Die dunklen Gassen des Himmels (Bobby Dollar 1)
Die dunklen Gassen des Himmels
Bobby Dollar 1 von Tad Williams
Irgendwann schießt sich Bobby den Weg zu einem Höllenfürsten frei, der offensichtlich hinter dem Chaos steckt. Aber das ist erst die Mitte der Geschichte ...
So gelesen hatte ich die Geschichte ja schon mal und war ja völlig begeistert. Tad Williams machte mir Engel als Urban Fantasy sympathisch. Er nahm den Hard Boiled Krimi her, um in diesem Tonfall dem Leser die Geschichte Bob Dollars näher zu bringen. Das ist schon toll und einer der besten Fantasyromane der letzten Jahre. Ganz großes Kino. Ich hatte beim Lesen einen geradezu unheimlichen Spaß. Willaims nimmt den Leser mit und mit Spannung, Witz und Ironie erreicht er, dass ihm Leser glaubt, dass der durchschnittliche Engel auf Erde verdammt viel säuft und und um sich schießt.
Jetzt habe ich mir das Ganze nochmal vorlesen lassen. Simon Jäger macht seine Aufgabe im Großen und Ganzen gut. Den Tonfall des Hard Boiled Krimis trifft er perfekt. Den Ich-erzähler Bobby Dollar hat er grandios drauf. Ohne viel Brimborium bekommt er auch die meisten der anderen Figuren (männlich wie weiblich) hin. Lediglich bei den höllischen Wesen überzeugt er mich nicht ganz. Williams schreibt, dass diese rostig klingen und findet Gleichnisse für ihre Stimmen. Und hier überzieht Jäger manchmal, um diese irrwitzigen Bilder für die Sprechweise der höllischen Figuren lebendig werden zu lassen.
Aber mehr gibt es eigentlich nicht zu meckern. Obschon ich lieber lese als mir vorlesen zu lassen ... Eine Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall.