Hutson, Shaun - Scharfe Klauen
Scharfe Klauen
Eine brutale Mordserie erschüttert London. Der Täter verstümmelt seine Opfer mit Hilfe messerscharfer Klauen und verschwindet dann spurlos. Die einzigen Hinweise, denen die Polizei nachgehen kann, sind die Überreste verschiedener Romane, die vom Täter in Fetzen gerissen und zurückgelassen wurden. Was verbirgt sich hinter diesem scheinbar sinnlosen Ritual?
Birch und seine Kollegen ermitteln fieberhaft und stoßen dabei auf etwas, das sich mit gesundem Menschenverstand alleine nicht erklären lässt...
Was bei Scharfe Klauen zuallererst heraus sticht, ist das hervorragende Cover des Taschenbuchs. Der düstere Rot-Schwarz-Kontrast und der wie mit Krallen eingeritzt erscheinende Schriftzug erzeugen schon beim bloßen Anblick des Buches ein Gefühl von leichter Beklemmung und dunkler Spannung, das durch die Aussage auf der Coverrückseite, das Buch sei nichts für schwache Nerven, noch verstärkt wird. Schade nur, dass die Geschichte diesem Versprechen nur eingeschränkt gerecht wird.
Scharfe Klauen beginnt äußerst dramatisch und rasant, mit dem Abschluss von Birchs aktuellem Fall, der Jagd auf einen Kinderschänder, die ein ebenso überraschendes wie befriedigendes Ende nimmt. Kurz darauf beginnt dann die Mordserie, um die sich der Roman eigentlich dreht. Kaum fangen die Ermittlungen an, verliert die Story leider einiges an der mitreißenden Wirkung, die sie noch auf den ersten Seiten innehatte.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Allen voran sind die Protagonisten des Buchs zu nennen. Diese wirken recht eindimensional und farblos, weshalb man beim Lesen nie richtig warm mit ihnen wird. Ein weiteres Problem liegt darin begründet, dass man das Gefühl hat, dass die Handlung immer mehr an Tempo verliert, je weiter sie voranschreitet. Das größte Manko des Buchs ist allerdings die fehlende Atmosphäre, die Werke aus dem Horror- oder Thrillergenre unbedingt haben müssen, wenn sie ihre Leser fesseln wollen. Hutson gibt sich zwar alle Mühe, einen düsteren, dreckigen und bisweilen auch sehr brutalen Roman zu schreiben; um eine bedrückende, spannungsgeladene Stimmung zu erzeugen, sind vom Schicksal gebeutelte Figuren und detailliert beschriebene Tote aber nicht genug.
So kommt es, dass es dem Roman nur sehr selten gelingt, echte Spannung aufzubauen. Man liest die Geschichte mit Interesse, zweifellos. Das Buch ist zu keiner Zeit langweilig, und man ist durchgehend neugierig zu erfahren, was es denn nun mit den bestialischen Morden auf sich hat. Atemberaubende Spannung findet sich indes jedoch nicht.
Erst gegen Ende hält der Thriller dann das, was das Cover verspricht. Das Finale von Scharfe Klauen ist zwar, kaum dass es begonnen hat, durchaus vorhersehbar; nichtsdestotrotz findet sich hier endlich das, auf was man die ganze Zeit gewartet hat: eine düstere, spannungsvolle Atmosphäre und einige packende Horrorszenen, die man zuvor vergeblich gesucht hat. Die letzten sechzig Seiten sind, wie versprochen, wirklich nichts für schwache Nerven. Ein Jammer, dass nicht das ganze Buch derart dramatisch und mitreißend ist.
Scharfe Klauen ist ein grundsolider Horrorthriller, der leider erst gegen Ende so richtig aufdreht, zuvor aber immerhin zu unterhalten und den Leser, trotz fehlender Highlights, bei Laune zu halten weiß. Nervenzerfetzende Spannung mag nicht aufkommen, für ein paar vergnügliche Lesestunden reicht es aber allemal sofern man nichts dagegen hat, dass es hin und wieder ein wenig blutig zur Sache geht.
