Anderson, Kevin J.: Gefallene Sonnen - Die Saga der Sieben Sonnen 4

Kevin J. Anderson - Gefallene SonnenGefallene Sonnen
Die Saga der Sieben Sonnen 4
(Scattered Suns)
von Kevin J. Anderson
aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst
Heyne Taschenbuch
erschienen: 2006 (Originalausgabe, Deutschland) 2008 (TB, Deutschland), 2005 (USA)
671 Seiten, 9.95 €
ISBN: 978-3-453-52368-5
Random House (Heyne Verlag)


Das Buch
Viel ist geschehen, seitdem Wissenschaftler der Terranischen Hanse den Gasriesen Oncier mit Hilfe der Klikiss-Fackel in eine Sonne verwandelten und dabei unvermutet eine der Heimatwelten der mächtigen Hydroger vernichteten. Misstrauen, Kriege, Hass, Verrat – mehr und mehr versinkt das bekannte Universum in einem Sumpf aus Gewalt und Dunkelheit.

Nach dem Verrat des Designierten Rusa'h droht dem Ildiranischen Reich ein Bürgerkrieg. Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, denn in der langen Geschichte der Ildiraner ist es noch nie zu einem vergleichbaren Ereignis gekommen.Doch dies ist nicht das einzige Problem, mit dem sich der Weise Imperator herumschlagen muss. Der Krieg zwischen Faeros und Hydrogern hat das Ildiranische Heimatsystem erreicht. Eine furchtbare Schlacht entbrennt, die das Sterben der Sonnen Ildiras zur Folge haben könnte..


Auch die Terranische Hanse sieht sich mit schweren Zeiten konfrontiert. Noch immer stockt die Ekti-Produktion, und die Terranische Verteidigungsflotte ist machtlos gegen die gewaltigen Raumer der Hydroger. Ganze Welten fallen den schrecklichen Waffen der Außerirdischen zum Opfer. Doch das Schlimmste steht der Hanse noch bevor: Ohne dass die Menschen etwas davon ahnen, ist es den Klikiss-Robotern gelungen, die irdischen Kompis umzuprogrammieren. Dies ist der erste Schritt der Androiden auf dem Weg zu ihrem gnadenlosen Ziel: die Ausrottung der Menschheit...

Kritik
Gefallene Sonnen ist der vierte Band der auf sieben Romane ausgelegten Space Opera Die Saga der Sieben Sonnen. Die Inhaltszusammenfassung dürfte es ja schon recht deutlich gemacht haben, aber ich sage es lieber noch einmal mit klaren Worten: Wer das Buch lesen möchte, sollte zunächst einen Blick in die Vorgängerromane werfen. Andersons Saga ist ziemlich komplex, und wer die Anfänge der Geschichte nicht kennt, wird seine liebe Mühe haben, in das Buch hineinzufinden. Zu Beginn des Werkes gibt es zwar eine kurze Inhaltsangabe „Was bisher geschah“. Diese ist allerdings unvollständig und setzt selbst wieder eine Menge Vorwissen voraus, weshalb man sich nicht auf sie verlassen sollte.

Doch zum Buch an sich. Wie schon bei den vorangegangenen Romanen steht Anderson auch diesmal wieder ein gewaltiges Figurenensemble zur Verfügung, mit dessen Hilfe er die Geschichte(n) seiner Space Opera erzählt. Anhand der Schicksale und Erlebnisse einzelner Charaktere, deren Lebenswege mehr oder weniger stark miteinander in Verbindung stehen, entwirft er das Bild eines Universums, in dem zunehmend das Chaos regiert.

Ein wenig schade ist nur, dass sich der große Krieg zwischen Faeros, Wentals, Verdani und Hydrogern etwas zu sehr im Hintergrund abspielt. Auf der anderen Seite ist es dem Autor dadurch möglich, sich voll und ganz auf seine Protagonisten zu konzentrieren (ohne dabei das „Große Ganze“ aus den Augen zu verlieren). Die einzelnen Figuren sind daher gut gezeichnet und mit großer Sorgfalt ausgearbeitet. Keine Person gleicht der anderen, alle stellen sie eigene, starke, den Leser überzeugende Charaktere dar. Das mag jetzt selbstverständlich klingen, doch man bedenke den Umfang von Andersons Cast. Es ist eine wirkliche Meisterleistung, dass es ihm gelingt, durchweg lebhafte, einzigartige Figuren zu erschaffen.

Gefallene Sonnen ist über weite Strecken ein wirklich fesselnder Roman. Die Handlung ist größtenteils spannend, und immer wieder sind überraschende Wendungen in der Story eingebaut. Trotzdem reicht das Buch nicht ganz an Sonnenstürme, den dritten Band der Saga, heran.

Das liegt hauptsächlich an einem Handlungsbogen: Dem um die Rebellion der Ildiraner um Rusa'h. Probleme macht dabei weniger die Vorhersehbarkeit der Storyline (die auch umso kleiner wird, je weiter sich die Handlung fortentwickelt), als vielmehr das Verhalten der beteiligten Ildiraner auf Seiten des Weisen Imperators.

Mir ist durchaus bewusst, dass die Außerirdischen sich stark von den Menschen unterscheiden und dass Anderson ihr Verhalten ganz bewusst so ablaufen lässt, wie es im Buch beschrieben ist. Das ändert aber nichts dran, dass man beim Lesen hin und wieder fast verzweifelt, so unglaublich falsch und, ja, dämlich verhalten sich die Figuren des öfteren. Auch wen das Gebaren genau so geplant ist: Nervig wirkt es bei der Lektüre allemal, weshalb es die Lesefreude ein wenig dämpft.

Mit Ausnahme des angesprochenen Handlungsstrangs gilt für Gefallene Sonnen allerdings das, was schon für Sonnenstürme galt: Wer eine durchdachtem durchweg spannende Space Opera sucht, die dazu noch gut geschrieben (wieder einmal vorzüglich: Andersons Stil und Brandhorsts Übersetzung) und reich an mitreißenden, abwechslungsreichen Storylines ist, der wird an dem Roman und überhaupt an der gesamten Saga der Sieben Sonnen nicht vorbeikommen. Egal ob Star Wars oder Star Trek-Fan: Wer Science Fiction mag, der wird Andersons Machwerk lieben. Mein Tipp: lesen!

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