Dreamland Grusel (23) Das Haus der bösen Träume
Das Haus der bösen Träume
Dreamland Grusel (23)
Man sagt, ein jedes Haus nimmt über die Jahre die Stimmungen von seinen Bewohnern auf.
Alles Leid und Glück, das sich in den Mauern abgespielt hat, verdichtet sich zu einer eigenen Seele. Sensible Menschen können diese Aura spüren und wenn ein Haus aus bösen Träumen besteht, dann solltet Ihr fortlaufen, solange ihr noch könnt… (1)
Mit ihrem 23. Teil liefert die Serie einen echten Gänsehaut-Kracher ab. Es gelingt die unheimliche Stimmung der Geschichte ganz gut einzufangen. Dazu bei tragen einige Stilmittel wie eine unheimliche Musik, eine Spieluhr und die manchmal leider auch etwas überzogen wirkende Erzählstimme des genialen Christian Rode. Er darf gerne etwas überzeichnet wirken in dieser Geschichte und so das Flair alter Gruselhörspiele wieder einfangen. Dazu kommen in der Geschichte einige Utensilien vor, die noch mehr zur Gänsehaut beitragen (ein Dolch, Einmachgläser mit Herzen....).
Rode als Erzähler spricht anscheinend mit Bedacht so wie es beisielsweise Günter König bei Larry Brent getan hat. Nebenbei gibt es viele Erinnerungen an eben diese Hörspielklassiker. Erinnerungen an die 80er Jahre-Produktionen "Chopper" oder an das H.G. Francis-Highlight "Gespenst vom Schlosshotel" vom Ende der 70er Jahre. Das alles sicher bewusst gewollt um dem Slogan "Back to the Roots" endlich mal wieder gerecht zu werden.
Evelyn R. Boyd leiferte die Vorlage. Zum zweiten Mal in der Reihe. Ihr gelingt aber im Gegensatz zu ihrem Erstling ein wahres Schauermärchen. Das Thema um den Nachtmahr ist zudem romantisch-gruselig angelegt und kann sich in seiner Qualität durchaus mit Werken der Schauerromantik aus dem "Gruselkabinett" messen.
Die Hauptdarstellerin Farina Brock tritt auch als Erzählerin auf (in Selbstgesprächen). Sie wirkt schauspielrisch gut, jedoch weniger erfahren als ihre berühmten Kollegen wie etwa Karin lienweg, Udo Schenk und die Sprecher-Legende Dagmar von Kurmin. Brock wirkte bisher ausschlißlich in Dreamland-Produktionen mit.
Die Musik ist zum Teil ebenfalls den bekannten Hörspielen aus den 80er Jahren entliehen oder zumindest angelehnt. Dies weckt viele nostalgische Gefühle. Herausragend wie immer die Titelmusik von Steinbrecher, die dem Original-Theme der H.G. Francis-Gruselserie entliehen ist.
Fazit: Wirkliches gelungenes Hörspiel mit hohem Grusel- und Gänsehautfaktor. Man wird mitgenommen auf eine Reise in ein unheimliches Haus. Einzig die stetigen Selbstgespräche der Protagonistin nerven etwas.
(1) Dreamland-Productions