Bestellung, die nie ankam
Hörspiel-Erinnerungen
Die Faszination wurde nie ganz gebrochen - lies aber im Laufe der Jahre nach. Noch heute sind es zumindest Erinnerungen. Erinnerungen der lustigen und witzigen Art und zum Teil auch mit nachdenklicher Note.
So trug es es ich zu: Ich liebte Heftromane wie von Larry Brent und Macabros. Die ließen sich schnell lesen. Optimale Kost für einen Fünfzehnjährigen. Obendrein gab es ja die Hörspiele beider Serien. Doch ich hatte erst spät damit angefangen und immer eine Folge besorgt, sobald es das Taschengeld zuließ. In unserer kleinen Großstadt damals waren die Hörspielkassetten der genannten Heftromanhelden schnell aus dem Handel verschwunden. Platten produzierte man in den 80er Jahren für Hörspiele sowieso kaum noch. So musste ich 1985 ausziehen und fand letztlich einen Laden, der mir die noch fehlenden 5 Macabros-Kassetten bestellen wollte. Ich sagte zu. Und man versprach eine Lieferzeit von vier Wochen. Ja, hier habt richtig gelesen: Vier Wochen! Das war in den 80er Jahren gar nicht so ungewöhnlich. Heute geht man ins Internet und mit Amazon Prime ist die Bestellung meist schon am nächsten Tag im Haus. Doch damals war das anders. Besonders wenn es um spezielle Sachen ging. Ich schwang mich nach 4 Wochen auf mein Fahrrad und suchte den Laden auf. Doch von der Bestellung (immerhin 5 Macabros-Kassetten im Wert von nahezu 40 DM, die ich eifrig angespart hatte), keine Spur. Man vertröstete mich auf die kommende Woche.
Damit schwang ich mich nach nunmehr fünf Wochen wieder auf mein Rad. Doch die fünf Kassetten waren noch immer nicht da. Ich wurde mehr als ungeduldig und die 40 DM in meinem Sparschwein wandelten sich in totes Kapital. Auch nach sechs, sieben und acht Wochen sagte man, dass noch nichts angekommen sei und man auch nichts machen könnte.
Ich weiß nicht wo die bestellt haben und heute frage ich mich ob die überhaupt bestellt haben. Die Verkäufer schienen jedoch auch schon genervt und hatten bereits Angst vor meinem Besuch. So brach ich das Unternehmen Macabros-Bestellung nach 9 Wochen ab.
Gut, ich hätte in die nächst größere Stadt, also Hannover fahren können. Doch das wären zusätzliche Kosten gewesen. So schien ich diesen Gedanken zu verwerfen.
Erst ein zwei Jahre später kam ich doch noch an die Kassetten. Ich suchte sie im Marlos-Club-Letter des Dan Shockers Fantastik-Club und Uwe Schnabel sagte prompt, das er das in die Hand nehme. In Frankfurt sei es schließlich kein Problem noch an die Dinger heranzukommen. Er überreichte sie mir dann in Hamburg auf dem 9. Marlostreffen, welches mein erstes war. Ja so war das damals.
Heute reagiere ich von Grund auf allergisch wenn mir im Laden jemand was bestellen will. Ich winke dann dankend ab und verweise darauf, dass ich selbst ganz gut bestellen kann. Bin ja erwachsen.
Die Artikelreihe der "Hörspiel-Memories:
Marie und die Vampire - Ich schockte sie mit dem Marotsch
Als die Jenseitskutsche durch die Frühstücksküche fuhr - Ein Spanier lernt das Gruseln
Udo und die "Drei ???" - Wie ich einen Hörspielschatz fand, der mich nicht lockte
Der Tag, an dem Geld bei Vater keine Rolle spielte und neue Hör-Erlebnisse ermöglichte
Die Ogallala im Ohr - Winnetou auf Vinyl blieb ein dauerhaftes Fragment
Unvergesslich: Jackie und der Riese
Falsch interpretierter Jugendschutz an der Kasse
Der Trommler, der mir den Werwolf versaute
Kalle in der Bücherei-Schachtel von Gleis 1
Warten auf Macabros - Eine Bestellung, die nie ankam
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Kommentare
Stimt genau. Ich suchte damals die Macabros Hörspiele und fragte bei diversen Händler nach. Da wurden mir Summen genannt dass mir schwindig wurde. Also liess ich es bleiben und kaufte mir Jahre später die Neuauflage auf CD. Mit Larry Brent und Commander Perkins war es das gleiche. Auch hier wollte man horrende Summen für die Kassetten haben.
Jahre später habe ich mich auch geärgert, für irgendwelche frühen X-Men von Byrne auf Comicbörsen horrende Preise zu bezahlen, weil plötzlich alles nachgedruckt wurde. Heute ist das alles nichts mehr wert.
www.presseportal.de/pm/110865/3160396
Was wir damals verkauft haben?
Jede Kassette, die wir bekommen konnten, egal ob Märchen, Krimi, Abenteuer oder sonst was - die Leute haben ALLES gekauft, egal was für ein Scheiß es war (und da war eine ganze Menge Schrott bei), aber es gab diesen Boom - zwei Jahre später war alles vorbei.
Ähnlich war es doch bei Cinema, Geo, Überraschungseier etc.
Alles dachten, dass sei eine prima Geldanlage...