Wooding, Chris: Broken Sky, Act 2: Communion
Communion
Im Laufe des Jahres seit der Verschmelzung hat sich vieles verändert. Macaan ist es gelungen, die Herrschaft über beide Welten an sich zu reißen. Es gibt nur noch wenige Gebiete, die sich seiner Kontrolle entziehen, und er setzt alles, was in seiner Macht steht, dran, diesen Makel zu beheben. Parakka hat sich in einem abgeschiedenen Tal eine neue Bastion erschaffen und viele neue Mitglieder aus Kirin Taq gewonnen, die mit der Regentschaft von Macaans Tochter Aurin unzufrieden sind und sich gegen die mörderische Unterdrückung zur Wehr setzen wollen.
Unter den im Verborgenen lebenden Widerständlern befinden sich auch Kia und Ryushi, denen es nach Macaans Sieg am Ley Tower nicht mehr möglich war, in ihre eigene Welt zurückzukehren. Seit einem Jahr arbeiten sie nun aktiv für Parakka und rekrutieren neue Mitglieder. Trotz der ständigen Gefahr, von Prinzessin Aurins Truppen entdeckt zu werden, verläuft ihr Leben weitestgehend ruhig bis Ryushi eine neue Chance bekommt, seinem Bruder Takami gegenüber zu treten und den Mord an seinem Vater zu rächen...
Broken Sky, Act 2: Communion
ist ein Fantasyroman, über den ich eigentlich nicht allzu viele
Worte zu verlieren brauche. Das ist durchaus positiv zu verstehen,
und wer die Rezension The Twilight War,
dem ersten Band der Trilogie, gelesen hat, der weiß, was ihn im
zweiten Teil der Reihe erwartet. All das, was mir schon im
Auftaktband angenehm aufgefallen ist, wird auch in diesem Roman
beibehalten. Die Story ist abwechslungsreich und vielschichtig, die
Personen wirken lebendig und überzeugen durchweg, was ihre
Charakterisierungen betrifft. Auch an der dichten Atmosphäre und den
von Wooding eingesetzten Stilmitteln, die das Buch an japanische
Animes und Mangas erinnern lassen, hat sich nichts geändert.
Kurzum: Broken Sky bleibt auch im mittleren Teil der Trilogie ein Fantasyfest der Extraklasse.
Neu ist, dass die Handlung sich diesmal ausschließlich auf Kirin Taq konzentriert und die Dominions nur hin und wieder in Gesprächen und Gedankengängen eine Rolle spielen. Da Wooding mit seiner Parallelwelt, in der es keinen Tag und keine Nacht gibt und die ständig vom Zwielicht beherrscht wird, aber einen wirklich faszinierenden Handlungsort voller Gefahren und Geheimnisse erschaffen hat, stört diese Einschränkung nicht weiter.
Ebenfalls in leicht veränderter Form präsentiert sich der Cast der Serie. Hier gibt es zwei, drei Neuzugänge zu vermelden, die sich perfekt in das Figurenensemble der Trilogie einreihen und die Fantasysaga um viele Facetten bereichern.
Weiterhin kann man anmerken, dass Wooding zu Beginn von Communion ein klein wenig Tempo aus der Handlung nimmt und sich etwas mehr auf seine Protagonisten und deren Entwicklung konzentriert. Dadurch schafft es der Autor, seine Charaktere, trotz der teilweise doch recht abgehobenen Handlung, äußerst glaubwürdig wirken zu lassen, verleiht er ihnen doch enorme Tiefe und hebt die starren Grenzen zwischen Gut und Böse weitestgehend auf. Jede Person hat ihre guten und ihre schlechten Seiten, und als Leser darf man sich auf die ein oder andere handfeste Überraschung freuen, die sich aus dieser Entwicklung ergibt.
In der zweiten Hälfte des Buches zieht Wooding das Tempo dann noch mal kräftig an, und wem schon die Schlacht am Ley Tower aus Band eins gewaltig vorkam, der darf sich in Communion auf einiges gefasst machen. Broken Sky zeigt sich hier von seiner gnadenlosesten Seite.
Communion ist die perfekte Fortsetzung von The Twilight War. Die Fantasysaga Broken Sky bleibt auch mit Band zwei ein echtes Highlight, dass sich kein Fantasyfan entgehen lassen sollte und ist ein echtes Muss für alle Fans von Kai Meyers (Jugend-)Büchern und Garth Nix' Reihe Der Siebte Turm.