Und für alle, die gerne ein anderes Buch zum Vergleich heranziehen: Wer Ritual von Douglas Preston und Lincoln Child gelesen und gemocht hat, der wird auch Scharfe Klauen etwas abgewinnen können.
Birch und seine Kollegen ermitteln fieberhaft und stoßen dabei auf etwas, das sich mit gesundem Menschenverstand alleine nicht erklären lässt...
Was bei Scharfe Klauen zuallererst heraus sticht, ist das hervorragende Cover des Taschenbuchs. Der düstere Rot-Schwarz-Kontrast und der wie mit Krallen eingeritzt erscheinende Schriftzug erzeugen schon beim bloßen Anblick des Buches ein Gefühl von leichter Beklemmung und dunkler Spannung, das durch die Aussage auf der Coverrückseite, das Buch sei nichts für schwache Nerven, noch verstärkt wird. Schade nur, dass die Geschichte diesem Versprechen nur eingeschränkt gerecht wird.
Scharfe Klauen beginnt äußerst dramatisch und rasant, mit dem Abschluss von Birchs aktuellem Fall, der Jagd auf einen Kinderschänder, die ein ebenso überraschendes wie befriedigendes Ende nimmt. Kurz darauf beginnt dann die Mordserie, um die sich der Roman eigentlich dreht. Kaum fangen die Ermittlungen an, verliert die Story leider einiges an der mitreißenden Wirkung, die sie noch auf den ersten Seiten innehatte.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Allen voran sind die Protagonisten des Buchs zu nennen. Diese wirken recht eindimensional und farblos, weshalb man beim Lesen nie richtig warm mit ihnen wird. Ein weiteres Problem liegt darin begründet, dass man das Gefühl hat, dass die Handlung immer mehr an Tempo verliert, je weiter sie voranschreitet. Das größte Manko des Buchs ist allerdings die fehlende Atmosphäre, die Werke aus dem Horror- oder Thrillergenre unbedingt haben müssen, wenn sie ihre Leser fesseln wollen. Hutson gibt sich zwar alle Mühe, einen düsteren, dreckigen und bisweilen auch sehr brutalen Roman zu schreiben; um eine bedrückende, spannungsgeladene Stimmung zu erzeugen, sind vom Schicksal gebeutelte Figuren und detailliert beschriebene Tote aber nicht genug.
So kommt es, dass es dem Roman nur sehr selten gelingt, echte Spannung aufzubauen. Man liest die Geschichte mit Interesse, zweifellos. Das Buch ist zu keiner Zeit langweilig, und man ist durchgehend neugierig zu erfahren, was es denn nun mit den bestialischen Morden auf sich hat. Atemberaubende Spannung findet sich indes jedoch nicht.
Erst gegen Ende hält der Thriller dann das, was das Cover verspricht. Das Finale von Scharfe Klauen ist zwar, kaum dass es begonnen hat, durchaus vorhersehbar; nichtsdestotrotz findet sich hier endlich das, auf was man die ganze Zeit gewartet hat: eine düstere, spannungsvolle Atmosphäre und einige packende Horrorszenen, die man zuvor vergeblich gesucht hat. Die letzten sechzig Seiten sind, wie versprochen, wirklich nichts für schwache Nerven. Ein Jammer, dass nicht das ganze Buch derart dramatisch und mitreißend ist.
Scharfe Klauen ist ein grundsolider Horrorthriller, der leider erst gegen Ende so richtig aufdreht, zuvor aber immerhin zu unterhalten und den Leser, trotz fehlender Highlights, bei Laune zu halten weiß. Nervenzerfetzende Spannung mag nicht aufkommen, für ein paar vergnügliche Lesestunden reicht es aber allemal sofern man nichts dagegen hat, dass es hin und wieder ein wenig blutig zur Sache geht.
Und für alle, die gerne ein anderes Buch zum Vergleich heranziehen: Wer Ritual von Douglas Preston und Lincoln Child gelesen und gemocht hat, der wird auch Scharfe Klauen etwas abgewinnen können.