Pidax-Hörspielkassiker - Phantastische Geschichten
ein Autor schreibt die bereits erlebte abenteuerliche Lebensgeschichte eines scheinbar Wiedergeborenen auf, ein junger Maler feiert ein Fest in einem zeitvergessenen Dorf; eine lachende Frau ist die Tochter einer Füchsin und ein Major wacht eines Tages ohne seine Nase auf.Seltsam... aber so steht’s nun mal geschrieben. (1)
Die unheimlichen Geschichten die Hörspielveteran Günter Eich (1902-1972) hier zusammengetragen hat sin weitesgehend unbekannte Geschichten - allerdings von zum Teil sehr bekannten Autoren. Interessant sind dabei die mysteriösen Zeitreise-Geschichten von Rudyard Kippling und Friedrich Gerstäcker. Aber auch die anderen Geschichten sind einmal etwas anders und handeln von geschichten, die mit Vampiren und Dämonen wenig bis gar nichts zutun haben. Phantastische Geschichten in denen man das Wort Phantastisch durchaus wörtlich nehmen sollte. Denn die Phantasie der AUtoren schlägt hier wahre Kapriolen.
Die Umsetzung entspricht allerdings denen von Leseungen mit einigen verteileten Rollen. Also eher ein Gemisch aus Lesung und Hörspiel, wobei der Leseanteil den größten Raum einnimmt. Mit Effekten arbeitet wie 1956 wie üblich wenig. Mal sind die Stimmen tiefer, höher, lauetr oder leiser. Die Schauspieler sind allein für die effektvolle Umsetzung zuständig. Fast zumindest. Es gibt noch Geräusche wie Glockengeläut, Menschenmengen oder knisterndes Feuer. Musik sucht man vergebens in den Produktionen. Das war in den 50er Jahren bei Hörspielen durchaus nicht üblich, dass eine Musikuntermalung verwendet wurde.
Als Sprecher hört man bekannte TV-Stars, die zumindest aus den 60er Jahren kennt. Aber auch Kinostars wie Alwy Becker. Ferner sind Jürgen Goslar (Regisseur und Schauspieler) sowie Rolf Boysen, Hanns Lothar und Hans Paetsch dabei.
Für diese mp3-Ausgabe standen den Produzenten nur neun geschichten, der einst zehnteiligen Radioreihe zur Verfügung (es fehlt: „Antwerpener Sage“, Wilhelm von Scholz). Diese zehnte Geschichte blieb verschollen.
Eich gilt als einer der einflussreichsten deutschen Hörspielautoren. Sein Hörspiel „Träume“ führte bei seiner Uraufführung 1951 zu Hörerprotesten aufgrund angeblicher dargestellter Grausamkeiten. Heute gilt das Hörspiel als Rundfunkklassiker. Für sein Hörspiel „Die andere und ich“ erhielt Eich den renommierten „Hörspielpreis der Kriegsblinden“.