Perry Rhodan Action: Der Demetria-Zyklus 3 - Rhodan mal tausend

Perry Rhodan Action 3 - Rhodan mal tausend von Hans KneifelRhodan mal tausend
Perry Rhodan Action: Der Demetria-Zyklus 3
von Hans Kneifel
erschienen: 02. Mai 2008 (Deutschland)
65 Seiten, 1.85€
VPM

Dritter Roman, dritter Autor. Nach Robert Feldhoff und Christian Montillon hat nun also Hans Kneifel den Stab übernommen und setzt die dramatischen Geschehnisse des jüngsten Perry-Rhodan-Ablegers dort fort, wo seine Vorgänger Montillon die Handlung mit einem gemeinen Cliffhanger hat enden lassen: in der reichlich verheerten Stadt Trafalgar City, die noch immer im Visier der „Regenten der Energie“ ist.

Feldhoff und Montillon haben ja einiges an Tempo vorgelegt und dem Titel der Serie alle Ehre gemacht. Auf den knapp 120 Seiten der ersten Hefte hieß es wirklich durchgehend Action, Action, Action. Da war die Spannung dann groß, ob Hans Kneifel genau so weiter machen würde, oder ob er mit seinem Roman einen leicht anderen, etwas ruhigeren Weg beschreiten würde (auch wenn ich als Leser nichts gegen eine weitere Runde Action einzuwenden hätte, zumindest die Protagonisten der Handlung hätten eine Pause dringend mal nötig... ;-) ).

Nachdem Rhodan und seine Verbündeten einen der Transmitter vernichtet haben, der sich in den Ruinen unterhalb von Trafalgar City befand und durch den die „Regenten der Energie“ ihre Robot-Armee in den Kampf sandten, ist es etwas ruhiger geworden in der Hauptstadt der terranischen Kolonie. Der Großadministrator nutzt die Atempause und veranlasst eine Untersuchung der restlichen Ruinen, in der Hoffnung, dort auf verwertbare Spuren zu stoßen, die den Bewohnern Trafalgars im Kampf gegen den übermächtigen Feind von Nutzen sein können.

Doch wieder einmal erweisen sich die „Regenten“ als ebenso hinterhältige wie gnadenlose Feinde: Sie erahnen die Absichten der Terraner und verwandeln einige der weiteren Transmitter in Bomben, die Rhodan und seine Verbündeten auslöschen sollen. Nur mit knapper Not entkommen die Menschen dieser Falle.

Viel Zeit, sich von dem neuen Schrecken zu erholen, bleibt nicht. Der Feind hat schon einen neuen, perfiden Plan entwickelt: Er sendet eine weitere Armada Androiden nach Trafalgar – angeführt von Robotern, die genau so aussehen wie Rhodan und die für Verwirrung unter den terranischen Truppen sorgen sollen...

Eins vorneweg: Wer auf Action hofft, kann unbesorgt sein. Auch in Rhodan mal tausend gibt es davon eine Menge, wenn auch nicht ganz so viel wie in den Vorgängerromanen. Gerade das letzte Drittel des Hefts kommt etwas ruhiger daher; hier wird stattdessen die Handlung des Demetria-Zyklus kräftig vorangetrieben.

Doch dazu später mehr. Zuallererst einmal muss ich ein paar kritische Anmerkungen zu Kneifels Roman loswerden.

Während die ersten beiden PRA-Abenteuer noch fließend ineinander übergegangen sind, merkt man bei Rhodan mal tausend deutlich, dass ein neuer Autor am Werk ist. Ich will damit auf keinen Fall den Schreibstil von Hans Kneifel oder die Art und Weise, wie er die Handlung fortschreibt, angreifen; mit diesen beiden Aspekten des Romans bin ich vollauf zufrieden. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Heft nicht in allen Punkten mit seinen Vorgängern harmoniert, was immer wieder zu einem leichten Stirnrunzeln führt.

Da wären etwa die Bezeichnungen zu nennen, mit denen Kneifel die Androiden zu benennen pflegt. Statt „Verheeren“ und Co wird der Leser plötzlich mit „Schwermetall-Robots“ und „Schlangenköpfen“ konfrontiert. Warum diese doch ziemlich albern klingenden Namen gewählt wurden und nicht die altbekannten Benennungen, ist mir schleierhaft.

Oder etwa die Sache mit dem Verräter, die den Cliffhanger des letzten Bandes so interessant gemacht hat. Diese Thematik wird nur ganz kurz aufgegriffen und dann eigentlich nicht weiter erwähnt. Okay, da kann Herr Kneifel vermutlich nix für, dieses Element ist aller Voraussicht nach  erst für spätere Romane vorgesehen, aber dass es hier fast vollständig ignoriert wird, ist ebenso unglaubwürdig wie bedauerlich.

Und ein zweiter Kritikpunkt muss noch erlaubt sein: Der Roman heißt Rhodan mal tausend. Doch außer der Tatsache, dass der Feind Roboter-Kopien des Großadministrators erschaffen hat, spielt dieser Fakt eigentlich kaum eine Rolle. Es gibt sie halt, diese Kopien, na und? Sie werden abgeschossen, so wie die anderen Androiden, und damit ist die Sache erledigt. Hier wird so einiges an Potenzial verschenkt, das die Idee als solche birgt. Meiner Meinung nach hätte deutlich mehr aus der Thematik gemacht werden können.

Doch genug von der Kritik. So angebracht sie meiner Meinung nach auch ist, die positiven Seiten des Hefts überwiegen bei Weitem, denn alles in allem ist PRA 3 ein wirklich fesselnder Roman geworden.

Sehr angenehm fällt die Zweiteilung des Abenteuers auf. Während die ersten beiden Drittel voll sind von Actionsequenzen und Kampfeinlagen, lässt es das letzte Drittel in dieser Hinsicht etwas ruhiger angehen, bringt dafür die Handlung aber um einiges nach vorne.

Was die Kampfsequenzen anbelangt: Großes Lob an Hans Kneifel! Echt super gemacht! Während in den ersten beiden PRA-Heften eher der Kampf Mann gegen Mann im Vordergrung stand, gewährt Kneifel dem Leser in Rhodan mal tausend einen Blick auf das große Ganze. Nicht Einzelkämpfe, sondern die Schlacht um Trafalgar als solches stehen im Mittelpunkt, ohne dass dabei die Schicksale der einzelnen Protagonisten vergessen werden. Das bringt Abwechslung in die Reihe und zeigt, wie vielfältig die Welt von PRA doch ist.

Wirklich schön ist, dass der Roman auch im letzten Drittel zu überzeugen weiß, auch wenn da gerade mal nicht wie wild geballert und geschossen wird. Hans Kneifel zeigt eindrucksvoll, dass PRA auch in ruhigeren Sequenzen eine spannende und mitreißende SF-Serie ist, bei der Action zwar groß geschrieben wird, die Handlung aber von den Machern keinesfalls vernachlässigt wurde, wie dies in so vielen Werken der Fall ist, die Action zum Leitmotiv haben.

Sieht man einmal über die aufgeführten Kritikpunkte hinweg (und das kann man, mit Ausnahme der wirklich lächerlich klingenden Bezeichnungen für die Androiden problemlos), dann wird man von Rhodan mal tausend begeistert sein. Gut geschrieben und spannend in Szene gesetzt ist er die gelungene Fortsetzung des Demetria-Zyklus. Wer SF à la Battlestar Galctica (die neue Serie) oder Star Trek – DS 9 (die späten Staffeln) zu schätzen weiß, der wird diesen Roman so schnell nicht aus der Hand legen.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.