Buckingham, Royce - Dämliche Dämonen
Penhaligon
Der junge Nathan ist kein normaler Junge. Er geht zwar zur Schule, in die örtliche Bibliothek, verliebt sich, aber er hat eine ungewöhnliche Berufung. Er hütet in seinem Haus Dämonen und ist für die mehr oder weniger skurrilen Wesen zuständig. Er füttert sie und sorgt dafür, dass sie nicht auf die Menschheit losgelassen werden. Sein vor kurzem verstorbener Pflegevater hat ihm gesagt, er lebe quasi nur für seine Aufgabe und Weibspersonen hätten da nichts verloren, sie würden eigentlich nur schaden, denn sie lenken von der Aufgabe ab.
Der Junge gerät in Schwierigkeiten als ein Mädchen, ein Straßenjunge, ein gewalttätiger Rüpel und der "Meister des Chaos" und dessen Geheimnis in sein Leben treten und dann zu allem Unglück auch noch das Gefährlichste seiner Schutzbefohlenen ausbricht. Eine turbulente, ereignisreiche Jagd beginnt, die Niemanden unverändert lassen wird...
Der Schwerpunkt der Handlung liegt - wie es der Titel vermuten lassen könnte - eben nicht auf dem ausgebrochenen Dämon und den anderen (friedlichen) Dämonen, die Nathan helfen wollen das Untier wieder einzufangen. Dies ist nur Aufhänger für eine Geschichte mit deutlich mehr Tiefe, die auch emotional berührt.
Das Ganze ist, trotz des nicht zu knappen Humors, mehr als nur eine witzige, flott erzählte Geschichte um Dämonen auf der Erde bzw. speziell in Seattle. Die Idee zu dem Buch kam dem Autoren, als er vom Schicksal eines Straßenjungen erfuhr, mit dem er in seiner Funktion als Staatsanwalt zu tun hatte, und der danach spurlos in den Straßen der Stadt verschwand. Er begann sich Gedanken zu machen über die Frage welches Chaos es wohl gewesen war, das den Jungen dazu brachte auf der Straße zu leben und ihn dann mit sich nahm. Nun, das ist ihm vortrefflich gelungen.
Dies zeigt: Das Buch hat mehrere Ebenen. Einmal die turbulenten Abenteuer auf der Suche nach dem Ausbrecher und das Auftauchen des "Meister des Chaos "und dann da die Gedanken über Schicksal, das Leben auf der Straße, die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und die erste Liebe.
Das Buch ist ausgesprochen unterhaltsam und vermag den Leser zu amüsieren, ihn zu packen und immer weiterlesen zu lassen, obwohl er nicht das bekommt, was er erwartet hat.
Das Ganze ist lesenswert - und das tatsächlich in jeder Altersstufe.