Gruselkabinett (76) Das Teufelsloch
Das Teufelsloch
Gruselkabinett (76)
Immer wieder verzaubern uns die Geschichten aus dem Gruselkabinett auf eine ganz eigene Weise. Sie sind nicht immer weit ab von jeglichem Trash – und doch haben sie immer ein bisschen davon. Wenigstens. Und es sind nicht nur Gruselgeschichten. Nein, es sind auch oftmals Dramen, Liebesgeschichten oder auch Krimis. Leider manches Mal sehr zu Ungunsten des Grusels, stechen die anderen Genres allzu sehr hervor. So auch diesmal. Es geht vielmehr um eine Liebesgeschichte. Eine etwas altmodische allerdings:
Zwei Jünglinge buhlen um ein und dasselbe Mädchen. Zunächst ist es ein fairer Wettstreit. Das Mädchen legt sogar die Regeln fest. Ein bisschen wie „Bauer sucht Frau“ im vorigen Jahrhundert. Die beiden Männer zeigen sich voller Ehrerbietung zueinander und der eine scheint dem anderem sein Glück zu gönnen, sollte der Gegner gewinnen. Doch der Schein trügt. Einer der feinen Jungen beseitigt den Anderen. Der Mörder hofft dass die Frist abläuft und das Mädchen, mangels eines zweiten Galans, sich für Ihn, als einzig Verbliebenen entscheidet. Ab da wird die Geschichte zum Krimi. Der verbliebene Verehrer kann die Zeit zum Fristablauf der Entscheidung des Mädchens gar nicht erwarten. Und so kommt es wie es kommen muss. Der Mörder kehrt an den Ort seiner Untat zurück und wird von einer unheilvollen Vision geplagt. Damit ist der Grusel abgedeckt. Eine drei gestaffelte Geschichte, wenn man so will. Erst harmlos mit seichten Themen wie Liebe und Verehrung – und dann ein Mord und ein Schuldiger, dessen Tat ihn verfolgt.
Als Erzähler führt uns Horst Naumann durch die Story. Könnte es einen besseren geben? Ehrlich? Er war in den frühen 80er Jahren Erzähler bei Edgar Wallace und Masters oft he Universe. Und er kann es immer noch. Auch wenn seine einst so väterlich vertraute Stimme im Laufe der Jahre etwas rauer geworden ist.
Fazit: Eine Geschichte, die pure Unterhaltung ist und ebenso wenig Grusel bietet, wie es ein anderes Genre bedient. Es ist eben von jedem ein bißchen dabei. Und Herr Stoker bewegte sich außerhalb seines Dracula-Werkes nur allzu häufig im urbanen Grusel.