Banner, Catherine - Das Lied von Malonia
Aber es gibt eine Prophezeiung von Leos Onkel, einem Zauberer (der Merlin des Romans), dass der Prinz das Massaker an der Königsfamilie überlebt hat, weil ihm aufgrund der Prophezeiung keiner etwas antun wollte - und weil es eben diese Prophezeiung gibt lebt Prinz England, bereit die Diktatur zu beseitigen.
Leo liest darüber in einem geheimnisvollen Buch, das er eines Abends auf der Straße findet. Was er darin zu lesen bekommt, ist geheimnisvoll. Es schildert Ereignisse im sagenumwobenen England, die seine Welt betreffen. Sein Leben in seiner Realität ist trübsinnig und von Schikanen in der Schule gekennzeichnet.
Dann kommt der Moment, da er in den Krieg ziehen soll und desertiert und dann beginnen die Ereignisse ihre eigene - prophezeite - Dynamik zu entwickeln.
Dieser Roman von Catherine Banner hat mich nicht sonderlich begeistert. Das ganze plätschert und plätschert gemütvoll dahin. Da wird nichts wirklich dramatisch. Emotionen und das Drama um Leo, den Tod seines Bruders und was der Junge noch so alles tut und erlebt, erreicht den Leser nicht. Catherine Banner erzählt durch Leo und alles wirkt irgendwie lethargisch. Weder Wahn, Liebe noch seine Traurigkeit kann die Autorin glaubhaft schildern.
Ich las und las also so vor mich hin - und hatte das Gefühl einem gemütvoll dahinfließenden Bach zuzusehen, wie der sich träge durch eine Wiese windet. Ja, genauso plätschert der Fluß der Handlung dahin. Ruhig und bedächtig. Da gibt es keine Wildwasser, keine Untiefen, keine Spannung und keine Gefühle.
Nichts von dem was Catherine Banner schreibt, fesselt den Leser wirklich. Dabei liegt das weder an der Idee oder dem Plot. Beides ist großartiger Fantasystoff. Die Beziehung zweier Welten, Zauberer, in die Fantasywelt importierte Schußwaffen. Diese Welt der Fantasy dann als deprimierende Diktatur anzulegen - schon interessant, weil doch gerade Fantasywelten gern idealisiert werden.
Aber Banner macht daraus nicht. Das Geheimnis des Buches, die Entschlüsselung der Bedeutung der Geschehnisse in England. Banner verschenkt diese Ideen. Sie treibt die Handlung nicht voran. Auch Liebe und Romantik und die resultierende Tragik, weiß sie nicht umzusetzen.
Dieser Roman, der spannend, dramatisch, tragisch und romantisch hätte sein können, ist ein langer ruhiger Fluß über dem träge ein paar Mücken kreisen und somit den Betrachter einschläfert. Die schöne Story wurde darin versenkt und kann den Leser nicht mitreißen. Sehr schade. Nee, das macht nicht neugierig auf die Folgebände... Man will nichts mehr wissen. Danke.