Margopoulos & Corben: Edgar Allan Poe Welt des Schreckens
Edgar Allan Poe Welt des Schreckens
Edgar Allan Poe wie kaum ein anderer Autor hat der 1809 geborene Poe das Genre der Phantastik mit seinen Geschichten und Gedichten beeinflusst. Rechtzeitig zum 200. Geburtstag huldigen nun Marvel-Comics dem Autor solch bekannter Geschichten wie Der Rabe oder Der Untergang des Hauses Usher. Und hierfür hat sich kein geringerer als Richard Corben gefunden. Der ehemals durch seine Airbrushzeichnungen im Heavy Metal Magazin (DEN) bekannt gewordene Künstler hat in den letzten Jahren häufig für Marvel gearbeitet (Banner, Cage), war aber ebenso oft bei anderen Verlagen tätig (Conan/Dark Horse, Hellblazer/DC, Bigfoot/IDW). Mit dem vorliegenden Band, der edel im A4-Hardcover daherkommt bekommt der Leser ein recht ungewöhnliches Stück Comic-Kunst geboten.
An vielen Stellen des Bandes hat man das Gefühl, es gar nicht wirklich mit einem Comic zu tun zu haben, denn Corben hat für die Adaption der Gedichte einen eher ungewöhnlichen Weg gewählt. Nicht die Comic-typischen Sprechblasen sind es, die den Band dominieren und die Story vorantreiben vielmehr stellen Corbens außergewöhnliche Zeichnungen eher eine Bebilderung der parallel zu den herrlichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen zitierten Gedichte dar. Im Anschluss an die jeweilige Story gibt es dann noch jeweils die komplette Vorlage in den deutschen Übersetzungen von Arno Schmidt und Hans Wollschläger zu lesen. Ebenso unterschiedlich wie die Länge der Vorlagen ist auch der Umfang der einzelnen Abschnitte des Buches. Im US-Original noch auf drei Hefte aufgeteilt, sind insgesamt drei Geschichten und sieben Gedichte versammelt, die sich von 6 Seiten (Der See, Die Geister der Toten) bis hin zu 10 Seiten (Die Schläferin) vor dem Auge des Lesers entfalten. Besonders gewagt ist allerdings die Interpretation der Poe-Vorlagen durch Richard Corben, denn er versucht gar nicht erst, die eher von romantischer Gruselatmosphäre geprägten Originaltexte im ursprünglichen Sinne des Autors umzusetzen. Vielmehr tut Corben das, was er am besten kann hässliche Leute in hässlichen Situationen zeigen. Wie man es von ihm kennt, ist die Grenze zur Vulgarität an manchen Stellen eher schnell überschritten nichtsdestotrotz kommt im Zusammenspiel zwischen Poes Texten (die für die Comic-Sequenzen von Rich Margopoulos, einem hierzulande eher unbekannten Comic-Autor, an die heutige Zeit angepasst wurden) und Corbens alptraumhaften Bildern doch eine überaus interessante Stimmung auf. Sei es nun der Sci-Fi-Background vor dem Der Sieger Wurm erzählt wird, oder die Gangster-Rap-Interpretation von Israfel obwohl Corben und Margopoulos sich auf den ersten Blick doch ziemlich weit von den Vorlagen entfernen, ergibt letztlich doch alles irgendwie Sinn.
Fazit: Fans von Richard Corben bekommen ein wunderschön bebildertes Schreckenskabinett geboten, wie man es sich von Corben nur wünschen kann. Poe-Liebhaber könnten eventuell Probleme mit der Interpretation seiner Vorlagen haben. Trotzdem empfehle ich allen an Phantastik interessierten Lesern, einfach mal einen Blick in den schön aufgemachten Band zu werfen ich habe es jedenfalls nicht bereut.
An vielen Stellen des Bandes hat man das Gefühl, es gar nicht wirklich mit einem Comic zu tun zu haben, denn Corben hat für die Adaption der Gedichte einen eher ungewöhnlichen Weg gewählt. Nicht die Comic-typischen Sprechblasen sind es, die den Band dominieren und die Story vorantreiben vielmehr stellen Corbens außergewöhnliche Zeichnungen eher eine Bebilderung der parallel zu den herrlichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen zitierten Gedichte dar. Im Anschluss an die jeweilige Story gibt es dann noch jeweils die komplette Vorlage in den deutschen Übersetzungen von Arno Schmidt und Hans Wollschläger zu lesen. Ebenso unterschiedlich wie die Länge der Vorlagen ist auch der Umfang der einzelnen Abschnitte des Buches. Im US-Original noch auf drei Hefte aufgeteilt, sind insgesamt drei Geschichten und sieben Gedichte versammelt, die sich von 6 Seiten (Der See, Die Geister der Toten) bis hin zu 10 Seiten (Die Schläferin) vor dem Auge des Lesers entfalten. Besonders gewagt ist allerdings die Interpretation der Poe-Vorlagen durch Richard Corben, denn er versucht gar nicht erst, die eher von romantischer Gruselatmosphäre geprägten Originaltexte im ursprünglichen Sinne des Autors umzusetzen. Vielmehr tut Corben das, was er am besten kann hässliche Leute in hässlichen Situationen zeigen. Wie man es von ihm kennt, ist die Grenze zur Vulgarität an manchen Stellen eher schnell überschritten nichtsdestotrotz kommt im Zusammenspiel zwischen Poes Texten (die für die Comic-Sequenzen von Rich Margopoulos, einem hierzulande eher unbekannten Comic-Autor, an die heutige Zeit angepasst wurden) und Corbens alptraumhaften Bildern doch eine überaus interessante Stimmung auf. Sei es nun der Sci-Fi-Background vor dem Der Sieger Wurm erzählt wird, oder die Gangster-Rap-Interpretation von Israfel obwohl Corben und Margopoulos sich auf den ersten Blick doch ziemlich weit von den Vorlagen entfernen, ergibt letztlich doch alles irgendwie Sinn.
Fazit: Fans von Richard Corben bekommen ein wunderschön bebildertes Schreckenskabinett geboten, wie man es sich von Corben nur wünschen kann. Poe-Liebhaber könnten eventuell Probleme mit der Interpretation seiner Vorlagen haben. Trotzdem empfehle ich allen an Phantastik interessierten Lesern, einfach mal einen Blick in den schön aufgemachten Band zu werfen ich habe es jedenfalls nicht bereut.