John Sinclair (84) Ewige Schreie
Ewige Schreie
John Sinclair (84)
Das hin- und wieder wie in der seeligen TSB-Serie aus den 80ern auch, ein Taschenbuch umgesetzt wird ist sehr gut. Denn in den Taschenbüchern lag für meinen Geschmack damals mehr Potenzial als in den Heften, obwohl jene edel aufgemachten und um einges teurer als Heftromane angebotenen Schmöker kaum mehr Inhalt als die Hefte boten. Jedenfalls was den Umfang anging. In wie weit das Hörspiel in diesem speziellen Fall an den Roman drankommt, weiß ich nicht. Das Hörspiel jedenfalls ist sehr gut geworden. Es hat Tempo, hält den Hörer bei der Stange und vor allem auf dem Laufenden. Action mischt sich diesmal mit dem Gruseligen und hält sich in etwa die Waage.
Ein bißchen Krimi und Detektivspiel kommt auch vor, zumal John diesmal ganz allein ermitteln darf, ohne eines seiner Teammitglieder. Das hat einen besonderen Reiz und macht "Ewige Schreie" dann tatsächlich mal zu etwas anderem. Mehr solcher Geschichten täten der Serie wirklich gut. Aber Dennis Ehrhardt und Co. haben schon sehr gut an den Storys und dem Hintergrund gepfeilt, so daß es tatsächlich gelungen ist John Sinclair zu etwas anderem als den ewigen Überhelden zu machen, der über seine Feinde nur lachen kann. Und bis auf den Aussetzter in Folge 83 ist es dem Ehrhardt-Team wirklich gelungen Sinclair einen anderen Coleur zu geben. Und zwar so dezent und zaghaft, daß es wohl nur dem erfahrenen Hörer auffallen dürfte.
Als Gäste sind diesmal alte Gruselspezialisten vor dem Mikrofon: Douglas Welbat als zwielichtiger Pfarrer Killroy, sowie Hemut Zierl, Patrick Bach und Boris Tessmann, der zumindest zuletzt als Macabros auftreten durfte.
Fazit: Gelungene Taschenbuchumsetzung auf hohen Niveau. Keine langweilige Minute, keine der üblichen Gegner, wie Mordliga und Co. Dennoch gibt es einen Verweis auf eben jene am Schluss der Geschichte - musste nicht sein.