Perry Rhodan Action Bd. 4 - Festung der Regenten
Festung der Regenten
Perry Rhodan
Action: Der
Demetria-Zyklus 4
von Achim Mehnert
erschienen: 16. Mai
2008 (Deutschland)
65 Seiten, 1.85
VPM
Festung der Regenten, so lautet der Titel des vierten PRA-Bandes, der
unmittelbar an die Geschehnisse von Heft 3 anknüpft. Der Roman wurde von Achim
Mehnert verfasst, der damit nach Feldhoff, Montillon und Kneifel bereits der
vierte Autor im Bunde ist, und das bei gerade einmal vier erschienenen Heften.
Nachdem seine Vorgänger
drei sehr verschiedene, aber rundum gelungene und äußerst spannende Romane
abgeliefert haben, war ich gespannt darauf, ob Mehnert das hohe Niveau der
Reihe würde halten können. Einen Anlass zum Zweifeln gab es allemal; das
letzte, was ich von Mehnert gelesen habe, waren zwei Hefte aus der Reihe Bad
Earth, die mir damals nicht besonders gut gefielen. Daher hatte ich im
Vorfeld so meine Bedenken, ob mich sein Beitrag zu PRA überzeugen würde.
So
viel sei vorab verraten: Ich wurde enorm überrascht im positiven Sinne!
Auch
wenn sie schwere Verluste in Kauf nehmen mussten (Hunderte von Toten, Trafalgar
City verwüstet), ist es den Terranern und den Kolonisten von Trafalgar
gelungen, die Androidenarmee des Feindes zurückzuschlagen.
Während
sich die Siedler langsam von den schrecklichen Geschehnissen der vergangenen
Tage erholen, wird unter den Überresten der zerstörten Roboter die Leiche eines
Außerirdischen gefunden. Die Obduktion des Toten, der aller Wahrscheinlichkeit
nach einer der so genannten Regenten der Energie ist und die Androiden ins
Feld führte, wird zum Fiasko: Eine in seinem Körper versteckte Bombe detoniert
und sorgt für Tote und Verletzte unter den untersuchenden Medizinern. Rhodan
selbst, der der Autopsie beiwohnt, entgeht dem Anschlag nur um Haaresbreite.
Immerhin
gelingt es den terranischen Wissenschaftlern, aus den spärlichen
Untersuchungsdaten erste Schlüsse auf die Regenten der Energie zu ziehen.
Wichtiger noch: Dank der von Rhodan geretteten Daten ist es möglich, das
Hauptquartier der feindlichen Außerirdischen aufzuspüren: Es befindet sich in
einer kuppelartigen Festung auf dem Meeresgrund.
Rhodan
und seinen Verbündeten ist klar, dass sie keine Zeit verlieren dürfen. Sie
müssen die Regenten der Energie stellen, bevor sich diese von ihrer Niederlage
erholen und einen neuen Angriff starten. Aus diesem Grund wird ein
Angriffstrupp zusammengestellt, der in die Unterwasserstation eindringen soll.
Doch
ohne weitere Hilfe würde eine solche Mission einem Himmelfahrtskommando
gleichkommen. Daher fordert Rhodan Unterstützung von der Erde an. Diese kommt
in Form zweier Mutanten...
Festung
der Regenten ist der bislang beste
PRA-Roman. Eine ebenso überzeugende wie spannende Handlung, ein ruhiger
Auftakt, der allerdings viele neue Informationen liefert und die Story kräftig
vorantreibt, eine actionreiche zweite Hälfte, vortrefflich geschilderte
Kampfszenen... Hier stimmt einfach alles, von der ersten bis zur letzten Seite.
Mit
Gucky und Wuriu Sengu kommen zwei neue Mutanten ins Spiel, was sich besonders
in den Actionszenen sehr zum Positiven hin auswirkt. Die Mutanten bekämpfen die
feindlichen Truppen auf ihre ganz eigene Art und machen die Kampfszenen so
jedes mal aufs Neue zu einem echten Erlebnis.
Überhaupt,
die Actionszenen: Nach den abwechslungsreichen Darstellungen aus den
vorangegangenen Heften hätte ich nicht geglaubt, dass mich die Serie noch mal
überraschen würde.
Wie
sehr habe ich mich doch getäuscht!
Zum
ersten Mal sind die Terraner diejenigen, die angreifen. Endlich kommen Rhodan
und seine Leute zum Zug. Statt bloß auf die Angriffe der gegnerischen
Robot-Soldaten zu reagieren, agieren die Menschen jetzt und heizen den Regenten
mächtig ein. Der Angriff auf die Unterwasserstation wirkt ungeheuer dynamisch,
und es verschafft dem Leser eine gewisse grimmige Befriedigung, die Helden der
Reihe endlich mal nicht mehr nur in die Ecke gedrängt zu sehen, sondern sie
aktiv und wehrhaft zu erleben.
Die
ganze Handlung, sowohl der ruhige Anfang als auch die Action- und Kampfeinlagen
in der zweiten Hälfte, sind lebendig geschildert und klasse geschrieben. Nach
den bestenfalls mittelmäßigen Romanen bei Bad Earth hätte ich Achim
Mehnert nicht zugetraut, einen Roman zu schreiben, der mich dermaßen mitreißt.
So schnell habe ich noch kein Heft von PRA zu Ende gelesen; viel zu bald
waren die knapp 60 Seiten auch schon wieder vorbei.
Gratulation
an Herrn Mehnert: Wirklich tolle Arbeit, die er hier abgeliefert hat!
Besonders
faszinierend: der Schluss. Dieser stellt einen echten Einschnitt in der
Handlung da und mischt die Karten komplett neu. Hier eröffnen sich eine Menge
Möglichkeiten für die kommenden Hefte, und ich bin wirklich gespannt, was sich
die Macher von PRA alles für die nächsten Romane ausgedacht haben.
Festung
der Regenten ist jedem zu
empfehlen, der auf gute Unterhaltung aus dem SF- oder dem Action-Bereich steht.
Wer die ersten PRA-Romane gelesen hat, der sollte sowieso zugreifen; er
(oder sie) wird nicht enttäuscht werden.